Das Aus­stel­lungs­stück “Mitgift”,©Oksana Pyzh

 

Das Stadt­mu­seum, der Freun­des­kreis des Stadt­mu­se­ums und der Ver­ein der Düs­sel­dor­fer Künst­ler zur gegen­sei­ti­gen Unter­stüt­zung und Hilfe, gegrün­det 1844, laden am Mitt­woch, 21. Juni, zum gemein­sa­men Som­mer­fest unter dem Motto “Starke Frauen” ein. Die Gäste erwar­tet im Stadt­mu­seum, Ber­ger Allee 2, und im Gar­ten des Spee’schen Palais ab 18 Uhr ein abwechs­lungs­rei­cher Abend mit der Aus­stel­lung “Für das, was wir sind” der Künst­le­rin­nen Bahar Bat­vand und Oksana Pyzh. Der Ein­tritt ist frei.

Beide Künst­le­rin­nen sind anwe­send und freuen sich auf das Gespräch mit den Ber­su­che­rin­nen und Besu­chern. Die Lei­ter der Samm­lun­gen laden die Gäste zu ihren Füh­run­gen ein: Bernd Kreu­ter führt um 20 Uhr durch die Aus­stel­lung “Neue Kunst Frau Ey”. Dr. Chris­toph Danel­zik-Brüg­ge­mann führt um 21 Uhr durch die Samm­lun­gen zum Thema “Cou­ra­gierte Frauen: Flo­rence Night­in­gale und Grä­fin Sophie von Hatzfeld”.

Im Gar­ten des Spee’schen Palais, den man anläss­lich des Som­mer­fes­tes direkt vom Stadt­mu­seum aus betre­ten kann, wird Live­mu­sik mit dem ukrai­ni­schen Flücht­lings­chor “BLISS” und Dari­ush Safari ange­bo­ten. Kuli­na­ri­sche Köst­lich­kei­ten vom Grill berei­tet das Team der Zicke.

Zur Aus­stel­lung

Die Aus­stel­lung “Für das, was wir sind” ist bis zum 30. Juli 2023 im Stadt­mu­seum zu sehen. Die zwei Künst­le­rin­nen Bahar Bat­vand und Oksana Pyzh führt in die­ser Aus­stel­lung ein gemein­sa­mes Schick­sal zusam­men. Beide stam­men aus Staa­ten, in denen der Kampf um Frei­heit bei­leibe keine mediale Phrase ist, son­dern bit­tere Rea­li­tät: im Iran ein Kampf gegen ein men­schen­ver­ach­ten­des Regime und in der Ukraine ein Kampf gegen eine staat­li­che Aggression.

Bahar Bat­vand und Oksana Pyzh ver­su­chen mit ihrer Arbeit, dem gegen­wär­ti­gen Grauen ein Gesicht zu geben. Denn kein ande­res Medium als das Bild ver­steht es bes­ser, Erfah­run­gen, Inhalte und Gefühle in kür­zes­ter Zeit zu trans­por­tie­ren — es sind Bil­der, die uns das Unaus­sprech­li­che näher­brin­gen können.

Bahar Bat­vand, die als Kind den Golf­krieg mit­er­le­ben musste, insze­nierte immer wie­der das häus­li­che Gefäng­nis in Form ver­na­gel­ter Fens­ter als Instal­la­tio­nen. Oksana Pyzh beschäf­tigte sich in ihrer poin­til­lis­ti­schen Male­rei mit den Gesell­schafts­struk­tu­ren der ehe­ma­li­gen Sowjet­union. Und nicht zuletzt ist bei­den gemein­sam, dass sie Frauen sind. Frauen, die im Iran für ihre Rechte auf Selbst­be­stim­mung auf die Straße gehen, Frauen, die in der Ukraine um das Leben ihrer Kin­der und Eltern ban­gen müs­sen; Frauen, die weder Antrei­ber oder Teil reli­giös­fa­na­ti­scher Dik­ta­tu­ren und aggres­si­ver Regimes sind; Frauen sind in bei­den Kon­flik­ten Opfer. Und sol­che, die keine sein wol­len und aufbegehren.

So ver­steht sich auch der Titel die­ser Gemein­schafts­aus­stel­lung als Ambi­tion. Es geht nicht um Träu­me­reien von einer schö­nen und idyl­li­schen Welt, nicht um kom­pli­zierte Sys­tem­er­neue­run­gen, KI und Theo­rie; es geht um das Dasein als freier Mensch.