Ehrung Peter M. End­res Foto: Düsseldorfer Rei­ter- und Rennverein

 

Einen beson­de­ren Moment gab es am Königsallee-Renntag am 4. Juni für Düsseldorf Galopp-Präsident Peter M. End­res. Vor 350 Gästen im Tee­haus wurde er von Vizepräsident Dr. Alex­an­der Bethke-Jae­ni­cke und den wei­te­ren Vor­stands­mit­glie­dern für ein ganz beson­de­res Jubiläum geehrt: Seit 25 Jah­ren, genau genom­men seit dem 28. April 1998, lenkt er ehren­amt­lich als Präsident die Geschi­cke des Düsseldorfer Rei­ter- und Renn­ver­eins von 1844 e.V. Damit ist er dienstälteste noch aktive Präsident eines deut­schen Renn­ver­eins und einer der langjährigsten akti­ven Funktionäre der Düsseldorfer Sport­ver­eine. Zahl­rei­che Weggefährten wie Dr. Simone Bagel-Trah und Deut­scher Galopp-Präsident Dr. Michael Ves­per dank­ten Peter M. End­res in einem emo­tio­na­len Video. Helga End­res wurde zum Ehren­mit­glied des DRRV ernannt.

Es waren 2:37,62 Minu­ten am 3. Okto­ber 2021, die das Leben von Peter-Michael End­res und sei­nes Mit­strei­ters Karl-Die­ter Eller­bra­cke für immer veränderten. Der im Besitz ihres Gestüts Auen­quelle ste­hende Hengst „Tor­qua­tor Tasso“ schrieb mit sei­nem sen­sa­tio­nel­len Tri­umph im 100. Prix de l‘ Arc de Triom­phe auf der Renn­bahn in Paris- Longchamp eine Erfolgs­ge­schichte für die Ewig­keit. „Das war ein abso­lu­ter Traum. Ich muss mich immer wie­der knei­fen“, mit die­sen Wor­ten fasste Peter-Michael End­res damals den Kul­mi­na­ti­ons­punkt sei­nes Wir­kens als Züchter und Besit­zer zusam­men. Auch der 28. April 2023 ist ein beson­de­res Datum für End­res, denn er fei­ert sein 25-jähriges Jubiläum als Präsident des Düsseldorfer Rei­ter- und Renn­ver­eins. Geehrt wurde er durch den Ver­ein am Königsallee-Renntag am 4. Juni, einem Renn­tag, der Peter M. End­res beson­ders am Her­zen liegt. Er und sein Freund Peter Wie­nen, Vor­sit­zen­der der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Königsallee hat­ten 2016 die Idee für diese beson­dere Kooperation.

Am 28. April 1998 übernahm der 1944 gebo­rene Unter­neh­mer, der ein welt­weit ope­rie­ren­des Devi­sen­han­dels-Unter­neh­men mit Depen­dan­cen u.a. in Tokio und New York führte und später als Groß­in­ves­tor tätig war, die Präsidentschaft des Renn­ver­an­stal­ters in der nordrhein-westfälischen Lan­des­haupt­stadt, nach­dem er 1989 in den Ver­ein ein­ge­tre­ten und auch fünf Jahre als Vizepräsident die Geschi­cke mit­be­stimmt hatte. Die­ses Vier­tel­jahr­hun­dert mit Peter-Michael End­res, der damit der mit Abstand dienstälteste noch aktive Präsident eines deut­schen Renn­ver­eins ist, war ein Glücksfall für den Turf in Düsseldorf.

Einige der wich­tigs­ten Mei­len­steine die­ser Zeit: 2001 war er es, der ange­sichts wirt­schaft­li­cher Pro­bleme (beim Amts­be­ginn hatte der Ver­ein 7 Mio. Euro Schul­den) des Ver­eins eine umfas­sende Sanie­rung ein­lei­tete und dabei auch den Kon­takt zum dama­li­gen Oberbürgermeister Joa­chim Erwin her­stellte. Dies öffnete Türen bei der Stadt. Auch der gemein­sam mit Albrecht Woeste gegründete Kreis der Freunde und Förderer des Düsseldorfer Rei­ter- und Renn­ver­eins war eine wich­tige Maß­nahme. Die wohl größte Bedeu­tung hatte während sei­ner Amts­zeit der Wech­sel eines Top-Galopp-Events nach Düsseldorf — 2006 wurde der Hen­kel – Preis der Diana zum ers­ten Mal auf dem Gra­fen­berg aus­ge­tra­gen. Mit einer Dotie­rung von 500.000 Euro gehört der Stu­ten-Klas­si­ker zu den wert­volls­ten Pfer­de­ren­nen Euro­pas. Gemein­sam mit Albrecht Woeste hatte End­res den Wech­sel in die Wege geleitet.

Die Sanie­rung und Restau­rie­rung des his­to­ri­schen Waagegebäudes 2006 mit Mit­teln der NRW-Stif­tung, die Eröffnung des neuen Tee­hau­ses 2014, der erste Königsallee-Renntag um die Wempe – Ger­man 1.000 Gui­neas 2016 und natürlich das 175-jährige Jubiläum des Rei­ter- und Renn­ver­eins 2019 sowie der Fest­akt zum 75-jährigen NRW-Jubiläum 2021 auf der Renn­bahn in Düsseldorf – die Liste der beson­de­ren Maß­nah­men bzw. Ereig­nisse in der Präsidentschaft von End­res ist lang und bemerkenswert.

Mit Erfah­rung, Kom­pe­tenz, Cha­rak­ter­fes­tig­keit, Stärke und Anstand sowie Weit­blick und dem Den­ken in gro­ßen Zusammenhängen war und ist End­res auch in ver­schie­de­nen ande­ren Ämtern des Renn­sports eine unver­zicht­bare Größe, vor allem im Vor­stand des Dach­ver­ban­des Deut­scher Galopp.

Bereits 2019 erhielt Peter-Michael End­res für sein Enga­ge­ment im deut­schen Galopp­renn­sport die wert­vollste Aus­zeich­nung, die Gol­dene Medaille von Deut­scher Galopp. „Ihre größte Tat war es, den Preis der Diana nach Düsseldorf zu holen und ihn zum zweit­wich­tigs­ten Pfer­de­ren­nen Deutsch­lands zu machen“, sagte Dach­ver­bands- Präsident Dr. Michael Ves­per in sei­ner Lau­da­tio. Außer­dem hob er als wei­tere Groß­tat her­vor, dass End­res Albrecht Woeste zum Mit­strei­ter und Vizepräsidenten im Vor­stand des Düsseldorfer Rei­ter- und Renn­ver­eins gewin­nen konnte, als wei­tere Groß­tat und bezeich­nete End­res als „unschätzbaren, Rie­sen­ge­winn für den deut­schen Galopp­renn­sport und die Voll­blut­zucht.“ Wie Recht er doch hatte.

Doch zurück zu den Renn­pfer­den: Schon vor der hoch­erfolg­rei­chen Zeit als Mit­be­sit­zer des Gestütes Auen­quelle (seit 1985) war der heu­tige Jubi­lar dem Renn­sport ver­bun­den, zu dem ihn Paul Märzheuser, der frühere Präsident des MSV Duis­burg und u.a. Mit­be­sit­zer des 1995 im Deut­schen Derby erfolg­rei­chen All My Dreams, gebracht hatte. Die Anfänge als Besit­zer gehen auf ein gemein­sa­mes Pferd mit Märzheuser zurück, dem sich eine Mit­glied­schaft im Stall Auetal (ab 1985) anschloss. Grim­pola, die Gewin­ne­rin des Arag- Schwarz­gold-Ren­nens und Dritte im Preis der Diana 1985, sorgte gleich im ers­ten Jahr für End­res für Furore. Die Aushängeschilder des Gestüts Auen­quelle, der in Rödinghausen in Ost­west­fa­len behei­ma­te­ten Zuchtstätte, die ihren Namen von der Quelle der Gro­ßen Aue erhielt, die unmit­tel­bar südwestlich der Stal­lun­gen des Gestüts ihren Ursprung hat, alle aufzuzählen, würde den Rah­men die­ses Tex­tes sprengen.

Stell­ver­tre­tend für viele andere Spit­zen­pferde seien neben „Tor­qua­tor Tasso“, auch der elf­fa­che Sie­ger, Derby-Dritte und im Baye­ri­schen Zucht­ren­nen erfolg­rei­che „Turfkönig“, sowie vor allem die Aus­nah­me­stute „Gon­barda“ genannt, die neben dem Deutsch­land­preis 2005 auch u.a. im Preis von Europa sieg­reich war. Sie wurde später an Scheich Moham­med ver­kauft und wirkte im Dar­ley Stud sehr erfolg­reich in der Zucht.

Die große Lei­den­schaft und Pas­sion für die schnel­len Renn­pferde von Peter-Michael End­res teilt seine Ehe­frau Helga, eine ehe­ma­lige Leis­tungs­sport­le­rin und frühere Betrei­be­rin einer Gale­rie. Ohne sie als Part­ne­rin an sei­ner Seite wäre eine solch umfang­rei­che und letzt­lich so hoch­erfolg­rei­che Pfer­de­zucht nicht möglich gewe­sen. Auf viele wei­tere Jahre!