Eine Woche vor der Eröff­nung hat Miriam Koch (l.), Bei­geord­nete für Kul­tur und Inte­gra­tion, zusam­men mit Dr. Sabine Bren­ner-Wilc­zek, Direk­to­rin des Hein­rich-Heine Insti­tuts, das Schu­mann-Haus vorgestellt,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Museum zu Ehren von Clara und Robert Schu­mann eröff­net Anfang Dezember

Nach Abschluss der vier­jäh­ri­gen denk­mal­ge­rech­ten Sanie­rung und Gebäu­de­er­wei­te­rung eröff­net Anfang Dezem­ber im Schu­mann-Haus, an der Bil­ker Straße 15, ein Museum zu Ehren des welt­be­rühm­ten Musi­ker­ehe­paars Clara und Robert Schu­mann. Eine Woche vor der offi­zi­el­len Eröff­nung hat Miriam Koch, Bei­geord­nete für Kul­tur und Inte­gra­tion, zusam­men mit Dr. Sabine Bren­ner-Wilc­zek, Direk­to­rin des Hein­rich-Heine-Insti­tuts, die neuen Räum­lich­kei­ten am Frei­tag, 24. Novem­ber, vor­ge­stellt. Für die Umbau­ar­bei­ten und die Ein­rich­tung des Muse­ums wur­den rund 7,7 Mil­lio­nen Euro investiert.

Miriam Koch, Bei­geord­nete für Kul­tur und Inte­gra­tion: “Kein ande­rer Ort wäre geeig­ne­ter, um im ehe­ma­li­gen Wohn­haus der Schu­manns an das Leben und Wir­ken von Clara und Robert Schu­mann zu erin­nern. Dank des per­sön­li­chen Bezugs der bei­den und der ori­gi­nal­ge­treuen Umbau­ar­bei­ten wird das neu eröff­nete Museum selbst zu einem Aus­stel­lungs­stück, das Besu­che­rin­nen und Besu­cher in die Zeit des Künst­ler­paars zurück­ver­setzt. Die moderne Aus­stat­tung sorgt in Kom­bi­na­tion mit dem ein­ma­li­gen Fun­dus an Expo­na­ten dafür, dass mit dem Schu­mann-Haus ein leben­di­ger Erin­ne­rungs­ort ent­stan­den ist, der Musik- und Geschichts­in­ter­es­sierte auch über die Düs­sel­dor­fer Gren­zen hin­aus anzie­hen wird.”

Das Gebäu­de­en­sem­ble, das eine Dau­er­aus­stel­lung zum Musi­ker­ehe­paar Clara und Robert Schu­mann behei­ma­tet, weist eine Flä­che von rund 650 Qua­drat­me­tern auf. Das Haus Bil­ker Straße 15, von 1852 bis 1855 Wohn­sitz der Schu­manns in Düs­sel­dorf, konnte in sei­ner his­to­ri­schen Bau­sub­stanz erhal­ten wer­den. Somit wird auch die bür­ger­li­che Kul­tur des 19. Jahr­hun­derts atmo­sphä­risch vermittelt.

Dr. Sabine Bren­ner-Wilc­zek, Direk­to­rin des Hein­rich-Heine-Insti­tuts: “Die bevor­ste­hende Eröff­nung des Schu­mann-Hau­ses bedeu­tet mir eine große Freude. Es ist ein beson­de­res Pri­vi­leg, gemein­sam mit dem gesam­ten daran betei­lig­ten Team, die­ses Museum gestal­tet zu haben. Ein gro­ßer Dank gebührt allen Unter­stüt­ze­rin­nen und Unter­stüt­zern. Ich wün­sche mir, dass sich der Zau­ber der wert­vol­len Ori­gi­nale, kom­bi­niert mit Medi­en­sta­tio­nen und Instal­la­tio­nen, auch auf die Besu­che­rin­nen und Besu­cher über­trägt, wenn es beim Eröff­nungs­wo­chende sehr gast­freund­lich heißt: ‘Will­kom­men bei den Schu­manns’. Mit dem Schu­mann-Haus wird auch die ‘Straße der Roman­tik und Revo­lu­tion’ maß­geb­lich bereichert.”

Freunde der klas­si­schen Musik kön­nen sich im neu ent­stan­de­nen Museum auf zunächst rund 100 hoch­ka­rä­tige Expo­nate aus der über 1.000 Objekte umfas­sen­den, renom­mier­ten Schu­mann-Samm­lung der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf sowie auf zahl­rei­che Insze­nie­run­gen und Inter­ak­ti­ons­ele­mente freuen. Ins­ge­samt 225 Qua­drat­me­ter ste­hen als Aus­stel­lungs­flä­che zur Ver­fü­gung. Fast aus­schließ­lich Ori­gi­nal­ex­po­nate wer­den dort gezeigt. Zudem wer­den die Musik­hand­schrif­ten, Fami­lien- und Künst­ler­briefe sowie Erin­ne­rungs­stü­cke regel­mä­ßig aus­ge­tauscht, sodass sich Besu­che­rin­nen und Besu­chern immer wie­der ein neues Muse­ums­er­leb­nis bietet.

Beson­de­res akus­ti­sches Erlebnis

Auch akus­tisch erwar­tet Inter­es­sierte eine beson­dere Erfah­rung: Keine geschrie­bene Note wird ohne zuge­hö­ri­gen Klang prä­sen­tiert. Durch die Ein­bin­dung von Audio­me­dien wird somit auch noten­un­kun­di­gem Publi­kum der Ein­stieg erleich­tert und eine sinn­lich erfahr­bare Annä­he­rung an die Musik der Schu­manns gebo­ten. Digi­tale Ver­mitt­lungs­ele­mente der Aus­stel­lung rich­ten sich aber auch an Schu­mann-Ken­ner. Auf einer Chai­se­longue kön­nen medial bei­spiels­weise unter­schied­li­che künst­le­ri­sche Inter­pre­ta­tio­nen von Robert Schu­manns Vio­lin­so­na­ten ver­gli­chen werden.

Dar­über hin­aus regen vir­tu­elle und spie­le­ri­sche Aus­stel­lungs­ele­mente zum aktiv wer­den an. Ein Medi­en­tisch bie­tet die Mög­lich­keit, in das Düs­sel­dorf der Schu­manns ein­zu­tau­chen. In einer “Läs­ter­kam­mer” kann dem wech­sel­vol­len Ver­hält­nis der Schu­manns zur Stadt­ge­sell­schaft nach­ge­spürt wer­den. Ein Schreib­tisch, der Robert Schu­manns Möbel­stück nach­emp­fun­den ist, ver­mit­telt als musea­les Herz­stück unter ande­rem den Tages­ab­lauf des Kom­po­nis­ten, ani­miert zum krea­ti­ven Schrei­ben und bringt an einer Medi­en­sta­tion die Schreib­kul­tur der Schu­mann-Zeit näher. Die zwi­schen­mensch­li­chen Bezie­hun­gen und Freund­schaf­ten der Schu­manns in Düs­sel­dorf kön­nen durch eine bespiel­bare, visu­elle Insze­nie­rung an Noten­stän­dern erkun­det werden.

Mit beson­de­ren Erin­ne­rungs­stü­cken auf den Spu­ren der Schumanns

Jeweils ein Aus­stel­lungs­raum wid­met sich dem Düs­sel­dorf der Schu­mann-Zeit als Kul­tur­stadt, dem Amt des Musik­di­rek­tors, dem Fami­li­en­le­ben der Schu­manns, den Künst­ler­per­sön­lich­kei­ten Roberts und Cla­ras, ihren Freund­schaf­ten und der Krank­heit des Kom­po­nis­ten. In einer “Schatz­kam­mer” kön­nen zudem Kost­bar­kei­ten aus dem Leben und Wir­ken der Schu­manns bestaunt wer­den, die nicht in die Düs­sel­dor­fer Zeit fallen.

Beson­dere Expo­nate sind bei­spiels­weise ein Wid­mungs­exem­plar der “Rheinischen”-Sinfonie für Franz Liszt, die Musik­hand­schrift des welt­be­kann­ten “Kla­vier­kon­zerts a‑moll” Robert Schu­manns, eine Haar­lo­cke des Kom­po­nis­ten, sein Sie­gel­ring, ein his­to­ri­sches Tafel­kla­vier, Clara Schu­manns Musik­hand­schrift ihrer “Romanze in Des-Dur” sowie per­sön­li­che Schmuck- und Erin­ne­rungs­stü­cke Cla­ras: eine gol­dene Bro­sche mit Emaille-Blü­ten, ein Ring mit einer Haar­lo­cke von Felix Men­dels­sohn Bar­tholdy, ihr Rei­se­trink­glas und ein Abend-Cape aus Schwa­nen­fe­dern. Hin­zu­kom­men zahl­rei­che wei­tere Musik­hand­schrif­ten, ori­gi­nale Briefe und Por­träts der Schumanns.

Umbau und Instand­set­zung zum Museum

Die bau­li­chen Arbei­ten am Schu­mann-Haus gestal­te­ten sich kom­plex und viel­fäl­tig. Im Vor­der­haus musste das von Pilz befal­lene Holz­trag­werk saniert wer­den. Außer­dem muss­ten die denk­mal­ge­schütz­ten Bau­teile auf­wen­dig restau­riert und die ver­al­tete Haus­tech­nik, auch mit Blick auf die zukünf­tige museale Nut­zung, erneu­ert wer­den. Im zwei­ten Ober­ge­schoss und im Dach­ge­schoss sind zudem Räume für die Muse­ums­ver­wal­tung ent­stan­den — unter einem neu gedämm­ten und neu ein­ge­deck­ten Dach. Ins­ge­samt rund 225 Qua­drat­me­ter ste­hen den Mit­ar­bei­ten­den der Ver­wal­tung zur Verfügung.

Auf der rück­wär­ti­gen Seite des Gebäu­des ist ein neuer Anbau ent­stan­den. Der Erwei­te­rungs­bau über­spannt die Tor­durch­fahrt und ermög­lichte den Ein­bau einer Treppe als zusätz­li­chen zwei­ten Ret­tungs­weg sowie eines Auf­zu­ges zur bar­rie­re­freien Erschlie­ßung des Muse­ums ohne Ein­griff in die his­to­ri­sche Bau­sub­stanz. Im Ober­ge­schoss des Anbaus befin­den sich die Aus­stel­lungs­flä­che und das Foyer sowie im Unter­ge­schoss die WC-Anla­gen des Muse­ums. Der Anbau grün­det auf 19 Bohr­pfäh­len und besteht aus einem Beton­kern, umschlos­sen von Wän­den und einem Dach in Holzbauweise.

Wäh­rend die Stra­ßen­fas­sade des Schu­mann-Hau­ses bereits im ver­gan­ge­nen Jahr restau­riert wor­den ist, hat in den ver­gan­ge­nen Wochen nun auch das end­gül­tige Erschei­nungs­bild des Muse­ums Gestalt ange­nom­men. Am Ober­ge­schoss des Anbaus wurde eine bron­ze­far­ben ver­edelte Metall­fas­sade mit abs­tra­hier­ter Noten­tex­tur ange­bracht. Seit Mitte Novem­ber ist das Erd­ge­schoss mit einer Glas­fas­sade beklei­det, auf der groß­for­ma­tig mit Sieb­druck­tech­nik eine Daguer­reo­ty­pie — eine Foto­gra­fie auf Metall — von Robert und Clara Schu­mann mon­tiert ist. Par­al­lel dazu haben der Innen­hof und die Tor­durch­fahrt einen neuen Belag aus Beton­stein­pflas­ter erhalten.

Dar­über hin­aus fan­den eine umfang­rei­che Schad­stoff­sa­nie­rung und die sta­ti­sche Ertüch­ti­gung des so genann­ten Fisch­kel­lers statt, der unter­ir­disch das Vor­der­haus mit den Hof­ge­bäu­den ver­bin­det. Dort befin­det sich auch der neue, 35 Kubik­me­ter große Tank für die auf­wen­dige Regen­rück­hal­tung. Der Boden im Erd­ge­schoss mit Kasse, Shop und Gar­de­robe sowie alle Böden im Anbau haben einen hel­len Ter­razzo­be­lag erhalten.

“Will­kom­men bei den Schu­manns”: Aus­ge­wählte Ver­an­stal­tun­gen am Eröffnungswochenende

Das Schu­mann-Haus Düs­sel­dorf wird mit einem Begleit­pro­gramm von Frei­tag, 1. Dezem­ber, bis Sonn­tag, 3. Dezem­ber, eröff­net. Am Eröff­nungs­wo­chen­ende gel­ten für die bei­den Museen in der “Straße der Roman­tik und Revo­lu­tion” (Schu­mann-Haus und Hein­rich-Heine-Insti­tut) Son­der­öff­nungs­zei­ten von jeweils 10 bis 19 Uhr. Der Muse­ums­ein­tritt sowie zahl­rei­che Ver­an­stal­tun­gen sind am Pre­mie­ren­wo­chen­ende auch für das Heine-Insti­tut kos­ten­frei. Zu den Ver­an­stal­tun­gen gehö­ren Kon­zerte, Rezi­ta­tio­nen, Impuls­vor­träge zur Ent­ste­hung des Schu­mann-Hau­ses, Füh­run­gen durch die Aus­stel­lun­gen des Hein­rich-Heine-Insti­tuts (“Roman­tik und Revo­lu­tion” und “Dich­ter? Liebe!”), musi­ka­li­sche Stadt­rund­gänge, Film­vor­füh­run­gen und Mitmachangebote.

Beson­dere Höhe­punkte des drei­tä­gi­gen Programms:

  • Frei­tag, 1. Dezem­ber, 11 und 16 Uhr: “Will­kom­men bei den Schu­manns”. Impuls­vor­trag zum Schu­mann-Haus (Hein­rich-Heine-Insti­tut, Bil­ker Straße 12–14, Lesesaal)
  • Frei­tag, 1. Dezem­ber, 19 Uhr: Chor-Kon­zert des Städ­ti­schen Musik­ver­eins zu Düs­sel­dorf e. V. mit Rezi­ta­tion durch das “Schu­mann-Paar” Julia Gold­berg und Joscha Bal­tha (Palais Witt­gen­stein, Bil­ker Straße 7–9)
  • Sams­tag, 2. Dezem­ber, 11 Uhr: Kon­zert von Schü­le­rin­nen und Schü­lern der Clara-Schu­mann-Musik­schule Düs­sel­dorf und Lesung aus Tex­ten von Clara Schu­mann. Rezi­ta­tion: Julia Gold­berg (Palais Witt­gen­stein, Bil­ker Straße 7–9)
  • Sonn­tag, 3. Dezem­ber, 15 Uhr: Auf­tritt von Grund­schü­le­rin­nen — und schü­lern der Sing­Pause Düs­sel­dorf (Palais Witt­gen­stein, Bil­ker Straße 7–9)
  • Sonn­tag, 3. Dezem­ber, 19 Uhr: Fei­er­li­ches Abschluss­kon­zert von Stu­die­ren­den der Robert Schu­mann Hoch­schule Düs­sel­dorf (Palais Witt­gen­stein, Bil­ker Straße 7–9)

För­de­rung der Sanierung

Die Nord­rhein-West­fa­len-Stif­tung Natur­schutz, Hei­mat und Kul­tur­pflege hat die denk­mal­ge­rechte Sanie­rung des Hau­ses sowie Maß­nah­men zur Bar­rie­re­frei­heit mit einer Summe von 370.000 Euro geför­dert, die mit Unter­stüt­zung des För­der­ver­eins Schu­mann-Haus Düs­sel­dorf e. V. ein­ge­wor­ben wer­den konnte. Zudem hat die Ilse­lore-Luc­kow-Stif­tung die Sanie­rung und den Umbau des his­to­ri­schen Gebäu­des mit 100.000 Euro geför­dert. Die För­de­rung der Ilse­lore-Luc­kow-Stif­tung wurde für die Fas­sade des neuen Anbaus genutzt. Für die ener­ge­ti­sche Dach­sa­nie­rung und die Erneue­rung der LED-Beleuch­tung wur­den zudem Mit­tel von 200.000 Euro aus dem Kli­ma­schutz­etat bewilligt.

Wei­ter­hin konnte durch den För­der­ver­ein Schu­mann-Haus Düs­sel­dorf e. V. ein För­der­vo­lu­men in Höhe von ins­ge­samt 940.000 Euro bei Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fern ein­ge­wor­ben wer­den. Diese För­de­rung wurde vor allem für die Muse­ums­aus­stat­tung zur Ver­fü­gung gestellt.

Kon­takt, Öff­nungs­zei­ten, Ticket­preise und Führungen

Das Schu­mann-Haus Düs­sel­dorf ist tele­fo­nisch unter 0211–8924280 oder per E‑Mail an schumannhaus@duesseldorf.de zu errei­chen. Im Inter­net ist das Schu­mann-Haus unter www.duesseldorf.de/schumannhaus auf­zu­fin­den. Besucht wer­den kann das Musik­mu­seum diens­tags bis frei­tags von 11 bis 17 Uhr, sams­tags von 13 bis 17 Uhr und am Sonn­tag von 11 bis 17 Uhr. Am Eröff­nungs­wo­chen­ende ist der Ein­tritt frei. Danach beträgt der Ein­tritt für Erwach­sene vier Euro, ermä­ßigt zwei Euro. Für Kin­der und Jugend­li­che bis 18 Jahre ist der Ein­tritt kos­ten­frei. Außer­dem ist der Ein­tritt in der Happy Hour ab 16 Uhr und an Sonn­ta­gen kostenfrei.

Das Kom­bi­ti­cket inklu­sive Zutritt zum Hein­rich-Heine-Insti­tut (gegen­über, Haus­num­mer 12–14) kos­tet für Erwach­sene sechs Euro, ermä­ßigt drei Euro. Für Kin­der und Jugend­li­che ist es eben­falls kos­ten­frei. Die Kos­ten für Füh­run­gen sind wie folgt gestaf­felt: Schnup­per­füh­rung: 30 Euro (30 Minu­ten); Füh­rung: Will­kom­men bei den Schu­manns: 60 Euro (eine Stunde); Dop­pel­füh­rung Will­kom­men auf der Straße der Roman­tik & Revo­lu­tion (Schu­mann-Haus & Hein­rich-Heine-Insti­tut): 90 Euro (zwei Stunden).

 

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