Zwei Drit­tel der von Bus und Bahn genutz­ten Ampeln bereits optimiert

Die Lan­des­haupt­stadt macht bei der ÖPNV-Beschleu­ni­gung durch die Opti­mie­rung von Ampeln Tempo. In Düs­sel­dorf wur­den in den letz­ten Jah­ren rund zwei Drit­tel, das sind 370 der rund 550 von Bus und Bahn genutz­ten Ampeln, bereits so umge­rüs­tet, dass Busse und Bah­nen beschleu­nigt pas­sie­ren kön­nen. Die übri­gen rund 180 Licht­zei­chen­si­gnal­an­la­gen sol­len bis 2026 fol­gen. Dabei wer­den neben der jewei­li­gen Steue­rungs­soft­ware der Anla­gen auch häu­fig Anla­gen­be­stand­teile getauscht oder erneu­ert, teil­weise wer­den die Signal­an­la­gen auch kom­plett neugebaut.

Sym­bol­bild Rhein­bahn Foto: LOKALBÜRO

 

Effekte der tech­ni­schen ÖPNV-Beschleunigung
Die auf­wen­di­gen Anpas­sun­gen der Licht­si­gnal­an­la­gen und die tech­ni­sche Bevor­rech­ti­gung von Bus­sen und Bah­nen wie die dadurch erreichte Beschleu­ni­gung zei­gen Wir­kung. So sind die Pro­jekte ein wich­ti­ger Bei­trag zur Sta­bi­li­tät des Fahr­plans und erhö­hen ins­ge­samt die Pünkt­lich­keit. Da inzwi­schen 95 Pro­zent der schie­nen­ge­bun­de­nen Lini­en­wege von der ÖPNV-Beschleu­ni­gung pro­fi­tie­ren, konnte erst­mals eine auto­ma­ti­sierte Aus­wer­tung über einen Zeit­raum von sechs Mona­ten der Fahr­zeit erfolgen.

Bei­spiel: Linie 709 zwi­schen den Hal­te­stel­len “Süd­fried­hof” und “Ger­res­heim Kran­ken­haus”: Auf fast allen Teil­stre­cken der 709 wurde Fahr­zeit ein­ge­spart. Aus­nah­men bil­de­ten der Abschnitt zwi­schen “Schlüterstraße/Arbeitsagentur” und “Stau­fen­platz”, wel­cher durch die Groß­bau­stelle zum bar­rie­re­freien Aus­bau der Hal­te­stelle beein­träch­tigt wurde und der Abschnitt “Worrin­ger Platz” und “Bir­ken­straße” – dort gab es im Unter­su­chungs­zeit­raum noch keine opti­mierte Signalsteuerung.

Trotz­dem wur­den auf der Stre­cke durch die ÖPNV-Beschleu­ni­gung 102,3 Sekun­den Fahr­zeit ein­ge­spart, was 6,5 Pro­zent der gesam­ten Fahr­zeit von etwas weni­ger als 27 Minu­ten ent­spricht. Nach Been­di­gung der Groß­bau­stelle ver­bes­serte sich Fahr­zeit­ein­spa­rung für die Fahrt­rich­tung Süd­fried­hof — Ger­res­hei­mer Kran­ken­haus noch wei­ter auf 131,2 Sekun­den — 8,3 Pro­zent der gesam­ten Fahr­zeit. In Gegen­rich­tung betrug die Fahr­zeit­er­spar­nis trotz Bau­stelle 86,4 Sekun­den, das sind 5,2 Pro­zent der gesam­ten Fahr­zeit von rund 28 Minu­ten. Ohne Ein­schrän­kun­gen kön­nen sogar 162,4 Sekun­den oder 9,7 Pro­zent der gesam­ten Fahr­zeit ein­ge­spart werden.

Auf die­sen wei­te­ren Linien gab es die größ­ten Beschleu­ni­gun­gen im ÖPNV:

  • U71 Rich­tung Rath S: minus 145,2 Sekunden
  • U71 Rich­tung Ben­rath: minus 204,9 Sekunden
  • Linie 705 Rich­tung Unter­rath: minus 228,3 Sekunden
  • Linie 705 Rich­tung Eller: minus 187,6 Sekunden
  • Linie 706 Rich­tung Stein­berg: minus 139,1 Sekunden
  • Linie 707 Rich­tung Unter­rath: minus 157,6 Sekunden
  • Linie 707 Rich­tung Medi­en­ha­fen: minus 140,7 Sekunden

Wei­tere posi­tive Zeit­ef­fekte gab es durch ergän­zende Pro­jekte, wie bei­spiels­weise Mar­kie­rungs­ar­bei­ten und Tren­nung von ÖPNV und Mischverkehr.

Aktu­el­ler Pro­jekt­sta­tus und Ausblick
Der neue “Rhein­takt” soll zusätz­lich für erheb­li­che Opti­mie­run­gen im Betriebs­ab­lauf sor­gen. Dafür erhiel­ten in den letz­ten Mona­ten ins­ge­samt 91 Licht­zei­chen­si­gnal­an­la­gen ein Soft­ware­up­date, um die “neuen” Linien auch wei­ter­hin an den Ampeln den Vor­rang zu ermög­li­chen. Zukünf­tig soll das Fahr­per­so­nal auch nicht mehr aus den Fahr­zeu­gen aus­stei­gen müs­sen, um die an den Ampel-Mas­ten instal­lier­ten Rück­fall-Tas­ter, so genannte Schlüs­sel­schal­ter, zu betä­ti­gen, son­dern soll dies dann aus dem Cock­pit an die Ampeln sen­den kön­nen. Auf diese Weise kann vor allem bei Umlei­tun­gen ein deut­lich bes­se­rer Betriebs­ab­lauf ermög­licht werden.

Ziel der Lan­des­haupt­stadt ist bis zum Jah­res­ende 2026 Bus­sen und Bah­nen an allen Licht­zei­chen­si­gnal­an­la­gen eine Bevor­rech­ti­gung zu ermög­li­chen. Die Gesamt­kos­ten für das ÖPNV-Beschleu­ni­gungs­pro­jekt betra­gen rund 26,5 Mil­lio­nen Euro. Im Rah­men des För­der­pro­gramms “Digi­ta­li­sie­rung kom­mu­na­ler Ver­kehrs­sys­teme” des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Ver­kehr und digi­tale Infra­struk­tur (BMVI) hat die Stadt Düs­sel­dorf posi­tive För­der­be­scheide für die Beschleu­ni­gung des ÖPNV erhal­ten. Der Bund über­nimmt die Hälfte der Kos­ten in Höhe von 13,25 Mil­lio­nen Euro. Die übri­gen Kos­ten ent­fal­len auf die Lan­des­haupt­stadt (20 Pro­zent) und Rhein­bahn (80 Prozent).

 

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