2014: Der Hof­gar­ten in der Höhe der Ton­halle nach dem Pfings­turm Ela 2024,©Archivbild LOKALBÜRO

 

Am 9. Juni 2014 hin­ter­ließ “Ela” eine Spur der Ver­wüs­tung in der Landeshauptstadt

Vor zehn Jah­ren, am Pfingst­mon­tag, 9. Juni 2014, zog der Sturm “Ela” eine Schneise der Ver­wüs­tung durch das Grün der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf und der Umge­bung. Rund 30.000 Bäume im Stadt­ge­biet fie­len oder wur­den stark zer­stört, davon allein über 20.000 im Stadt­wald. Schon kurz nach­dem der Sturm vor­bei­ge­zo­gen war, folgte eine bei­spiel­lose Welle der Hilfs­be­reit­schaft und des bür­ger­schaft­li­chen Enga­ge­ments. Zehn Jahre spä­ter sind – mit einer Aus­nahme – die Grün­an­la­gen der Stadt wiederaufgebaut.

Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, Unter­neh­men, Ver­eine, Alt und Jung, Vor­ge­setzte und Beleg­schaf­ten, Kar­ne­va­lis­ten, Schüt­zen und Hei­mat­ver­eine, Medien, Kir­chen, Pro­mi­nente und Men­schen, die lie­ber im Stil­len wirk­ten – das Pro­jekt “Neue Bäume für Düs­sel­dorf” ver­einte die Stadt­ge­sell­schaft mit all ihren Facet­ten sowie auch Freunde und För­de­rer Düs­sel­dorfs jen­seits der Stadt­gren­zen mit dem Ziel, die (Baum-)Lücken, die “Ela” geris­sen hatte, so schnell es geht wie­der zu schlie­ßen. Rund 3,3 Mil­lio­nen Euro wur­den so bis zum Herbst 2016 gesam­melt und in neue Bäume für Düs­sel­dorf inves­tiert – im Gesamt­be­trag ent­hal­ten war eine Zuwei­sung des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len zur Ver­dop­pe­lung von Pri­vat­spen­den in Höhe von 579.779,68 Euro. Ins­ge­samt 1.300 Spen­der – davon 400 für Stra­ßen­bäume und 900 für Bäume in Park­an­la­gen – sind nament­lich erfasst. Doch viele wei­tere betei­lig­ten sich an den Aktio­nen, die rund um das Neue-Bäume-Pro­jekt initi­iert wur­den und auch die krea­tive Kraft und die Ideen­viel­falt in der Stadt wider­spie­gel­ten. Inner­halb der Ver­wal­tung wurde die “Pro­jekt­gruppe Ela” ins Leben geru­fen. Das Team koor­di­nierte alle Pro­jekte des Wie­der­auf­baus in den Düs­sel­dor­fer Park­an­la­gen und im Stra­ßen­raum. Bereits zum Ende der ers­ten Pflanz­sai­son – im Früh­jahr 2015, weni­ger als ein Jahr nach dem Sturm – konnte bereits der tau­sendste Baum gepflanzt wer­den. Auch danach gin­gen die Arbei­ten wei­ter, um die Schä­den, die “Ela” in der Stadt ver­ur­sacht hat, zu beseitigen.

Rund 30.000 junge Bäume wur­den im Stadt­wald gesetzt
Viele Lücken, die der Sturm geschla­gen hat, haben die Mit­ar­bei­ten­den der Stadt bereits inner­halb der ers­ten bei­den Jahre nach dem Sturm geschlos­sen. Ab der zwei­ten Pflanz­sai­son lag der Schwer­punkt auf der Wie­der­her­stel­lung der Grün­an­la­gen. Die Ver­wal­tung hat in der zwei­ten Pflanz­sai­son von Herbst 2015 bis Früh­jahr 2016 wegen des gro­ßen Enga­ge­ments der Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer einen Schwer­punkt dar­auf­ge­legt, die Grün­an­la­gen wie­der­her­zu­rich­ten. Zudem wurde im Stadt­wald wie­der­auf­ge­fors­tet: Mehr als 30.000 junge Forst­pflan­zen hat die Stadt dort in die vom Sturm betrof­fe­nen Flä­chen gesetzt. Sie ergänz­ten die natür­li­che Ver­jün­gung des Düs­sel­dor­fer Stadtwalds.

Hof­gar­ten wie­der aufgebaut
Im Som­mer 2022 hat die Stadt den Wie­der­auf­bau des Hof­gar­tens abge­schlos­sen. Schwer­punkte der Sanie­rung lagen auf neuen Bäu­men und Sträu­chern sowie dem Wege­bau. Die Basis für die Sanie­rung bil­dete das Park­pfle­ge­werk, das die Stadt zur denk­mal­ge­rech­ten Wie­der­her­stel­lung des Hof­gar­tens erar­bei­tet hatte. Dafür hat die Ver­wal­tung die Geschichte des Parks ana­ly­siert, sei­nen Bestand erfasst und denk­mal­pfle­ge­risch bewer­tet. Im Ergeb­nis ent­stand ein Leit­bild mit Zie­len und Maß­nah­men für die zukünf­tige Ent­wick­lung des Hofgartens.

Wie­der­auf­bau des Rhein­parks steht noch aus
Wie den Hof­gar­ten hat der Orkan “Ela” auch den Rhein­park schwer getrof­fen. Bei dem Sturm 2014 wur­den 50 Pro­zent des Baum­be­stands in der denk­mal­ge­schütz­ten Park­an­lage zer­stört. Zusätz­lich konnte ein gro­ßer Anteil der noch vor­han­de­nen Bäume nur durch starke Kro­nen­rück­schnitte erhal­ten wer­den. Mit zwölf Groß­bäu­men hat die Stadt 2015 erste Mei­len­stein-Pflan­zun­gen im Rhein­park umge­setzt – zudem wur­den 100 Spen­der­bäume gepflanzt. Als Grund­lage für den wei­te­ren Wie­der­auf­bau hat die Ver­wal­tung ein Park­pfle­ge­werk ent­wi­ckelt. Es ent­hält einen Maß­nah­men­ka­ta­log, der die gestal­te­ri­schen Ziele kon­kre­ti­siert und Schritte zum Wie­der­auf­bau sowie zur Wei­ter­ent­wick­lung benennt. Der Wie­der­auf­bau steht noch bevor.

Der Pfingst­sturm 2014: Zah­len, Daten, Fak­ten rund um “Ela”

Gesamt­ver­lust
— rund 30.000 Bäume
— wei­tere 24.000 Bäume konn­ten nur durch auf­wen­dige Pfle­ge­maß­nah­men erhal­ten bleiben

Stra­ßen­bäume
— 14.000 von 69.000 kar­tier­ten Stra­ßen­bäu­men sind in Mit­lei­den­schaft gezo­gen worden:

Rund 3.000 gin­gen ver­lo­ren oder muss­ten gefällt wer­den (5 Pro­zent des Gesamt­be­stan­des), in den Fol­ge­jah­ren wur­den 2.800 Stra­ßen­bäume nachgepflanzt.
Die größ­ten Ver­luste gab es dabei im Bereich Rhein­ufer­straße, Ceci­li­en­al­lee, Rot­ter­da­mer Straße, Hof­gar­ten­ufer mit 160 Bäu­men. An der Hein­rich­straße waren es 72 Bäume, an der Kai­sers­wert­her Straße 41 Bäume und an der Völk­lin­ger Straße 17 Bäume.
Nach der Gefah­ren­ab­wehr wurde jeder Baum im Stadt­ge­biet noch ein­mal unter­sucht und – wenn nötig – durch Baum­pfle­ge­schnitt behan­delt oder aber gefällt, um die Ver­kehrs­si­cher­heit gewähr­leis­ten zu können.

Denk­mal­ge­schützte Parkanlagen
— 2.950 Bäume in den Park­an­la­gen sind in Mit­lei­den­schaft gezo­gen worden:

1.600 Bäume gin­gen verloren.
1.350 Bäume müs­sen wei­ter gepflegt wer­den (Schnitt, Kro­nen­si­che­rung etc.).
Hof­gar­ten: 368 Bäume gin­gen ver­lo­ren. In drei Bau­ab­schnit­ten hat die Lan­des­haupt­stadt die denk­mal­ge­schützte Park­an­lage instand­ge­setzt. 2022 hat die Stadt den Wie­der­auf­bau abge­schlos­sen. Die Kos­ten für die Wie­der­her­stel­lung der denk­mal­ge­schütz­ten Park­an­lage belau­fen sich auf rund 5,8 Mil­lio­nen Euro.
Rhein­park Golz­heim: Baum­nach­pflan­zun­gen wur­den bis­her aus Spen­den­mit­teln finan­ziert. Ein Park­pfle­ge­werk legt Grund­la­gen für die wei­tere Sanie­rung. Der grund­le­gende Wie­der­auf­bau steht noch aus.

Fried­höfe
— 3.100 Bäume auf den 13 städ­ti­schen Fried­hö­fen sind in Mit­lei­den­schaft gezo­gen worden:

1.100 Bäume gin­gen verloren.
2.000 Bäume muss­ten wei­ter gepflegt wer­den (Schnitt, Kro­nen­si­che­rung, etc.).
Ver­schont blieb von den 13 städ­ti­schen Fried­hö­fen allein der Hub­bel­ra­ther Fried­hof; ins­ge­samt 3.100 Bäume (17 Pro­zent des gesam­ten Baum­be­stan­des auf Fried­hö­fen) wur­den geschädigt.
Wie­der­auf­bau abgeschlossen.

Forst/Wald (Stadt­wald Düs­sel­dorf: Forst­re­viere Nord, Mitte, Süd und Wild­park Grafenberg)
— 20.000 Bäume ver­lo­ren (sie sind auf den 2.000 Hektar gro­ßen Stadt­wald dem Sturm zum Opfer gefallen).

Scha­dens­menge: Circa 21.000 Festmeter.
Flä­chen­würfe: Circa 55,2 Hektar, davon 13 Hektar Groß­kahl­flä­chen jeweils grö­ßer als ein Hektar; wei­tere 42 Hektar Kahl­flä­chen zwi­schen 0,1 und 1 Hektar.
Betrof­fen waren das Forst­re­vier Mitte mit 49,6 Hektar Sturm­wurf­flä­chen, im Forst­re­vier Nord und im Forst­re­vier Süd sind jeweils 2,8 Hektar Sturm­wurf­flä­chen zu verzeichnen.
Im Herbst 2015 begann die Wie­der­auf­fors­tung auf den gro­ßen Kahl­flä­chen mit 30.000 Jung­pflan­zen. Der Wie­der­auf­bau des Stadt­wal­des wurde 2016 abge­schlos­sen. Große Kahl­flä­chen wur­den auf­ge­fors­tet, an vie­len Stel­len sieht man aber auch, wie die Natur die ent­stan­de­nen Lücken durch Natur­ver­jün­gung schließt.

Kin­der­spiel­plätze
— Schä­den an Spiel­ge­rä­ten in Höhe von 250.000 Euro.

Alle Anla­gen wur­den repa­riert und wiederhergestellt.
Wie­der­auf­bau abgeschlossen.

Klein­gar­ten­an­la­gen
— Schä­den in Höhe von 100.000 Euro.

974 Bäume auf den 70 städ­ti­schen Klein­gar­ten­an­la­gen sind in Mit­lei­den­schaft gezo­gen worden.
300 Bäume gin­gen verloren.
700 Bäume müs­sen gepflegt wer­den (Schnitt, Kro­nen­si­che­rung, etc.).
Für die Wie­der­her­stel­lung von Klein­gar­ten­an­la­gen wur­den rund 100.000 Euro ausgegeben.
Die Wie­der­her­stel­lung in den Klein­gar­ten­an­la­gen ist damit abgeschlossen.

Bis­her fer­tig­ge­stellte Projekte:
Rhein­gärt­chen, Kö-Gärt­chen, Park Lantz, Ost­park, Rhein­park Heerdt, Schloss­park Ben­rath, Spee’scher Gra­ben, Golz­hei­mer Fried­hof, Alter Bil­ker Fried­hof, Flo­ra­gar­ten, Mahn­malachse, Nord­park, Hof­gar­ten, alle Fried­höfe, Schil­ler­platz, Schu­len und Kitas, Kin­der­spiel­plätze (Scha­den: 250.000 Euro) und Klein­gar­ten­an­la­gen (Scha­den: 100.000 Euro) sowie der Wald (Natur­ver­jün­gung und Neupflanzungen).

Per­so­nal

1.870 Kräfte waren an der Besei­ti­gung der unmit­tel­ba­ren Gefah­ren beteiligt.
350 Mit­ar­bei­tende des Gar­ten­am­tes und 40 Fach­fir­men waren für die Auf­räum­ar­bei­ten im Einsatz.

Hel­fe­rin­nen und Helfer

Mehr als 5.000 Hel­fende — unter ande­rem aus Rei­hen der Feu­er­wehr, des Tech­ni­schen Hilfs­werks (THW), der Bun­des­wehr sowie Beschäf­tige des Gar­ten­am­tes — waren bei den Auf­räum­ar­bei­ten eingesetzt.

Spen­den

Rund 3,3 Mil­lio­nen Euro (3.307.368,59 Euro) sind nach Ela (bis zum 30. Novem­ber 2016) zuzüg­lich der 579.779,68 Euro (Zuwei­sung des Lan­des zur Ver­dopp­lung pri­va­ter Spen­den im Rah­men des För­der­pro­gramms “Bür­ger­bäume”) für neue Bäume eingegangen.
400 Spen­der für Stra­ßen­bäume und 900 für Park­an­la­gen (ins­ge­samt 1.300).

Inves­ti­tio­nen
Ins­ge­samt 47,3 Mil­lio­nen Euro hat die Stadt an Auf­wen­dun­gen für den Wie­der­auf­bau nach Ela investiert.

Taxi

Wer­bung bitte anklicken