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obere Reihe v.l. Michele Com­pa­rato, Trai­ner, Jo Pörsch, Geschäfts­füh­rer // untere Reihe v.l. San­dra Miko­la­schek, Tho­mas Schmidberger

Borus­sia Düs­sel­dorf ist Deutscher
Meis­ter Borus­sia Düs­sel­dorf heißt der neue Deut­sche Meis­ter im Roll­stuhl-Tisch­ten­nis! Erst­mals in der noch jun­gen Ver­eins­ge­schichte im Roll­stuhl-Tisch­ten­nis krönt der bei den Pro­fis seit mehr als fünf Jahr­zehn­ten erfolg­rei­che Klub eine gran­diose Sai­son mit dem Meistertitel.

Vor dem letz­ten Spiel­tag lagen Duis­burg, Koblenz und Düs­sel­dorf gleich auf an der Spitze, die Ent­schei­dung in die­sem hoch­span­nen­den Drei­kampf fiel schließ­lich heute in den direk­ten Duel­len. Tho­mas Schmid­ber­ger und San­dra Miko­la­schek zeig­ten in zwei mit­rei­ßen­den Matches alles, was das Tisch­ten­nis-Herz begehrt: Spie­le­ri­sche Klasse, Lei­den­schaft und einen unbän­di­gen Siegeswillen.

Schmid­ber­ger, bis dato unge­schla­gen in die­ser Sai­son, legte gegen Koblenz vor (3:0 gegen Chris­tof Mül­ler), wäh­rend Miko­la­schek erwar­tungs­ge­mäß dem favo­ri­sier­ten Natio­nal­spie­ler Sel­cuk Cetin (1:3) unter­lag. Eine vor­ent­schei­dende Bedeu­tung kam dem Dop­pel zu, in dem wie im Hin­spiel die Gast­ge­ber knapp mit 3:2 die Ober­hand behiel­ten. Der 23-jäh­rige Düs­sel­dor­fer zeigte dann im Spit­zen­spiel gegen Cetin seine gro­ßen Fähig­kei­ten und sorgte für den sieb­brin­gen­den drit­ten Punkt, sodass die Nie­der­lage Miko­la­scheks gegen Mül­ler nicht mehr ins Gewicht fiel.

Damit war Koblenz raus aus dem Meis­ter­ren­nen und die anschlie­ßende Par­tie zwi­schen Tabel­len­füh­rer Duis­burg und der punkt­glei­chen Borus­sia ein ech­tes End­spiel um den Titel. Der Sie­ger die­ser Begeg­nung würde Nach­fol­ger der Frank­fur­ter (am Ende Platz 4) wer­den, wenn­gleich noch eine letzte Begeg­nung aus­stand. Schmid­ber­ger schickte André Wei­de­mann mit einem glat­ten Drei­satz­er­folg vom Tisch, Miko­la­schek zog sich gegen Welt­meis­ter Valen­tin Baus acht­bar aus der Affäre, ver­lor aber den­noch mit 1:3. Das Dop­pel sollte, wie schon gegen Koblenz, auch gegen Duis­burg wie­der ein rich­tungs­wei­sen­des Spiel wer­den. Doch die­ses Mal hat­ten die bei­den Borus­sen klar das Nach­se­hen, der Traum vom Meis­ter­ti­tel rückte in weite Ferne. Auf­ge­ben aber ist nicht das Ding der bei­den Youngs­ter. Schmid­ber­ger trumpfte gegen Baus groß auf und stellte den Aus­gleich her. Alles hing nun an San­dra Miko­la­schek gegen Rou­ti­nier André Wei­de­mann. Im Hin­spiel hatte die Borus­sin ihrem Gegen­über noch zum Sieg gra­tu­lie­ren müs­sen, doch an die­sem Nach­mit­tag spielte sich die 18-Jäh­rige in einen Rausch und gestat­tete dem Duis­bur­ger gerade ein­mal neun Punkte in drei Sät­zen. Mit die­sem nicht erwar­te­ten Erfolg drehte die Borus­sia die Par­tie und gewann das „End­spiel“ mit 3:2.

Ganz voll­bracht war es damit noch nicht, jedoch lie­ßen sich die Düs­sel­dor­fer die­sen phä­no­me­na­len Tri­umph im letz­ten Spiel gegen Ber­lin nicht mehr neh­men und sieg­ten sou­ve­rän mit 4:1. Mit 24:4 Punk­ten gewinnt das Roll­stuhl-Team des Rekord­meis­ters die Deut­sche Meis­ter­schaft 2015/16 vor Duis­burg und Koblenz mit jeweils 22:6 Zählern.

2012 in der Regio­nal­liga gestar­tet, schaffte Düs­sel­dorf sofort den Auf­stieg in Liga zwei und setzte mit einem Durch­marsch in die 1. Bun­des­liga sei­nen Sie­ges­zug fort. In der ers­ten Sai­son im Ober­haus schaff­ten Schmid­ber­ger und Miko­la­schek auf Anhieb Platz 3, der nun mit dem Titel­ge­winn sen­sa­tio­nell getoppt wurde.

Ins­ge­samt gewann die Borus­sia zwölf ihrer in 14 Sai­son­spiele und stellte mit Tho­mas Schmid­ber­ger den bes­ten Ath­le­ten der Liga (28:0 Siege). Auch San­dra Miko­la­schek trug mit elf Sie­gen in 28 Matches ihren Teil zum Erfolg bei, genauso wie das Dop­pel mit einer Bilanz von 10:4.