Kri­sen­stab plant umfang­rei­che Evakuierung
Hotel mit 250 Gäs­ten bereits geräumt/8.000 Anwoh­ner müs­sen Gefah­ren­be­reich verlassen

Eine bei Bau­ar­bei­ten in Düs­sel­dorf-Rath gefun­dene bri­ti­sche Fünf-Zent­ner-Flie­ger­bombe aus dem Zwei­ten Welt­krieg muss sobald wie mög­lich ent­schärft wer­den. Dazu müs­sen in einem Radius von 1.000 Metern um die Fund­stelle an der Theo­dor­straße rund 8.000 Men­schen ihre Woh­nun­gen und Arbeits­plätze ver­las­sen. Ein Hotel mit rund 250 Gäs­ten wurde bereits geräumt. Alle Men­schen, die im Gefah­ren­be­reich von 1.000 Meter um den Fund­ort der Bombe woh­nen und in einem siche­ren Zufluchts­ort unter­kom­men kön­nen, soll­ten die­sen Bereich ver­las­sen. Für alle ande­ren Men­schen wird der­zeit eine sach­ge­rechte Eva­ku­ie­rung vor­be­rei­tet. Sie soll am Don­ners­tag­mor­gen (9.3.) ab 7 Uhr anlau­fen. Sofern die Eva­ku­ie­rung bis dahin abge­schlos­sen ist, soll die Ent­schär­fung der Bombe am frü­hen Nach­mit­tag erfol­gen. Um den Eva­ku­ie­rungs­rah­men so gering wie mög­lich zu hal­ten, wird der Zustrom wei­te­ren Men­schen in den Gefah­ren­be­reich durch Stra­ßen­sper­ren ver­hin­dert. Die Ent­schär­fung der Bombe hängt von der voll­stän­di­gen Eva­ku­ie­rung der Gefah­ren­zone ab.

Auf­grund der umfang­rei­chen Sper­run­gen wird es im mor­gend­li­chen Berufs­ver­kehr zu beträcht­li­chen Ver­kehrs­be­hin­de­run­gen kom­men. So ist bei­spiels­weise der Flug­ha­fen auf­grund der Sper­rung des Auto­bahn­kreu­zes Düs­sel­dorf Nord nur über Umwege erreich­bar. Pas­sa­giere soll­ten zwei Stun­den mehr Zeit ein­pla­nen. Die Fir­men, die im Gefah­ren­be­reich lie­gen, kön­nen am Don­ners­tag bis zur Ent­schär­fung die Arbeit nicht auf­neh­men. Davon sind die Früh- und Spät­schicht bertrof­fen. Das städ­ti­sche Fami­li­en­zen­trum, Vol­kar­deyer Weg 5, die Kath. Kin­der­ta­ges­stätte Papst Johan­nes, Auf der Reide 2, die Kin­der­ta­ges­stätte von Kin­der und Eltern e.V., Im Schlank 19, und die Jugend­frei­zeit­ein­rich­tung Blue Rock, Lich­ten­broi­cher Weg, blei­ben am Don­ners­tag geschlossen.

Im 1.000-Meter-Radius um den Fund­ort der Bombe befin­den sich mit der A52 (Nörd­li­cher Zubrin­ger, von Vogel­s­an­ger Weg bis Auto­bahn­kreuz Düs­sel­dorf Nord) und der A44 (von Auto­bahn­kreuz Düs­sel­dorf Nord bis Anschluss­stelle Reichs­wald­al­lee) zwei Auto­bah­nen, die A52 ist bereits gesperrt, die Sper­rung der A44 erfolgt ab 8.30 Uhr. Poli­zei und Stadt raten, den Bereich weit­räu­mig zu umfahren.

Die Rhein­bahn­li­nien 729, 730, 752, 754, 756, 757, 758, 760, 776, sowie SB 51 und SB 55 sind betrof­fen und wer­den nach Anga­ben der Rhein­bahn an der letz­ten Sta­tion vor der Sper­rung gekappt. Die Bahn­li­nie Düs­sel­dorf-Duis­burg (mit dem S‑Bahn-Hal­te­punkt Unter­rath) ist von der Sper­rung eben­falls betrof­fen. Die Bahn­li­nie wird ab 12 Uhr kom­plett gesperrt, ab 8.30 Uhr wird der Hal­te­punkt Unter­rath nicht mehr bedient. Die Bombe wird von Mit­ar­bei­tern des Kampf­mit­tel­be­sei­ti­gungs­diens­tes der Bezirks­re­gie­rung Düs­sel­dorf ent­schärft. Die Bombe war am Mitt­woch­abend (8. März) ent­deckt wor­den. Sobald sie ent­schärft ist, wer­den alle gesperr­ten Stra­ßen wie­der frei gegeben.

Men­schen, die in der Gefah­ren­zone woh­nen und bei­spiels­weise wegen Bett­lä­ge­rig­keit oder Behin­de­rung ihre Woh­nun­gen nicht selbst ver­las­sen kön­nen, kön­nen den Trans­port ab sofort über die Leit­stelle der Feu­er­wehr unter der Ruf­num­mer 19222 bestel­len. Roll­stühle, die mit­ge­nom­men wer­den müs­sen, soll­ten dabei unbe­dingt gemel­det wer­den. Eine zen­trale Betreu­ungs­stelle ist der­zeit in der Pla­nung. Das Gefah­ren­te­le­fon der Stadt ist bereits seit den Abend­stun­den unter der Ruf­num­mer 3 889 889 besetzt.

Quelle: Stadt Düs­sel­dorf Text: Berg­mann, Michael