Ein Hauch von Rosen­mon­tag schwebte durch den Henkelsaal

Da schwebte bei der Ver­gabe des Prei­ses für Bil­dende Künst­ler 2019 der Düs­sel­dor­fer Jon­ges der Geist von Rosen­mon­tag durch den Hen­kel­saal. Und das konnte auch kaum anders sein, wurde doch mit Jac­ques Tilly der Schöp­fer der Mot­to­wa­gen im Düs­sel­dor­fer Rosen­mon­tags­zug mit dem Preis aus­ge­zeich­net. Seine Wagen mit den her­aus­ra­gen­den, meist stark poli­tisch und sati­risch gepräg­ten Moti­ven tra­gen den Kar­ne­val aus der nord­rhein-west­fä­li­schen Lan­des­haupt­stadt in die ganze Welt.

Als Lau­da­tor fun­gierte mit Tilly-Freund Jür­gen Becker, dem bekann­ten Kaba­ret­tist aus Köln, jemand, der die Kunst Til­lys schon seit Jah­ren schätzt. Ihn beein­druckt, dass er bei sei­nen Wagen immer nur ein ein­zi­ges Bild hat, „ohne Hin­lei­tung und die Pointe muss sit­zen.“ Und wei­ter: „Seine Waf­fen sind nicht Worte, sie bestehen aus Pappe und Abdeck­far­ben. In vie­len Län­dern würde ihn seine Arbeit hin­ter Git­ter brin­gen.“ Becker unter­strich, dass es den Ver­ant­wort­li­chen des Düs­sel­dor­fer nicht hoch genug ange­rech­net wer­den kann, Tilly in sei­ner Weise frei wir­ken zu las­sen. „Mit der Aus­zeich­nung von Jac­ques Tilly haben die Jon­ges zu 100 Pro­zent dir rich­tige Wahl getroffen.“

In sei­ner Dan­kes­rede zeigte sich Tilly sehr geehrt, von den Jon­ges in eine Reihe mit Tony Cragg gestellt wor­den zu sein, der den Preis vor zwei Jah­ren erhal­ten hatte. Er sieht den Preis auch als eine Auf­wer­tung für den Düs­sel­dor­fer Kar­ne­val. Aus­drück­lich wür­digte er die Arbeit sei­nes Teams, mit dem er das Preis­geld tei­len will. Sei­nen Dank rich­tete er auch an den Düs­sel­dor­fer Kar­ne­val für den bewie­se­nen Mut und die Düs­sel­dor­fer Jon­ges, die aus sei­ner Sicht stark dazu bei­getra­gen haben, dass sich das Klima der Stadt­ge­sell­schaft spür­bar ver­än­dert hat und freund­li­cher und kame­rad­schaft­li­cher gewor­den ist.

Text: Man­fred Blasczyk