Kurz vor sei­nem Selbst­mord­ver­such im Februar 1854 kor­re­spon­dierte der Kom­po­nist mit Julius Stern

Das Hein­rich-Heine-Insti­tut hat beim Auk­ti­ons­haus Bas­senge in Ber­lin einen Brief von Robert Schu­mann erwor­ben. Der Kom­po­nist schrieb ihn zwei Wochen vor sei­nem Sui­zid­ver­such am 27. Februar 1854 an Julius Stern, den Mit­be­grün­der und spä­te­ren Direk­tor des Ber­li­ner Konservatoriums.

Schu­mann hatte ver­trau­lich den Wunsch geäu­ßert, seine Düs­sel­dor­fer Stel­lung auf­zu­ge­ben und viel­leicht mit Stern zu tau­schen. Dar­über erschien jedoch eine Pres­se­no­tiz, was der Kom­po­nist sehr übel­nahm und zu einem erreg­ten Brief an Stern ver­an­lasste. Die­ser fühlte sich wie­derum gekränkt und schickte Schu­mann sei­nen Brief zurück. Schu­mann drang indes auf Ver­söh­nung: “Las­sen Sie denn Ihren letz­ten Brief auch nicht den letz­ten sein; ich habe Prim und Terz ange­schla­gen, nun thun Sie die Quinte dazu. Dann will ich Ihnen auch über die hie­si­gen Zustände schrei­ben, in denen frei­lich auch keine son­der­li­che Har­mo­nie ist, ohn­ge­fähr so wie der 1ste Accord im Finale von der 9ten Sym­pho­nie. Leben Sie wohl und las­sen Sie uns Lethe zusam­men trinken.”

“Ich freue mich sehr, dass es mei­nem Team gelun­gen ist, den Brief Robert Schu­manns an Julius Stern zu erstei­gern. Beson­ders mit Blick auf die Ent­ste­hung des Muse­ums im Schu­mann-Haus ist der Erwerb die­ses her­aus­ra­gen­den Ori­gi­nals von gro­ßer Bedeu­tung”, sagt Sabine Bren­ner-Wilc­zek, Direk­to­rin des Hein­rich-Heine-Insti­tuts, unter deren Füh­rung das Schu­mann-Haus ste­hen wird. Das letzte gemein­same Wohn­haus von Robert und Clara Schu­mann und ihren sie­ben Kin­dern befin­det sich an der Bil­ker Straße und wird der­zeit zu einem Museum umgebaut.