Ver­lei­hung des Rhein­land­ta­lers in der Kate­go­rie Kul­tur an Jac­ques Tilly (M.) im Düs­sel­dor­fer Rat­haus mit Lau­da­tor Pro­fes­sor Dr. Jür­gen Wil­helm (l.) und Ober­bür­ger­meis­ter Tho­mas Geisel,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

Land­schafts­ver­band Rhein­land wür­digt jecken Pro­vo­ka­teur für seine Ver­dienste um All­tags­kul­tur und Heimatpflege

Der Land­schafts­ver­band Rhein­land hat am Diens­tag, 20. Okto­ber, im Düs­sel­dor­fer Rat­haus den Rhein­land­ta­ler in der Kate­go­rie Kul­tur an Jac­ques Tilly ver­lie­hen. Der Künst­ler wurde damit für sein Enga­ge­ment für den Kar­ne­val, das kul­tu­relle Erbe der Region und das Zusam­men­le­ben der Gesell­schaft gewür­digt. Ober­bür­ger­meis­ter Tho­mas Gei­sel begrüßte die Gäste im Ple­nar­saal. Die Lau­da­tio hielt Pro­fes­sor Dr. Jür­gen Wil­helm, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der Land­schafts­ver­samm­lung Rheinland.

Jac­ques Tilly wurde 1963 in Düs­sel­dorf gebo­ren und ist bis heute in sei­ner Hei­mat­stadt krea­tiv tätig. Seit Jah­ren ent­wirft er Kar­ne­vals­wa­gen für den Düs­sel­dor­fer Rosen­mon­tags­zug. Seine poin­tier­ten aktu­el­len poli­ti­schen und gesell­schafts­kri­ti­schen Sze­nen geben dem Zug eine beson­dere Note und sind über die Jahre zum Mar­ken­zei­chen gewor­den. Bewusst setzt er damit Kon­tra­punkte im när­ri­schen Trei­ben, bei denen Kar­ne­va­lis­tin­nen und Kar­ne­va­lis­ten häu­fig das Lachen im Halse ste­cken­bleibt. Oft genug setzt er sich damit auch der Kri­tik und dem Hass aus.

Mit sei­nen Dar­stel­lun­gen the­ma­ti­siert er Fra­gen nach dem Zusam­men­le­ben, den Wer­ten einer Gesell­schaft sowie Frei­heit und Gerech­tig­keit — eine Seite des rhei­ni­schen Kar­ne­vals, die bereits in der Preu­ßen-Zeit ihren Platz hatte. Schließ­lich gehört zu die­sem Fest auch das Sub­ver­sive, die Kri­tik, die Satire und das Vor­füh­ren der Mäch­ti­gen. Dabei greift Tilly Pro­bleme der Düs­sel­dor­fer Stadt­po­li­tik ebenso auf wie bun­des­weite oder inter­na­tio­nale The­men. Ob Bra­si­li­ens Staats­prä­si­dent Bol­so­n­aro in Gestalt einer kli­ma­zer­stö­ren­den Ket­ten­säge, der rechte Ter­ror in Deutsch­land oder ein Kar­ne­vals­vi­rus, der dem Coro­na­vi­rus eine lange Nase macht — Tilly arbei­tet bis zum Schluss an den Wagen, um tages­ak­tu­ell zu sein.

Hin­ter­grund: LVR
Der Land­schafts­ver­band Rhein­land (LVR) arbei­tet als Kom­mu­nal­ver­band mit rund 19.000 Beschäf­tig­ten für die 9,7 Mil­lio­nen Men­schen im Rhein­land. Mit sei­nen 41 Schu­len, zehn Kli­ni­ken, 20 Museen und Kul­tur­ein­rich­tun­gen, vier Jugend­hil­fe­ein­rich­tun­gen, dem Lan­des­ju­gend­amt sowie dem Ver­bund Heil­päd­ago­gi­scher Hil­fen erfüllt er Auf­ga­ben, die rhein­land­weit wahr­ge­nom­men wer­den. Der LVR ist Deutsch­lands größ­ter Leis­tungs­trä­ger für Men­schen mit Behin­de­run­gen und enga­giert sich für Inklu­sion in allen Lebensbereichen.

Unter dem Slo­gan “LVR.Rheinland.Ausgezeichnet.” macht der LVR her­aus­ra­gende Ver­dienste im Hin­blick auf gesell­schaft­li­ches und kul­tu­rel­les Enga­ge­ment sowie beson­dere kul­tur­wis­sen­schaft­li­che oder künst­le­ri­sche Leis­tun­gen sicht­bar, indem er ver­schie­dene Aus­zeich­nun­gen und Preise ver­leiht. Die­sen Preis kön­nen Per­so­nen, Orga­ni­sa­tio­nen oder Unter­neh­men erhal­ten, die sich in beson­de­rer Weise im Rhein­land enga­gie­ren und dabei die Werte und Leit­ge­dan­ken des LVR leben. 2020 wird der Rhein­land­ta­ler ins­ge­samt 27 Mal in den Kate­go­rien “Gesell­schaft” und “Kul­tur” verliehen.