Geteil­tes Leid ist dop­pel­tes Leid

Laut ame­ri­ka­ni­scher Herz­ge­sell­schaft sollte man zur Ver­hin­de­rung von Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen sie­ben Fak­to­ren beach­ten: nicht rau­chen, kör­per­li­che Akti­vi­tät, gesunde Ernäh­rung, nor­male Cho­le­ste­rin- und Glu­ko­se­spie­gel im Blut, nied­ri­ger Blut­druck und ein nor­ma­ler Body-Mass-Index (BMI). Häu­fig müs­sen Gene für viele die­ser Fak­to­ren hin­hal­ten, doch wie stark spielt unsere Ein­stel­lung zu Gesund­heit und Lebens­stil da eine Rolle?

Die­ser Frage wurde nun in einer wis­sen­schaft­li­chen Arbeit nach­ge­gan­gen. Paare, die zusam­men­le­ben, tei­len sich die glei­che Woh­nung, ernäh­ren sich sehr ähn­lich, haben viel­leicht auch Kin­der oder Haus­tiere. Bei fast 5.400 Paa­ren aus den USA haben die Wis­sen­schaft­ler nun die von der ame­ri­ka­ni­schen Herz­ge­sell­schaft defi­nier­ten sie­ben Fak­to­ren unter­sucht und in die Paare in drei Kate­go­rien grün, gelb und rot ein­ge­teilt. Bei den ein­zel­nen Fak­to­ren gab es sehr enge Kor­re­la­tio­nen, d. h. dass die ein­zel­nen Part­ner ein ähn­lich gutes oder schlech­tes Gesund­heits­ver­hal­ten aus­wie­sen. Bei der Ein­tei­lung in die Grup­pen zeigte sich, dass bei jedem fünf­ten Paar beide Part­ner in der grü­nen Gruppe lagen. Die schlechte Nach­richt ist, dass vier von fünf Paa­ren in der gel­ben oder roten Gruppe lan­de­ten. Wenn man bedenkt, dass diese Fak­to­ren das Risiko für Herz­in­farkt und Schlag­an­fall sehr stark beein­flus­sen, kommt man zu dem Schluss, dass dann wohl geteil­tes Leid zu dop­pel­tem Leid führt…

Foto und Text: Prof. Dr. med. Ste­phan Martin
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