Die Sanie­rung des Schu­mann-Hau­ses in der Bil­ker Straße 15 nimmt wei­ter Fahrt auf. Erste Roh­bau­ar­bei­ten für den Anbau im Hin­ter­hof sind erfolgt,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie Zanin

 

Erste Teile des Auf­zug­schach­tes beto­niert, Boden­platte und Außen­wände des Anbaus folgen/Weitere Stadt­mau­er­reste entdeckt

Die Sanie­rung des Schu­mann-Hau­ses in der Bil­ker Straße 15 nimmt wei­ter Fahrt auf. Erste Roh­bau­ar­bei­ten für den Anbau im Hin­ter­hof sind erfolgt, der ein wich­ti­ger Teil des geplan­ten Muse­ums wer­den wird. Denn der Anbau wird ein neues Trep­pen­haus und einen bar­rie­re­freien Auf­zug erhal­ten, wor­über zukünf­tig der große Aus­stel­lungs- und Foy­er­be­reich im Ober­ge­schoss erreicht wer­den kann — dort wird der Schu­mann-Haus-Rund­gang star­ten und enden. Als ers­tes wurde nach umfang­rei­chen vor­be­rei­ten­den Arbei­ten die Unter­fahrt des Auf­zugs beto­niert. Anschlie­ßend wer­den die Boden­platte und die Außen­wände des Anbaus eben­falls in Beton­bau­weise hergestellt.

Bei den Vor­be­rei­tun­gen für diese Roh­bau­ar­bei­ten sind die Arbei­ter auf einen wei­te­ren, his­to­ri­schen Fund gesto­ßen. Bei letz­ten Aus­schach­tungs­ar­bei­ten ent­deckte man erneut Teile der his­to­ri­schen Stadt­mauer. Dadurch muss­ten in Abspra­che mit dem Denk­mal­schutz noch­mals Anpas­sun­gen an die Lei­tungs­füh­rung und an der Sta­tik der Grün­dung vor­ge­nom­men wer­den. Es muss­ten 19 Bohr­pfähle statt der geplan­ten soge­nann­ten Strei­fen­fun­da­mente als Auf­la­ger für die Boden­platte in der engen Bau­grube ein­ge­bracht werden.

Bereits im Som­mer 2020 hatte man bei den ers­ten Bau­ar­bei­ten im Innen­hof des Schu­mann-Hau­ses einen alten Gewöl­be­kel­ler und Teile des Fun­da­ments der his­to­ri­schen Stadt­mauer gefun­den. Ärchäo­lo­gen unter­such­ten die Funde, Sta­ti­ker muss­ten anschlie­ßend die Grün­dung des Anbaus kom­plett neu berech­nen, weil man das Fun­da­ment nicht auf die his­to­ri­schen Arte­fakte auf­bauen konnte. Nach jet­zi­gem Stand ist eine Eröff­nung des kom­plett sanier­ten Schu­mann-Hau­ses für das zweite Quar­tal 2022 geplant — auf­grund der archäo­lo­gi­schen Funde und den damit zusam­men­hän­gen­den Anpas­sun­gen ein­zel­ner Maß­nah­men ver­zö­gert sich die Fer­tig­stel­lung leicht.

Hin­ter­grund: Schumann-Haus
Das Schu­mann-Haus wird auf­wän­dig denk­mal­ge­recht saniert, erwei­tert und zu einem leben­di­gen Erin­ne­rungs­ort an Clara und Robert Schu­mann aus­ge­baut. Das Gebäude an der Bil­ker Straße 15 ist das ein­zige in sei­ner his­to­ri­schen Bau­sub­stanz erhal­tene Wohn­haus der Fami­lie und hat damit einen beson­de­ren his­to­ri­schen Wert. Clara Schu­mann war eine der bedeu­tends­ten Pia­nis­tin­nen ihrer Zeit und trug dazu bei, die heu­tige Lan­des­haupt­stadt als Musik­stadt zu prä­gen. Der städ­ti­sche Musik­di­rek­tor Robert Schu­mann schuf fast ein Drit­tel sei­nes kom­po­si­to­ri­schen Gesamt­werks in Düs­sel­dorf. Das zukünf­tig ent­ste­hende Schu­mann-Haus wird Teile der umfäng­li­chen Schu­mann-Samm­lung der Stadt, die ins­ge­samt rund 1.000 Objekte und Kon­vo­lute umfasst und zu den bedeu­tends­ten Samm­lun­gen welt­weit zählt, öffent­lich machen.

Die Umset­zung des Pro­jek­tes wird maß­geb­lich durch bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment unter­stützt. So wer­den die Kos­ten für die museale Aus­stat­tung in Höhe von 728.000 Euro kom­plett vom För­der­ver­ein Schu­mann-Haus Düs­sel­dorf e.V. über­nom­men. Die Kos­ten für die Sanie­rung des Hau­ses (exklu­sive der Aus­stel­lungs­ein­rich­tung) und den Erwei­te­rungs­bau belau­fen sich auf circa 3,6 Mil­lio­nen Euro, noch nicht ent­hal­ten sind die Kos­ten für die Her­rich­tung der Flä­chen in den bei­den obe­ren Geschos­sen im Vor­der­haus, die erst nach­träg­lich frei­ge­zo­gen wer­den konn­ten und nun auch für museale Zwe­cke genutzt wer­den kön­nen. Diese sol­len als Vor­be­rei­tungs­flä­che für Aus­stel­lun­gen und interne Belange des Muse­ums umge­baut wer­den. Die Kul­tur­ver­wal­tung ermit­telt der­zeit die damit ver­bun­de­nen Kos­ten, um auf die­ser Grund­lage einen Ände­rungs­be­schluss vor­zu­be­rei­ten. Die Nord­rhein-West­fa­len-Stif­tung Natur­schutz, Hei­mat und Kul­tur­pflege för­dert die denk­mal­ge­rechte Sanie­rung des Hau­ses sowie Maß­nah­men zur Bar­rie­re­frei­heit mit einer Summe von 370.000 Euro. Zudem för­dert die Ilse­lore-Luc­kow-Stif­tung die Sanie­rung und den Umbau des his­to­ri­schen Gebäu­des mit 100.000 Euro. Die För­de­rung der Ilse­lore-Luc­kow-Stif­tung soll für die Fas­sade des neuen Anbaus genutzt wer­den. Damit konn­ten nach heu­ti­gem Stand 1,2 Mil­lio­nen Euro Dritt­mit­tel ein­ge­wor­ben werden.