Bereits im Juli die­ses Jah­res — hier ein Archiv­bild — erfolgte die erste Durch­fahrt eines Kran-Schwer­trans­por­tes der Firma Kon­e­cra­nes. Jetzt kön­nen auch Auto­fah­rer die Unter­füh­rung an der Bam­ber­ger Straße nutzen,©Archivfoto: Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Auto­fah­rer kön­nen jetzt passieren/Neuer Weg für Schwer­trans­porte frei/Oberbürgermeister Dr. Ste­phan Kel­ler: “Ein Gewinn für die Stadt”

Auf­at­men bei den Ver­kehrs­teil­neh­mern im Düs­sel­dor­fer Süden: Ab sofort ist die tie­fer­ge­legte Bam­ber­ger Straße wie­der für den Ver­kehr frei­ge­ge­ben. Die Bam­ber­ger Straße wurde am Eisen­bahn­über­weg zwi­schen Sül­len­straße und Bay­reu­ther Straße tie­fer gelegt. Wäh­rend der Bau­zeit war die Unter­füh­rung für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr voll­stän­dig gesperrt.

Nun kön­nen die Auto­fah­rer sich freuen: Die noch aus­ste­hen­den letz­ten Arbei­ten am Pump­werk sind abge­schlos­sen, sodass die Unter­füh­rung jetzt genutzt wer­den kann. Die Sper­rung auf der Nürn­ber­ger Straße in Rich­tung Auto­bahn wird auf­ge­ho­ben, da die Fahr­spur nicht mehr zum Trans­port von Bauuten­si­lien benö­tigt wird. Die Unter­füh­rung erspart den Auto­fah­rern die zeit­in­ten­sive Umlei­tung über die Rou­ten Sül­len­straße, Bay­reu­ther Straße, Forst­straße oder Hasselsstraße.

Mit der Tie­fer­le­gung der Bam­ber­ger Straße erhöht sich die Durch­fahrts­höhe unter­halb der Eisen­bahn­un­ter­füh­rung von 3,60 Meter auf 8,50 Meter. Die Straße wurde auf ihrer gesam­ten Länge, das heißt rund 200 Metern, tie­fer­ge­legt. Die vor­mals höhen­glei­che Que­rung der Eisen­bahn­trasse konnte bedingt durch den Aus- und Umbau der Schie­nen­in­fra­struk­tur für den Rhein-Ruhr Express (RRX) nicht län­ger genutzt wer­den. Auf­grund der infra­struk­tu­rel­len Situa­tion bestand keine Mög­lich­keit mehr, dass Schwer­trans­porte wie die Kräne der Firma Konekra­nes auf die­sem Weg zum Reis­hol­zer Hafen gelangen.

“Die Unter­füh­rung an der Bam­ber­ger Straße ist nicht nur für den Erhalt der Firma Kon­e­cra­nes wich­tig, sie ist viel­mehr ein Gewinn für die ganze Stadt. Denn dadurch steht uns nun eine wei­tere Schwer­last­route zur Ver­fü­gung, die für den Trans­port über­gro­ßer Güter oder über­re­gio­nale Trans­porte genutzt wer­den kann. Auch den Auto­fah­rern blei­ben jetzt lange Umlei­tungs­wege erspart”, erklärt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Keller.

Arbeits­plätze bei Kon­e­cra­nes gesichert
Die in Ben­rath ansäs­sige Firma Kon­e­cra­nes GmbH stellt über­große Maschi­nen­bau­teile her, die wöchent­lich nachts als Schwer­trans­porte in den Reis­hol­zer Hafen beför­dert wer­den. Dazu wurde die höhen­glei­che Kreu­zung der Eisen­bahn­trasse als behelfs­mä­ßi­ger Bahn­über­gang neben der Eisen­bahn­über­füh­rung Bam­ber­ger Straße genutzt. Für die Über­fahrt wurde in Abstim­mung mit der Deut­schen Bahn AG für jeden Trans­port die Fahr­lei­tung abge­schal­tet und über eine Trenn- und Hebe­an­lage ange­ho­ben, um so die erfor­der­li­che Durch­fahrts­höhe von rund acht Metern zu errei­chen. Dies war nur nachts mög­lich, wenn auf der S‑Bahn- und der ICE-Stre­cke keine Züge mehr verkehrten.

Die Über­fahrt für Schwer­trans­porte war ab 2021 in die­ser Form nicht mehr mög­lich. Den ers­ten Mei­len­stein hatte das im Sep­tem­ber 2019 begon­nene Bau­pro­jekt bereits im Juli die­ses Jah­res erreicht. Damals erfolgte die erste Durch­fahrt eines Kran-Schwer­trans­por­tes der Firma Kon­e­cra­nes. Dank der tie­fer geleg­ten Unter­füh­rung an der Bam­ber­ger Straße kann der Stand­ort der auf Kran­bau spe­zia­li­sier­ten Firma Kon­e­cra­nes, und damit ver­bun­den rund 800 Arbeits­plätze, dau­er­haft in der Lan­des­haupt­stadt gesi­chert werden.

Absen­kung der Fahr­bahn bis unter­halb des Grundwassers
Die Tie­fer­le­gung der Bam­ber­ger Straße erstreckt sich von der Sül­len­straße bis zur Bay­reu­ther Straße. Dafür und um eine aus­rei­chende Durch­fahrts­höhe für Fahr­zeuge mit ent­spre­chen­den Trans­port­gü­tern zu errei­chen, war eine Absen­kung der Fahr­bahn bis in Berei­che deut­lich unter­halb des Grund­was­sers erfor­der­lich. Dazu wurde ein Trog­bau­werk gebaut, wel­ches sowohl die Was­ser­dicht­heit als auch die Abfan­gung der hohen Erd­druck­las­ten aus den Wider­la­gern der Bestands­brü­cke der Eisen­bahn­über­füh­rung sicherstellt.

“Die Abwick­lung die­ses Pro­jek­tes stellte eine nicht uner­heb­li­che Her­aus­for­de­rung für uns dar. Beson­ders schwie­rig gestal­tete sich unter ande­rem die arbeits­in­ten­sive Siche­rung und ver­mes­sungs­tech­ni­sche Über­wa­chung der Eisen­bahn­un­ter­füh­rung mit mehr­ma­li­gen Unter­stopf­ar­bei­ten der dar­über lie­gen­den Gleise”, erklärt Jochen Kral, Dezer­nent für Mobilität.

Unvor­her­ge­se­hene Herausforderungen
Bei den Bau­ar­bei­ten galt es diverse unvor­her­seh­bare Her­aus­for­de­run­gen zu bewäl­ti­gen. Kampf­mit­tel­ver­dachts­mo­mente führ­ten dazu, dass große Hin­der­nisse bei Spund­wand- und Tief­bau­ar­bei­ten besei­tigt wer­den muss­ten. Auch ungüns­ti­gen Wit­te­rungs­be­din­gun­gen sowie einer lange Frost­pe­ri­ode Anfang die­ses Jah­res muss­ten die Bau­aus­füh­ren­den trot­zen. Zudem war die Stadt von Lie­fer­eng­päs­sen betrof­fen: Spe­zi­elle elek­tro­ni­sche Bau­teile des neuen Pump­werks konn­ten erst ver­spä­tet ein­ge­baut wer­den, bevor die Arbei­ten schließ­lich abge­schlos­sen wer­den konnten.