2.584 Namen der Düs­sel­dor­fer Holo­caust-Opfer verlesen

Sieg­fried Klein, Stella Son­der­mann, Max Lili­en­feld oder Klara Wah­ren­berg — sie gehö­ren zu den ins­ge­samt 2.584 Namen, die am Don­ners­tag, 28. April, von Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fern öffent­lich vor dem Rat­haus ver­le­sen wur­den. Es sind die Namen der Düs­sel­dor­fer Holo­caust-Opfer. Anläss­lich des heu­ti­gen israe­li­schen Gedenk­ta­ges “Yom HaSh­oah” wurde ihnen im Rah­men der Aktion auf dem Markt­platz gedacht. Bür­ger­meis­ter Josef Hin­kel sprach in Ver­tre­tung von Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler ein Gruß­wort und las eben­falls einen Teil der Namen vor: “Die Opfer der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­bre­chen sind nicht ver­ges­sen. Wir leben in Düs­sel­dorf aus den Wur­zeln unse­rer Ver­gan­gen­heit. Des­halb geden­ken wir gerade heute hier vor dem Rat­haus mit die­ser wich­ti­gen und beson­de­ren Aktion den 2.584 Opfern der Shoa.”

Gemein­sam mit der Jüdi­sche Gemeinde Düs­sel­dorf hatte die Mahn- und Gedenk­stätte der Lan­des­haupt­stadt unter dem Leit­satz “Jeder Mensch hat einen Namen” zu dem Geden­ken ein­ge­la­den. In Israel ist “Yom HaSh­oah” ein natio­na­ler Gedenk­tag, an dem öffent­lich der sechs Mil­lio­nen ermor­de­ter Juden der Shoah gedacht wird. Auch in Düs­sel­dorf lesen jedes Jahr Schü­le­rin­nen und Schü­ler, aber auch Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker sowie Bür­ge­rin­nen und Bür­ger die ein­zel­nen Namen der Düs­sel­dor­fer Holo­caust-Opfer öffent­lich vor. Die Namens­liste basiert auf den his­to­ri­schen For­schun­gen der Mahn- und Gedenkstätte.

Am heu­ti­gen Don­ners­tag fand das Geden­ken wie­der zum ers­ten Mal seit 2020 in Prä­senz statt, nach­dem es im ver­gan­ge­nen Jahr coro­nabe­dingt abge­sagt wer­den musste. Zudem wurde in die­sem Jahr zum ers­ten Mal auf dem Mark­platz vor dem Rat­haus zu der Aktion ein­ge­la­den. In der Ver­gan­gen­heit tra­fen sich die Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer auf dem Hein­rich-Heine-Platz vor dem Carsch Haus. Mit dem neuen Stand­ort rückt das Geden­ken an eine noch zen­tra­lere Stelle in der Alt­stadt, was unter ande­rem auch die Bedeu­tung der Namens­le­sung noch ein­mal unter­strei­chen soll. Die Ver­an­stal­tung soll auch zukünf­tig auf dem Markt­platz stattfinden.