Die jeweils 180 Kilo­gramm schwe­ren Steine wer­den am Ufer der Düs­sel ent­lang der Zwei­brü­cken­straße verlegt,©Foto: Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf/Ingo Lammert

 

Eine pro­vi­so­ri­sche Hoch­was­ser­schutz­mauer baut der Stadt­ent­wäs­se­rungs­be­trieb (SEBD) seit Mitt­woch, 18. Mai, ent­lang der Nörd­li­chen Düs­sel an der Zwei­brü­cken­straße. Die T‑förmigen Kanal­steine wer­den auf einer Länge von 500 Metern ver­legt und mit­tels Mör­tel und Dicht­mit­tel mit­ein­an­der ver­bun­den. Trotz zeit­wei­li­ger Regen­fälle kann zügig gebaut wer­den, sodass bereits Anfang Juni mit der Fer­tig­stel­lung zu rech­nen ist.

Die Ufer­be­rei­che am lin­ken Ufer ent­lang der Zwei­brü­cken­straße wei­sen gegen­über dem Schutz­ziel “100-jähr­li­ches Ereig­nis” (HQ 100) Fehl­hö­hen auf. Die nun ein­ge­setz­ten Steine haben eine Bau­höhe von 40 Zen­ti­me­tern und kön­nen somit einen aus­rei­chen­den pro­vi­so­ri­schen Hoch­was­ser­schutz gewähr­leis­ten. Bei den ein­ge­setz­ten Stei­nen, die jeweils 180 Kilo­gramm wie­gen, han­delt es sich um erprobte T‑förmige Bau­ele­mente, die der SEBD bereits zur Ver­bes­se­rung der Fließ­ge­schwin­dig­kei­ten in begeh­ba­ren Abwas­ser­ka­nä­len einsetzt.

Ingo Nop­pen, tech­ni­scher Betriebs­lei­ter des Stadt­ent­wäs­se­rungs­be­trie­bes, betont: “Mit die­sem pro­vi­so­ri­schen Hoch­was­ser­schutz schaf­fen wir schon jetzt ein gutes Schutz­ni­veau. Nach dem Kata­stro­phen­er­eig­nis im ver­gan­ge­nen Jahr hat der SEBD unmit­tel­bar Anstren­gun­gen unter­nom­men, um bis zur end­gül­ti­gen Her­stel­lung des Hoch­was­ser­schut­zes eine pro­vi­so­ri­sche Hoch­was­ser­schutz­maß­nahme einzurichten.”

Nach der­zei­ti­gem Ter­min­plan wird nach erfolg­tem Plan­fest­stel­lungs­be­schluss durch die Untere Was­ser­be­hörde die Aus­füh­rungs­pla­nung für die dau­er­hafte Hoch­was­ser­schutz­ein­rich­tung erstellt und im Anschluss mit dem Bau im Win­ter 2024/2025 begon­nen werden.

Unmit­tel­bar vor dem Bau­be­ginn zur end­gül­ti­gen Hoch­was­ser­schutz­maß­nahme wird die pro­vi­so­ri­sche Hoch­was­ser­schutz­ein­rich­tung zurück­ge­baut. Die bei der pro­vi­so­ri­schen Hoch­was­ser­schutz­maß­nahme ver­wen­de­ten Steine kön­nen nach Ent­fer­nung der Mör­tel- und Boden­an­haf­tun­gen vom SEBD in einem begeh­ba­ren Misch­was­ser­ka­nal in der Erkra­ther Straße ein­ge­setzt wer­den. Hier­durch kön­nen erheb­li­che Kos­ten ein­ge­spart werden.

Die Bau­kos­ten wer­den der­zeit auf etwa 120.000 Euro geschätzt. Die wie­der­ver­wend­ba­ren Steine haben einen Wert von 83.000 Euro, so dass der städ­ti­sche Haus­halt ledig­lich mit 37.000 Euro belas­tet wird. Die Ver­le­gung der Steine erfolgt bei die­ser Maß­nahme durch eigene Mit­ar­bei­tende des Netz­be­trie­bes des SEBD. Unter­stützt wer­den diese Arbei­ten durch die Erd­ar­bei­ten von einem Ver­trags­part­ner des SEBD.

Hin­ter­grund: HQ100
Als Bemes­sungs­grund­lage für den Hoch­was­ser­schutz dient ein HQ100 — also ein 100-jähr­li­ches Hoch­was­ser. Ein HQ100 bezeich­net ein Hoch­was­ser­er­eig­nis, das mit der Wahr­schein­lich­keit von 1 zu 100 jedes Jahr erreicht oder über­schrit­ten wird. Dies bedeu­tet nicht, dass ein HQ100 nur ein­mal alle 100 Jahre statt­fin­det, son­dern, dass die­ses sta­tis­tisch gese­hen 100 Mal in 10.000 Jah­ren statt­fin­det. Bei extre­men Hoch­was­sern, die über ein HQ100 hin­aus­ge­hen, ist der Hoch­was­ser­schutz jedoch meist nicht ausreichend.