Spa­ten­stich Ven­loer Straße Kentenich/Matz/Richar Foto: Rheinbahn

 

Der bar­rie­re­freie Aus­bau der Hal­te­stelle „Ven­loer Straße“ hat am 30. Mai begon­nen. Die drei Bahn­steige der Linien 701, 705 und 707 waren vor­her räum­lich getrennt auf der Nord­straße und der Duis­bur­ger Straße. Die bei­den neuen Bahn­steige lie­gen auf der Nord­straße, sind par­al­lel ange­ord­net und ver­bes­sern damit nicht nur den Kom­fort und die Erreich­bar­keit, son­dern auch die Ori­en­tie­rung und die Umstei­ge­mög­lich­kei­ten für alle Fahr­gäste. Sie gehen vor­aus­sicht­lich am Mon­tag, 29. August, in Betrieb.

Die Hal­te­stelle „Ven­loer Straße“ bestand bis­her aus drei Sei­ten­bahn­stei­gen. Die bei­den stadt­aus­wär­ti­gen Steige wer­den nun zu einem Bahn­steig in der Nord­straße zusam­men­ge­legt, so dass alle drei Linien an der glei­chen Stelle zu fin­den sind. Zwei moderne Steige erwar­ten dann die Fahr­gäste, auf 60 Meter ver­län­gert, erhöht und mit tak­ti­len Leit­sys­te­men, gesi­cher­ten Über­we­gen, trans­pa­ren­ten, ein­seh­ba­ren War­te­hal­len und digi­ta­len Anzei­ge­ta­feln mit Vor­le­se­funk­tion aus­ge­stat­tet. „Mit über 6.000 ein- und aus­stei­gen­den Fahr­gäs­ten am Tag hat diese Hal­te­stelle eine hohe Bedeu­tung. Der bar­rie­re­freie Aus­bau erleich­tert die Nut­zung unse­res Ange­bots für alle Men­schen, vor allem aber für mobi­li­täts­ein­ge­schränkte Fahr­gäste. Bar­rie­re­frei­heit ist ein wich­ti­ger Fak­tor, um den Nah­ver­kehr noch attrak­ti­ver zu machen und noch mehr Men­schen zum Umstei­gen auf unsere kli­ma­freund­li­che Mobi­li­tät zu bewe­gen“, erläu­tert Michael Rich­arz, Vor­stand Tech­nik und Betrieb der Rheinbahn.

Berück­sich­tigt ist auch, dass die Hal­te­stel­len in einer Haupt­ge­schäfts­straße mit Außen­gas­tro­no­mie lie­gen. In Abstim­mung mit der Stadt Düs­sel­dorf ist der stadt­aus­wär­tige Steig daher auf einer Länge von knapp 17 Metern nur zwei Meter breit, um den Anfor­de­run­gen gerecht zu wer­den. Die Bahn­steig­kan­ten sind mit einem soge­nann­ten „Com­bi­bord“ ver­se­hen, sodass im Bedarfs­fall auch Ersatz­busse hier niveau­gleich hal­ten können.

Pilot­pro­jekt „VeloG­leis“
Zudem tes­tet die Rhein­bahn an die­ser Stelle deutsch­land­weit erst­ma­lig im ganz nor­ma­len Lini­en­ver­kehr ein soge­nann­tes „VeloG­leis“. Die­ses war zuerst in Basel im Ein­satz, in Deutsch­land bis­her nur auf Betriebs­hö­fen. Dabei wer­den vor und hin­ter der Hal­te­stelle stadt­ein­wärts auf einer Länge von je zehn Metern die Ril­len der Schie­nen mit einem Elas­to­mer ver­füllt, das sich absenkt, wenn die Bah­nen dar­über fah­ren, jedoch nicht bei Fahr­rä­dern oder Pkw. Das macht das Über­que­ren der Gleise für Rad­fah­rende siche­rer, weil sie nicht mit dem Rei­fen in die Ril­len gera­ten kön­nen. „Wir wol­len Erfah­run­gen mit dem VeloG­leis sam­meln und tes­ten es daher räum­lich begrenzt an die­ser Stelle. Dafür neh­men wir einen Kos­ten­auf­wand von über 3.000 Euro pro Meter Gleis beim Ein­bau und bei der Instand­hal­tung in Kauf“, so Michael Richarz.

Noch mehr Modernisierung
lm Rah­men des Umbaus erneu­ern Stadt und Rhein­bahn gemein­sam auch die Geh­wege, die an die Bahn­steige gren­zen. Umfang­rei­che Arbei­ten an den Ent­wäs­se­rungs­an­la­gen, Kabel­tief­bau, Fahr­lei­tungs­re­gu­lie­run­gen, Erneue­rung der Nie­der­span­nungs- und Nach­rich­ten­tech­nik, der Beleuch­tung und der Ampel­an­la­gen gehö­ren eben­falls dazu. Daher ist das Bau­feld seit dem 30. Mai bis zum 29. August für die Bah­nen der Linien 701, 705 und 707 gesperrt; sie wer­den ebenso wie der Auto­ver­kehr umgeleitet.

Bereits im Vor­feld hat die Netz­ge­sell­schaft Düs­sel­dorf die Was­ser­lei­tun­gen in die­sem Bereich regu­liert. Drei zu fäl­lende Bäume ersetzt die Rhein­bahn durch drei Neu­pflan­zun­gen. Dort, wo bis­her der Bahn­steig in der Duis­bur­ger Straße lag, ent­ste­hen drei Park­plätze und eine Ladezone.

Inves­ti­tio­nen

Die Rhein­bahn inves­tiert rund 1,9 Mil­lio­nen Euro in die Moder­ni­sie­rung. Der bar­rie­re­freie Aus­bau wird durch den Ver­kehrs­ver­bund Rhein-Ruhr aus Mit­teln des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len geför­dert. „Wir freuen uns, dass durch die För­de­rung die­ser Maß­nahme wie­der ein wei­te­rer Schritt in Rich­tung Bar­rie­re­frei­heit im Nah­ver­kehr erfolgt und ins­be­son­dere mobi­li­täts­ein­ge­schränkte Per­so­nen einen ver­bes­ser­ten Zugang zu den Bah­nen erhal­ten“, erklärt VRR-Abtei­lungs­lei­te­rin Gabriele Matz im Rah­men des heu­ti­gen Spatenstichs.