Bei­geord­ne­ter Jochen Kral (l.) und Gar­ten­amts­lei­te­rin Doris Tör­kel (r.) haben am Don­ners­tag, 7. Juli, zusam­men mit Gar­ten­denk­mal­pfle­ger Tobias Lau­ter­bach (2.v.l.) und Land­schafts­ar­chi­tekt Alex­an­der Rich­ter den Wie­der­auf­bau des Hof­gar­tens bilanziert,Foto: LOKALBÜRO

 

Park­an­lage mit Denk­mal­wert und Zukunftsperspektiven

Die Sanie­rung des Hof­gar­tens ist abge­schlos­sen. In drei Bau­ab­schnit­ten hat die Lan­des­haupt­stadt die denk­mal­ge­schützte Park­an­lage in den ver­gan­ge­nen Jah­ren instand­ge­setzt. Schwer­punkte der Sanie­rung lagen auf dem Wege­bau sowie neuen Bäu­men und Sträu­chern. Der Hof­gar­ten war beim Orkan “Ela” 2014 stark beschä­digt wor­den. Bei­geord­ne­ter Jochen Kral und Gar­ten­amts­lei­te­rin Doris Tör­kel haben am Don­ners­tag, 7. Juli, zusam­men mit Gar­ten­denk­mal­pfle­ger Tobias Lau­ter­bach und Land­schafts­ar­chi­tekt Alex­an­der Rich­ter vom Gar­ten­amt den Wie­der­auf­bau bilan­ziert und einen Blick in die Zukunft der Anlage geworfen.

“Mit­ten in der Stadt gele­gen, ist der Hof­gar­ten die am stärks­ten fre­quen­tierte Park­an­lage in Düs­sel­dorf – und eine der ältes­ten in Deutsch­land. Als öffent­li­chen Frei­raum nut­zen und schät­zen ihn die Besu­che­rin­nen und Besu­cher Tag für Tag. Gleich­zei­tig hat der Hof­gar­ten eine große stadt­öko­lo­gi­sche Bedeu­tung”, sagt Bei­geord­ne­ter Jochen Kral.

“Den durch den Sturm ‘Ela’ gezeich­ne­ten Hof­gar­ten wie­der­auf­zu­bauen, war pla­ne­risch eine große Her­aus­for­de­rung. Doch die Instand­set­zung bot zugleich die Chance, die his­to­ri­schen Struk­tu­ren des Hof­gar­tens wie­der­her­zu­stel­len und die Anlage an die heu­ti­gen und zukünf­ti­gen Ansprü­che sowie an das sich wan­delnde Klima anzu­pas­sen und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln”, ergänzt Gar­ten­amts­lei­te­rin Doris Törkel.

Sturm “Ela” gab den Anlass für das Parkpflegewerk
Der Pfingst­sturm “Ela” hat den Hof­gar­ten 2014 erheb­lich geschä­digt. Prä­gende Ele­mente wie die Rei­t­al­lee und die Maxi­mi­lian-Weyhe-Allee wur­den ver­wüs­tet. Mehr als die Hälfte des Baum­be­stands wurde beschä­digt. Allein 380 Alt­bäume gin­gen ver­lo­ren. Die gra­vie­ren­den Schä­den hat die Stadt zum Anlass genom­men, ein Park­pfle­ge­werk als Grund­lage für die denk­mal­ge­rechte Wie­der­her­stel­lung des Hof­gar­tens zu erar­bei­ten. Dafür hat das Gar­ten­amt die Geschichte des Parks ana­ly­siert, sei­nen Bestand erfasst und denk­mal­pfle­ge­risch bewer­tet. Im Ergeb­nis ent­stand ein Leit­bild mit Zie­len und Maß­nah­men für die zukünf­tige Ent­wick­lung des Hofgartens.

Der Hof­gar­ten ist mehr als 250 Jahre alt. 1769 von Nico­las de Pigage erstellt, wurde die Grün­an­lage in der ers­ten Hälfte des 19. Jahr­hun­derts von Maxi­mi­lian Fried­rich Weyhe sowie spä­ter von Joseph Cle­mens Weyhe und Hein­rich Fried­rich Adolf Hil­le­brecht im land­schaft­li­chen Stil erwei­tert. Das Park­pfle­ge­werk betrach­tet die Ent­wick­lung des Hof­gar­tens dar­über hin­aus im Zuge des Stadt­wachs­tums, der Schä­den durch den Zwei­ten Welt­krieg und der Ver­kehrs­pla­nung in den 1950er-Jah­ren bis hin zu den Ver­än­de­run­gen durch den Bau des Kö-Bogens sowie den Orkan­schä­den von “Ela”.

Grund­in­stand­set­zung in drei Bauabschnitten
Auf der Grund­lage der Kon­zep­tion aus dem Park­pfle­ge­werk beschloss der Stadt­rat 2016 die Grund­in­stand­set­zung der Park­an­lage. Der Wie­der­auf­bau erfolgte in drei Bau­ab­schnit­ten. Pro­jekte wie die Wege­sa­nie­rung, der Wie­der­auf­bau der zer­stör­ten Pflan­zun­gen, die Instand­set­zung der Aus­stat­tungs­ele­mente und die Wie­der­her­stel­lung der Beleuch­tung waren darin enthalten.

Der erste Bau­ab­schnitt umfasste den nörd­li­chen Hof­gar­ten mit der Schüt­zen­wiese und den west­li­chen Teil­be­reich am Krie­ger­denk­mal. Dar­auf folgte der zweite Bau­ab­schnitt mit der Rei­t­al­lee und dem Buchen­wäld­chen im nörd­li­chen Hof­gar­ten sowie dem Hexen­berg im west­li­chen Hof­gar­ten. Der dritte Bau­ab­schnitt wid­mete sich dem öst­li­chen Hof­gar­ten mit der Jäger­hof­al­lee und der Seufzerallee.

Zu den zen­tra­len Pflan­zun­gen gehört der Wie­der­auf­bau der Rei­t­al­lee, die von 28 Lin­den gesäumt wird. Zudem sind bereits ab der Pflanz­sai­son 2015 Baum­spen­den der enga­gier­ten Stadt­ge­sell­schaft in Höhe von ins­ge­samt rund 700.000 Euro im Hof­gar­ten umge­setzt wor­den. Dazu zäh­len Pflan­zun­gen an der Maxi­mi­lian-Weyhe-Allee oder die Magno­lien am Golt­stein­par­terre. Bei der Aus­wahl der Baum­ar­ten hat das Gar­ten­amt vor dem Hin­ter­grund der Kli­ma­an­pas­sung auf die Düs­sel­dor­fer Zukunfts­baum­liste gesetzt. So fin­den sich im Hof­gar­ten nun unter ande­rem Zer­rei­chen, Tul­pen­bäume, Hop­fen­bu­chen, Hain­bu­chen, Ginkgo, Blau­glo­cken­baum, Bla­sen­eschen und Amber­bäume. Zudem ist vor allem bei rah­men­den oder expo­nier­ten Pflan­zun­gen ein mög­lichst wind­sta­bi­ler, teil­durch­läs­si­ger Auf­bau ent­wi­ckelt worden.

Für die Sanie­rung der Wege hat das Gar­ten­amt in der Nut­zungs­kon­zep­tion des Park­pfle­ge­werks eine Hier­ar­chie fest­ge­legt. Kri­te­rien dabei waren die Fre­quen­tie­rung, Ver­an­stal­tun­gen und Son­der­nut­zun­gen ebenso wie Ver­bin­dungs­funk­tio­nen, Nut­zungs­schwer­punkte und die Erschlie­ßung für Pfle­ge­fahr­zeuge. Die Wege mit der höchs­ten Nut­zungs­in­ten­si­tät – dazu gehö­ren zum Bei­spiel die Jäger­hof­al­lee und die Rei­t­al­lee – wur­den stra­pa­zier­fä­hi­ger und ganz­jäh­rig bei jeder Wit­te­rung gut nutz­bar aus­ge­baut. Die Beschich­tung aus hel­lem regio­na­len Natur­stein­splitt sorgt dafür, dass die Wege bei hohen Tem­pe­ra­tu­ren nicht so stark auf­hei­zen. Das Regen­was­ser wird seit­lich in die Grün­flä­chen gelei­tet und ver­bleibt im Hof­gar­ten. Weni­ger stark fre­quen­tierte Wege wur­den als was­ser­ge­bun­dene Wege­de­cken ausgebaut.

Zukunfts­fä­hige Park­an­lage in der Innenstadt
Mit der abge­schlos­se­nen Grund­in­stand­set­zung wurde der Hof­gar­ten nach den Zer­stö­run­gen durch den Orkan “Ela” voll­stän­dig wie­der­auf­ge­baut. Die Kos­ten für die Wie­der­her­stel­lung der denk­mal­ge­schütz­ten Park­an­lage belau­fen sich auf rund 5,8 Mil­lio­nen Euro. Ziel der Stadt ist es wei­ter­hin, die Denk­mal­sub­stanz des Hof­gar­tens als Gar­ten­kunst­werk zu erhal­ten und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. So hat das Gar­ten­amt ein neues Bepflan­zungs­kon­zept für die Böschun­gen an der Lands­krone erar­bei­tet und inves­tiert im Rah­men des Mas­ter­plans Kin­der­spiel­plätze in den Spiel­platz an der Inselstraße/Ecke Kaiserstraße.