Jedes Jahr rückt die Feu­er­wehr zu Brand­ein­sät­zen an den Fei­er­ta­gen aus, weil Kränze, Geste­cke oder Christ­bäume Feuer fan­gen. Die Feu­er­wehr mahnt zur Vor­sicht im Umgang mit Ker­zen und Lichtern,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Feu­er­wehr Düs­sel­dorf gibt wich­tige Tipps zur Unfallvermeidung

In der Advents­zeit kommt es immer wie­der zu Brän­den, die durch Ker­zen, elek­tri­sche Lich­ter oder durch Unacht­sam­keit im Umgang zum Bei­spiel mit Fon­dues ver­ur­sacht wer­den. Weih­nachts­de­ko­ra­tio­nen sind in den letz­ten Wochen des Jah­res immer wie­der Ursa­che für Brände, zu denen die Feu­er­wehr aus­rü­cken muss. “Natü­rich soll nie­mand auf geschmückte Kränze oder Geste­cke in der Weih­nachts­zeit ver­zich­ten, jedoch müs­sen einige Sicher­heits­aspekte bedacht wer­den”, betont Feu­er­wehr­chef David von der Lieth. “Bren­nende Ker­zen dür­fen nicht aus dem Auge gelas­sen wer­den, und der Umgang mit offe­nem Feuer sollte nur mit ent­spre­chen­der Vor­sicht erfolgen.”

Geschmückte Kränze und Geste­cke sind näm­lich schön anzu­se­hen, aber lei­der auch ‘brand­ge­fähr­lich’. Schlei­fen, Engels­haar oder gebas­telte Sterne zie­ren viele Weih­nachts­de­ko­ra­tio­nen, echte Ker­zen ste­cken mit­ten in brenn­ba­ren Krän­zen, Bäu­men und Geste­cken. Es reicht ein Moment der Unacht­sam­keit — schon fällt der Weih­nachts­baum oder eine Gar­dine fängt an einer bren­nen­den Kerze Feuer. Wer echte Ker­zen ver­wen­det, sollte den Raum nicht ver­las­sen, ohne vor­her die Ker­zen zu löschen.

Obwohl die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf Jahr für Jahr auf die Gefah­ren rund um die Fei­er­tage hin­weist, kommt es den­noch zu kri­ti­schen Situa­tio­nen. “Die Advents­kränze, Weih­nachts­bäume und Tisch­de­ko­ra­tio­nen sind dann über Tage, teils sogar über Wochen in den Wohn­zim­mern rich­tig aus­ge­trock­net”, erklärt Feu­er­wehr­spre­cher Mar­cel Angen­endt. “Die Gefahr soll jedem bewusst sein. Wer gut vor­be­rei­tet ist und den nöti­gen Respekt beim Umgang mit den Ker­zen hat, kann die Weih­nachts­zeit gefahr­los genie­ßen. Falls es den­noch schief geht: Bevor ein Brand sich aus­brei­tet, soll­ten Betrof­fene kei­nen Moment zögern, die Feu­er­wehr über die Not­ruf­num­mer 112 zu rufen sowie sich und wei­tere Bewoh­ner eines Hau­ses vor Flam­men und Rauch in Sicher­heit zu bringen.”

Simu­lierte Brand­ver­su­che in einem spe­zi­el­len Übungs­con­tai­ner der Feu­er­wehr Düs­sel­dorf ver­deut­li­chen die Bri­sanz die­ser Brände. Wie gefähr­lich Advents­ge­ste­cke und Weih­nachts­bäume – beson­ders mit ech­ten Ker­zen — sein kön­nen, bele­gen die Zah­len aus dem Vor­jahr: Zu ins­ge­samt 434 Brand­ein­sät­zen rückte die Düs­sel­dor­fer Feu­er­wehr vom 1. Dezem­ber 2021 bis zum Drei­kö­nig­fest am 6. Januar 2022 aus — 412 waren es im Vor­jah­res­zeit­raum. Ins­ge­samt sie­ben (Vor­jahr: acht) die­ser Ein­sätze stan­den im Zusam­men­hang mit Weihnachtsdekorationen.

Ein­satz­bei­spiele der letz­ten Weihnachtszeit
Einige Ein­satz­bei­spiele spie­geln die Gefähr­lich­keit wie­der: Am spä­ten Abend des 3. Januar 2022 wur­den Bewoh­ner eines Wohn­hau­ses auf der Jüli­cher Straße von einem piep­sen­den Rauch­mel­der aus dem Schlaf auf­ge­schreckt. Grund dafür war ein bren­nen­der Advents­kranz, der durch das schnelle Ein­grei­fen der Feu­er­wehr gelöscht wurde. Dadurch konnte grö­ße­rer Scha­den ver­hin­dert wer­den, aller­dings musste die Woh­nung von Rauch befreit wer­den. Zum Glück hat­ten die Bewoh­ner Rauch­mel­der in dem Gebäude instal­liert: Dadurch wude der Ent­ste­hungs­brand früh ent­deckt — so konnte er sich bis zum Ein­tref­fen der Feu­er­wehr nicht wei­ter ausbreiten.

Am Abend des ers­ten Weih­nachts­ta­ges 2021 rückte die Feu­er­wehr zu einer Woh­nung in Has­sels aus. Dort hatte ein Advents­ge­steck Feuer gefan­gen und es kam zu einer schnel­len Brand­aus­brei­tung. Durch das beherzte Ein­grei­fen eines Bewoh­ners, der das bren­nende Gesteck ablöschte, wurde die Gefahr zwar gebannt, doch musste der Bewoh­ner durch die erlit­te­nen Brand­ver­let­zun­gen, wel­che er sich bei dem Lösch­ver­such zuge­zo­gen hatte, in ein Kran­ken­haus trans­por­tiert werden.

In der Nacht zum 21. Dezem­ber kam es zu einem Brand in einer Woh­nung in Unter­bilk. Dort fing eben­falls ein Advents­ge­steck Feuer, was durch den Bewoh­ner früh erkannt und vor Ein­tref­fen der Feu­er­wehr bereits gelöscht wurde. Aller­dings hatte der Bewoh­ner beim Lösch­ver­such Rauch ein­ge­at­met, sodass er eine medi­zi­ni­sche Erst­ver­sor­gung durch den Ret­tungs­dienst benö­tigte, aller­dings nicht in ein Kran­ken­haus trans­por­tiert wer­den musste.

Tipps der Feu­er­wehr für die Advents- und Weihnachtszeit

  • Ein weih­nacht­li­ches Gesteck mit ech­ten Wachs­ker­zen sollte fol­gende Eigen­schaf­ten und Vor­aus­set­zun­gen erfüllen:
  • Advents­kränze und Geste­cke im Geschäft gut prü­fen. Nadeln die Zweige bereits, sollte der Kunde nach fri­scher Ware fragen.
  • Wer selbst bas­telt: Mög­lichst fri­sches, selbst geschnit­te­nes Tan­nen­grün verwenden.
  • Keine Steck­schwämme ver­wen­den, diese bren­nen wie Zunder.
  • Ein Draht­ge­flecht ist zwar teu­rer, brennt aber dafür nicht.
  • Unter den Ker­zen gehört ein Tropf­fang aus Metall mit Steck­dorn, damit die Ker­zen sicher befes­tigt wer­den können.
  • Auf hin­rei­chend Abstand zwi­schen Tan­nen­grün und Acces­soires zu den Ker­zen muss geach­tet werden.
  • Recht­zei­tig ver­trock­ne­tes Grün aus den Geste­cken herausnehmen.

Tipps im Hin­blick auf Weih­nachts­baum und Lichter

  • Der Baum sollte mög­lichst frisch sein. Schon beim Kauf tes­ten, ob er noch nicht rie­selt. Bäume mit Wur­zel blei­ben wesent­lich län­ger frisch. Baum­stän­der mit Was­ser fül­len und regel­mä­ßig kontrollieren.
  • Schwere Baum- oder Ker­zen­stän­der erhö­hen die Standfestigkeit.
  • Stand­orte in unmit­tel­ba­rer Umge­bung von brenn­ba­ren Gegen­stän­den wie Gar­di­nen soll­ten ver­mie­den werden.
  • Bei ech­ten Wachs­ker­zen im Baum gilt: Ker­zen­hal­ter mit nicht brenn­ba­rem Tropf­fang ver­wen­den. Fest, stand­si­cher und nicht zu nah an benach­bar­ten Ästen plat­zie­ren. Mög­lichst schwer ent­flamm­ba­ren Weih­nachts­schmuck anbrin­gen, Ker­zen nicht zu weit herab bren­nen las­sen oder selbst­lö­schende Ker­zen kau­fen. Diese immer von oben nach unten anzün­den und nie­mals unbe­auf­sich­tigt bren­nen lassen.
  • Men­schen, die einen Baum mit ech­ten Ker­zen bevor­zu­gen, soll­ten ein Lösch­mit­tel bereit­stel­len. Für Geste­cke und Kränze reicht ein Blu­men­sprü­her aus. Für Tan­nen­bäume sollte ein Was­ser­lö­scher oder ein mit Was­ser gefüll­ter Eimer bereitstehen.
  • Der Christ­baum sollte auf einer siche­ren, nicht brenn­ba­ren Unter­lage auf­ge­stellt werden.
  • Wer elek­tri­sche Lich­ter ver­wen­det, sollte beim Kauf der Lich­ter­kette auf das CE- und GS-Zei­chen ach­ten. Wer die Woh­nung ver­lässt, sollte den Netz­ste­cker der Lich­ter­kette ziehen.

Tipps zu Fon­due oder Tischgrill
An den Fei­er­ta­gen ist es sehr beliebt im Kreise der Fami­lie beim Fon­due oder auch Raclette zusam­men­zu­sit­zen. Beson­dere Gefahr geht von den mit hei­ßem Fett gefüll­ten Töp­fen auf den Tischen aus. Schon bei der Vor­be­rei­tung ist mit der not­wen­di­gen Vor­sicht zu agie­ren. Über­hitzt der Topf beim Erwär­men auf dem Herd, kann das Fett rasch anfan­gen zu bren­nen. Fett­brände dür­fen nie­mals mit Was­ser gelöscht wer­den. Das Was­ser würde schlag­ar­tig ver­damp­fen und dabei eine gewal­tige Fett­ex­plo­sion aus­lö­sen. Schwerste Ver­bren­nun­gen der Haut wären das Resul­tat. Auch könnte es so schnell zu einem Woh­nungs­brand kommen.

Den Topf mit dem hei­ßen Fett kipp­si­cher auf eine feu­er­feste Unter­lage stellen

  • Nie­mals Spi­ri­tus in das Rechaud des Fon­dues nach­gie­ßen, wenn der Behäl­ter noch heiß ist.
  • Gene­rell ist Brenn­paste wesent­lich siche­rer als der leicht­ent­zünd­li­che Spiritus.
  • Nie­mals Ben­zin, Feu­er­zeug­ben­zin oder ähn­li­che Brenn­flüs­sig­kei­ten ver­wen­den: Dabei besteht Explosionsgefahr.
  • Fett oder Öl nie­mals über­hit­zen – ansons­ten kann es sich entzünden.
  • Über­hitz­tes und bren­nen­des Fett/Öl nie mit Was­ser löschen, denn dann besteht die Gefahr einer Fett­ex­plo­sion. Die Flam­men soll­ten mit einem passenden
  • Topf­de­ckel oder ähn­li­chem erstickt werden.