2025 wird die neue Stadtbahnlinie U81 den Flughafen Düsseldorf direkt mit der Innenstadt verbinden
Das Bauprojekt zur Errichtung der U81 ist richtungsweisend für die Landeshauptstadt. Mit dieser neuen Linie wird das Düsseldorfer Stadtbahnnetz weiter ausgebaut — im Endausbau wird eine Verbindung von Ratingen-West bis ins linksrheinische Düsseldorf und an die Neusser Stadtgrenze entstehen. Im einem ersten Bauabschnitt wird der Flughafen an die Innenstadt angebunden. Die Arbeiten am Airport laufen auf Hochtouren. So ist der Vorschub der Nordsternbrücke nun vollendet und der Zielbahnhof “Flughafen Terminal” nimmt immer weiter Form an. An der Nordsternbrücke konnten jetzt die finalen Schweißarbeiten zwischen den beiden Brückenteilen, der Lückenschluss oder auch die “Hochzeit”, vollzogen werden.
Landesverkehrsminister Oliver Krischer, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Mobilitätsdezernent Jochen Kral und Rheinbahn-Vorstandsvorsitzender Klaus Klar haben sich am Montag, 12. Dezember, ein persönliches Bild vom Baufortschritt an der 1,9 Kilometer langen Trasse des ersten Bauabschnitts der U81 gemacht und bei den finalen Schweißarbeiten an der Nordsternbrücke persönlich mit Hand angelegt. Zugegen war auch die Vorstandssprecherin des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), Gabriele Matz.
Der Verschub der Brücke hatte im Sommer 2021 begonnen, die “Hochzeit” der beiden Brückenteile konnte nun wie geplant Ende 2022 stattfinden. Aktuell ist der Bau der U81 das wichtigste Verkehrs-Infrastrukturprojekt der Landeshauptstadt Düsseldorf: Mit der neuen Linie U81 wird das Stadtbahnnetz erweitert. Durch die Fertigstellung des 1. Bauabschnittes wird diese den Flughafen Düsseldorf Mitte 2025 an das bereits vorhandene Gleisnetz anbinden. In drei weiteren Bauabschnitten soll die Trasse der U81 künftig über eine Rheinquerung in Richtung Neuss mit Anschlüssen an Meerbusch und Krefeld sowie in Richtung Osten über den Flughafen-Bahnhof bis nach Ratingen fortgesetzt werden.
“Der Öffentliche Personen-Nahverkehr ist ein Rückgrat der zukünftigen nachhaltigen und vernetzten Mobilität. Diese hat einen hohen Stellenwert für die Menschen, den Klimaschutz und die Wirtschaft in Düsseldorf und ganz Nordrhein-Westfalen. Der heutige Lückenschluss der neuen Stadtbahnlinie U81 ist ein wichtiger Schritt in Richtung Verkehrswende für die Stadt und die Region. Im Sommer hat sich gezeigt”, so betonte Verkehrsminister Oliver Krischer, “dass der öffentliche Personennahverkehr eine wirklich attraktive Alternative ist.”
“Mit dem heutigen Lückenschluss der neuen Stadtbahnbrücke, der so genannten Hochzeit, kommen wir dem Ziel wesentlich näher, den internationalen Düsseldorfer Flughafen durch die neue Stadtbahnlinie U81 auf direktem Wege an die Düsseldorfer Innenstadt anzubinden. Zudem wird die wirtschaftliche Entwicklung rund um die Airport City gestärkt, und es wird eine großartige schnelle Verbindung zwischen Flughafen und der Messe Düsseldorf sowie der Merkur-Spiel-Arena geschaffen. Künftig werden durch dieses Projekt nicht nur die Düsseldorfer Straßen entlastet, sondern wir schaffen zudem attraktive Stadtbahn-Verbindungen in die Nachbarstädte Neuss, Meerbusch, Krefeld und später auch Ratingen”, sagte Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
Mobilitätsdezernent Jochen Kral zeigte sich beeindruckt vom finalen Lückenschluss der Brückenteile. Auch er sieht in der Stadtbahn U81 die Chance, den ÖPNV in Düsseldorf weiter zu stärken und so den Individualverkehr zu reduzieren. “Auch internationale Gäste werden dank der neuen U81 komfortabel und schnell in die Innenstadt kommen können. Bald sind die Heinrich-Heine-Allee, die Altstadt und der Hauptbahnhof vom Flughafen aus ohne Umstieg erreichbar. Mit nur ein Mal umsteigen am Freiligrathplatz, kurz hinter der Nordsternbrücke, gelangen die Fahrgäste der neuen Linie von Flughafen-Terminal zur Messe und zur Arena”, erläuterte der Mobilitätsdezernent.
“Wir freuen uns über den Lückenschluss und den baldigen Anschluss an unser Stadtbahnnetz — im Januar starten die Gleisbauarbeiten dafür. Der erste Abschnitt der neuen Strecke der U81 über die vorhandenen Gleise vom Freiligrathplatz in Richtung Norden bedeutet eine deutliche Verbesserung für unsere Fahrgäste und für alle Passagiere des Flughafens Düsseldorf, die dann ab 2025 unsere Bahnen bis in die Innenstadt und zurück nutzen können”, erklärte Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor der Rheinbahn.
Der Trassenverlauf des 1. Bauabschnitts
Ab Freiligrathplatz wird die neue U81 mittig zwischen den ebenerdigen Gleisen der U79 auf eigenen Gleisen mit einem Rampenbauwerk auf die Nordsternbrücke in Hochlage geführt. Auf dieser neuen Brücke über den Nordstern überquert die Trasse in einem weiten Rechtsbogen von Süden in Richtung Osten zunächst die Danziger Straße (B 8), die Verteilerebene des Nordsterns sowie dessen zugehörige Rampen (Kreuzungspunkt A 44/B 8) und anschließend die A 44. Dort schließen ein Dammbauwerk und die Brücke am Tor 1 des Flughafens zur Unterführung der Flughafenstraße an. Über eine Rampe werden die Stadtbahngleise von der Brücke wieder ins Straßenniveau der neuen Flughafenstraße herunter geführt. Am westlichen Ende der Airport City verläuft die Stadtbahntrasse von der Oberfläche in den Tunnel und danach in einem Linksbogen unterhalb der geplanten Flughafenbebauung. Dort, sowie angrenzend zum bestehenden Hotel und Congress Center, entsteht der neue U‑Bahnhof “Flughafen Terminal” und bildet den Abschluss des 1. Bauabschnitts.
Baufortschritt auf der Strecke
Die Landeshauptstadt geht davon aus, die Strecke bis Mitte des Jahres 2025 zu eröffnen. Trotz notwendiger Planänderungen für den Terminal-Bereich ist der Baufortschritt entlang der Trasse nicht zu übersehen. In der etwa 15 Meter tiefen Baugrube zwischen dem Maritim-Hotel und den Airport-Parkplätzen P 12 und P 25 gehen die Rohbauarbeiten für die künftige unterirdische Haltestelle am Terminal nach Plan voran. Der Rohbau soll nun bis zum Spätherbst 2023 fertiggestellt werden. Im Zeitplan sind die Arbeiten für den sich anschließenden Tunnel und die Rampen. Dort sind die Rohbauarbeiten weitestgehend abgeschlossen. Aktuell werden die letzten Brüstungswände an der Rampe erstellt, die die U 81 dann in Richtung Freiligrathplatz auf die oberirdische 300 Meter lange Strecke führt. An dieser werden die ersten Gleisbauarbeiten für die U81 Anfang 2023 aufgenommen. Es schließt sich die 100 Meter lange Brücke am Tor 1 (Hauptzugang für den Flughafen-Betrieb) an. Diese Brücke ist im Roh-und Teilausbau bereits fertiggestellt. Mit der Teilfertigstellung der Brückenanlage Tor 1 erfolgte Anfang Dezember die Verkehrsführungsumstellung zur Anbindung Tor 1.
Für die 438 Meter lange Brücke, die vom Flughafen aus über den Verkehrsknoten Nordstern bis zum Widerlager Lilienthalstraße geführt wird, sind die Verschubarbeiten (neun Verschubtakte von ca. 50 Metern im Taktschiebeverfahren) abgeschlossen. Nun erfolgen die Lückenschlüsse bzw. Anbindungen des Brückenüberbaus an die Einspannstellen der Brückenwiderlager. Diese “Bauteilhochzeit” hat nun stattgefunden. Bis zum Frühjahr 2023 schließt sich der Restrohbau und die Brückenausstattung an, ab Frühjahr 2023 soll die Verlegung der Gleise auf der Brücke folgen.
Stephan Ueter, Technischer Projektleiter im Amt für Brücken‑, Tunnel- und Stadtbahnbau, ist weiterhin mit dem Baufortschritt zufrieden. “Die Zusammenarbeit mit den Rohbaufirmen ist vor dem Hintergrund der weiterhin schwierigen Randbedingungen immer kooperativ, und alle arbeiten projektorientiert.” Dennoch beeinflusst die allgemein schwierige Marktsituation in der Kriegs- und Pandemiezeit, wie etwa bei der Material-beschaffung, auch die Rahmenbedingungen beim Großprojekt U81. Die Prognose der Gesamtkosten hat sich vor diesem Hintergrund entsprechend erhöht. Es kam zu einer Kostensteigerung um rund 80 Millionen Euro brutto auf rund 336 Millionen Euro brutto. So beim Leitungs- und Kanalbau, durch eine erhebliche Anzahl der Tastbohrungen bei den Kampfmitteluntersuchungen während der gesamten Bauzeit. Ebenso wird krisenbedingt mit erheblichen Kostensteigerungen im Zuge der Vergaben bei technischen und architektonischen Ausbauvergabeeinheiten gerechnet.
Anlieger-Management und Webcam-Aufnahmen
Mit Blick auf eine transparente und konstruktive Kommunikation hat die Stadt für die Anlieger einen persönlichen Ansprechpartner benannt. Für alle Fragen, die mit den Bauarbeiten der neuen Stadtbahn-Linie 81, 1. Bauabschnitt, zu tun haben, steht der Anliegerbetreuer Heinz Schulze unter Telefon 0211–8993859 oder per E‑Mail an u81.anlieger@duesseldorf.de zur Verfügung.
Mit Hilfe von Webcam-Aufnahmen kann sich die Öffentlichkeit über den Bau informieren. Der Zugang zu den Bildern der Webcams befindet sich auf der folgenden städtischen Internetseite https://www.duesseldorf.de/verkehrsmanagement/mit-bus-und-bahn/stadtbahnstrecke-u81/1‑ba-flughafen-terminal.html
Daten, Zahlen, Fakten 1.BA
Länge des 1. Bauabschnitts: 1,9 Kilometer
Länge Tunnel inkl. U‑Bahnhof: 400 Meter
Länge Brücke über Nordstern (zwischen den Rampen): 438 Meter
Projektstart: September 2011
Bedarfsbeschluss: November 2013
Variantenbeschluss: Oktober 2014
Planfeststellungsverfahren: ab September 2015 bis Juni 2019
Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss: Januar 2019
Zuwendungsverfahren: ab April 2019
Baubeginn: Oktober 2019
geplante Inbetriebnahme: Mitte 2025
Gesamtkosten gemäß Beschluss: rund 256 Millionen Euro
Weitere geplante Bauabschnitte U81
Für die Umsetzung der neuen Stadtbahnstrecke U81 sind folgende Bauabschnitte vorgesehen:
1. Bauabschnitt (im Bau): Freiligrathplatz – Flughafen-Terminal
2. Bauabschnitt (Rheinquerung): Merkur-Spiel Arena/Messe Nord – Handweiser/Lörick – (Anschlüsse: Neuss Hbf/-Krefeld, Rheinstraße)
3. Bauabschnitt: Flughafen-Terminal – Flughafen-Bahnhof
4. Bauabschnitt: Flughafen-Bahnhof – Ratingen West
U81/2. Bauabschnitt, Rheinquerung
Der zweite Bauabschnitt der U81, die sogenannte Rheinquerung, verlängert die Stadtbahntrasse in den linksrheinischen Raum und soll zukünftig die Messe ab der Station Arena/Messe Nord über eine Rheinquerung mit Anschlüssen bis nach Düsseldorf-Lörick, Neuss, Meerbusch und Krefeld verbinden. Zur Trassenfindung fand 2020/2021 ein umfangreicher Bürgerdialog und Beteiligungsprozess statt. Anschließend hat der Rat der Stadt Düsseldorf die Fortführung der Planungen beschlossen. Dies gilt für beide möglichen Varianten: die Rheinquerung als Brücke oder als Tunnel.