Die letzte Schweiß­naht an der Nord­stern­brü­cke wurde im Bei­sein von (v.l.) Jochen Kral, Gabriele Matz, Ste­phan Ueter, Klaus Klar, Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und Ver­kehrs­mi­nis­ter Oli­ver Kri­scher gesetzt,©Landeshauptstadt Düs­sel­dorf, Ingo Lammert

 

2025 wird die neue Stadt­bahn­li­nie U81 den Flug­ha­fen Düs­sel­dorf direkt mit der Innen­stadt verbinden

Das Bau­pro­jekt zur Errich­tung der U81 ist rich­tungs­wei­send für die Lan­des­haupt­stadt. Mit die­ser neuen Linie wird das Düs­sel­dor­fer Stadt­bahn­netz wei­ter aus­ge­baut — im End­aus­bau wird eine Ver­bin­dung von Ratin­gen-West bis ins links­rhei­ni­sche Düs­sel­dorf und an die Neus­ser Stadt­grenze ent­ste­hen. Im einem ers­ten Bau­ab­schnitt wird der Flug­ha­fen an die Innen­stadt ange­bun­den. Die Arbei­ten am Air­port lau­fen auf Hoch­tou­ren. So ist der Vor­schub der Nord­stern­brü­cke nun voll­endet und der Ziel­bahn­hof “Flug­ha­fen Ter­mi­nal” nimmt immer wei­ter Form an. An der Nord­stern­brü­cke konn­ten jetzt die fina­len Schweiß­ar­bei­ten zwi­schen den bei­den Brü­cken­tei­len, der Lücken­schluss oder auch die “Hoch­zeit”, voll­zo­gen werden.

Lan­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Oli­ver Kri­scher, Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, Mobi­li­täts­de­zer­nent Jochen Kral und Rhein­bahn-Vor­stands­vor­sit­zen­der Klaus Klar haben sich am Mon­tag, 12. Dezem­ber, ein per­sön­li­ches Bild vom Bau­fort­schritt an der 1,9 Kilo­me­ter lan­gen Trasse des ers­ten Bau­ab­schnitts der U81 gemacht und bei den fina­len Schweiß­ar­bei­ten an der Nord­stern­brü­cke per­sön­lich mit Hand ange­legt. Zuge­gen war auch die Vor­stands­spre­che­rin des Ver­kehrs­ver­bun­des Rhein-Ruhr (VRR), Gabriele Matz.

Der Ver­schub der Brü­cke hatte im Som­mer 2021 begon­nen, die “Hoch­zeit” der bei­den Brü­cken­teile konnte nun wie geplant Ende 2022 statt­fin­den. Aktu­ell ist der Bau der U81 das wich­tigste Ver­kehrs-Infra­struk­tur­pro­jekt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf: Mit der neuen Linie U81 wird das Stadt­bahn­netz erwei­tert. Durch die Fer­tig­stel­lung des 1. Bau­ab­schnit­tes wird diese den Flug­ha­fen Düs­sel­dorf Mitte 2025 an das bereits vor­han­dene Gleis­netz anbin­den. In drei wei­te­ren Bau­ab­schnit­ten soll die Trasse der U81 künf­tig über eine Rhein­que­rung in Rich­tung Neuss mit Anschlüs­sen an Meer­busch und Kre­feld sowie in Rich­tung Osten über den Flug­ha­fen-Bahn­hof bis nach Ratin­gen fort­ge­setzt werden.

“Der Öffent­li­che Per­so­nen-Nah­ver­kehr ist ein Rück­grat der zukünf­ti­gen nach­hal­ti­gen und ver­netz­ten Mobi­li­tät. Diese hat einen hohen Stel­len­wert für die Men­schen, den Kli­ma­schutz und die Wirt­schaft in Düs­sel­dorf und ganz Nord­rhein-West­fa­len. Der heu­tige Lücken­schluss der neuen Stadt­bahn­li­nie U81 ist ein wich­ti­ger Schritt in Rich­tung Ver­kehrs­wende für die Stadt und die Region. Im Som­mer hat sich gezeigt”, so betonte Ver­kehrs­mi­nis­ter Oli­ver Kri­scher, “dass der öffent­li­che Per­so­nen­nah­ver­kehr eine wirk­lich attrak­tive Alter­na­tive ist.”

“Mit dem heu­ti­gen Lücken­schluss der neuen Stadt­bahn­brü­cke, der so genann­ten Hoch­zeit, kom­men wir dem Ziel wesent­lich näher, den inter­na­tio­na­len Düs­sel­dor­fer Flug­ha­fen durch die neue Stadt­bahn­li­nie U81 auf direk­tem Wege an die Düs­sel­dor­fer Innen­stadt anzu­bin­den. Zudem wird die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung rund um die Air­port City gestärkt, und es wird eine groß­ar­tige schnelle Ver­bin­dung zwi­schen Flug­ha­fen und der Messe Düs­sel­dorf sowie der Mer­kur-Spiel-Arena geschaf­fen. Künf­tig wer­den durch die­ses Pro­jekt nicht nur die Düs­sel­dor­fer Stra­ßen ent­las­tet, son­dern wir schaf­fen zudem attrak­tive Stadt­bahn-Ver­bin­dun­gen in die Nach­bar­städte Neuss, Meer­busch, Kre­feld und spä­ter auch Ratin­gen”, sagte Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Keller.

Mobi­li­täts­de­zer­nent Jochen Kral zeigte sich beein­druckt vom fina­len Lücken­schluss der Brü­cken­teile. Auch er sieht in der Stadt­bahn U81 die Chance, den ÖPNV in Düs­sel­dorf wei­ter zu stär­ken und so den Indi­vi­du­al­ver­kehr zu redu­zie­ren. “Auch inter­na­tio­nale Gäste wer­den dank der neuen U81 kom­for­ta­bel und schnell in die Innen­stadt kom­men kön­nen. Bald sind die Hein­rich-Heine-Allee, die Alt­stadt und der Haupt­bahn­hof vom Flug­ha­fen aus ohne Umstieg erreich­bar. Mit nur ein Mal umstei­gen am Frei­li­grath­platz, kurz hin­ter der Nord­stern­brü­cke, gelan­gen die Fahr­gäste der neuen Linie von Flug­ha­fen-Ter­mi­nal zur Messe und zur Arena”, erläu­terte der Mobilitätsdezernent.
“Wir freuen uns über den Lücken­schluss und den bal­di­gen Anschluss an unser Stadt­bahn­netz — im Januar star­ten die Gleis­bau­ar­bei­ten dafür. Der erste Abschnitt der neuen Stre­cke der U81 über die vor­han­de­nen Gleise vom Frei­li­grath­platz in Rich­tung Nor­den bedeu­tet eine deut­li­che Ver­bes­se­rung für unsere Fahr­gäste und für alle Pas­sa­giere des Flug­ha­fens Düs­sel­dorf, die dann ab 2025 unsere Bah­nen bis in die Innen­stadt und zurück nut­zen kön­nen”, erklärte Klaus Klar, Vor­stands­vor­sit­zen­der und Arbeits­di­rek­tor der Rheinbahn.

Der Tras­sen­ver­lauf des 1. Bauabschnitts
Ab Frei­li­grath­platz wird die neue U81 mit­tig zwi­schen den eben­erdi­gen Glei­sen der U79 auf eige­nen Glei­sen mit einem Ram­pen­bau­werk auf die Nord­stern­brü­cke in Hoch­lage geführt. Auf die­ser neuen Brü­cke über den Nord­stern über­quert die Trasse in einem wei­ten Rechts­bo­gen von Süden in Rich­tung Osten zunächst die Dan­zi­ger Straße (B 8), die Ver­tei­ler­ebene des Nord­sterns sowie des­sen zuge­hö­rige Ram­pen (Kreu­zungs­punkt A 44/B 8) und anschlie­ßend die A 44. Dort schlie­ßen ein Damm­bau­werk und die Brü­cke am Tor 1 des Flug­ha­fens zur Unter­füh­rung der Flug­ha­fen­straße an. Über eine Rampe wer­den die Stadt­bahn­gleise von der Brü­cke wie­der ins Stra­ßen­ni­veau der neuen Flug­ha­fen­straße her­un­ter geführt. Am west­li­chen Ende der Air­port City ver­läuft die Stadt­bahn­trasse von der Ober­flä­che in den Tun­nel und danach in einem Links­bo­gen unter­halb der geplan­ten Flug­ha­fen­be­bau­ung. Dort, sowie angren­zend zum bestehen­den Hotel und Con­gress Cen­ter, ent­steht der neue U‑Bahnhof “Flug­ha­fen Ter­mi­nal” und bil­det den Abschluss des 1. Bauabschnitts.

Bau­fort­schritt auf der Strecke
Die Lan­des­haupt­stadt geht davon aus, die Stre­cke bis Mitte des Jah­res 2025 zu eröff­nen. Trotz not­wen­di­ger Plan­än­de­run­gen für den Ter­mi­nal-Bereich ist der Bau­fort­schritt ent­lang der Trasse nicht zu über­se­hen. In der etwa 15 Meter tie­fen Bau­grube zwi­schen dem Mari­tim-Hotel und den Air­port-Park­plät­zen P 12 und P 25 gehen die Roh­bau­ar­bei­ten für die künf­tige unter­ir­di­sche Hal­te­stelle am Ter­mi­nal nach Plan voran. Der Roh­bau soll nun bis zum Spät­herbst 2023 fer­tig­ge­stellt wer­den. Im Zeit­plan sind die Arbei­ten für den sich anschlie­ßen­den Tun­nel und die Ram­pen. Dort sind die Roh­bau­ar­bei­ten wei­test­ge­hend abge­schlos­sen. Aktu­ell wer­den die letz­ten Brüs­tungs­wände an der Rampe erstellt, die die U 81 dann in Rich­tung Frei­li­grath­platz auf die ober­ir­di­sche 300 Meter lange Stre­cke führt. An die­ser wer­den die ers­ten Gleis­bau­ar­bei­ten für die U81 Anfang 2023 auf­ge­nom­men. Es schließt sich die 100 Meter lange Brü­cke am Tor 1 (Haupt­zu­gang für den Flug­ha­fen-Betrieb) an. Diese Brü­cke ist im Roh-und Teil­aus­bau bereits fer­tig­ge­stellt. Mit der Teil­fer­tig­stel­lung der Brü­cken­an­lage Tor 1 erfolgte Anfang Dezem­ber die Ver­kehrs­füh­rungs­um­stel­lung zur Anbin­dung Tor 1.

Für die 438 Meter lange Brü­cke, die vom Flug­ha­fen aus über den Ver­kehrs­kno­ten Nord­stern bis zum Wider­la­ger Lili­en­thal­straße geführt wird, sind die Ver­schub­ar­bei­ten (neun Ver­schub­takte von ca. 50 Metern im Takt­schie­be­ver­fah­ren) abge­schlos­sen. Nun erfol­gen die Lücken­schlüsse bzw. Anbin­dun­gen des Brü­cken­über­baus an die Ein­spann­stel­len der Brü­cken­wi­der­la­ger. Diese “Bau­teil­hoch­zeit” hat nun statt­ge­fun­den. Bis zum Früh­jahr 2023 schließt sich der Restroh­bau und die Brü­cken­aus­stat­tung an, ab Früh­jahr 2023 soll die Ver­le­gung der Gleise auf der Brü­cke folgen.

Ste­phan Ueter, Tech­ni­scher Pro­jekt­lei­ter im Amt für Brücken‑, Tun­nel- und Stadt­bahn­bau, ist wei­ter­hin mit dem Bau­fort­schritt zufrie­den. “Die Zusam­men­ar­beit mit den Roh­bau­fir­men ist vor dem Hin­ter­grund der wei­ter­hin schwie­ri­gen Rand­be­din­gun­gen immer koope­ra­tiv, und alle arbei­ten pro­jekt­ori­en­tiert.” Den­noch beein­flusst die all­ge­mein schwie­rige Markt­si­tua­tion in der Kriegs- und Pan­de­mie­zeit, wie etwa bei der Mate­rial-beschaf­fung, auch die Rah­men­be­din­gun­gen beim Groß­pro­jekt U81. Die Pro­gnose der Gesamt­kos­ten hat sich vor die­sem Hin­ter­grund ent­spre­chend erhöht. Es kam zu einer Kos­ten­stei­ge­rung um rund 80 Mil­lio­nen Euro brutto auf rund 336 Mil­lio­nen Euro brutto. So beim Lei­tungs- und Kanal­bau, durch eine erheb­li­che Anzahl der Tast­boh­run­gen bei den Kampf­mit­tel­un­ter­su­chun­gen wäh­rend der gesam­ten Bau­zeit. Ebenso wird kri­sen­be­dingt mit erheb­li­chen Kos­ten­stei­ge­run­gen im Zuge der Ver­ga­ben bei tech­ni­schen und archi­tek­to­ni­schen Aus­bau­ver­ga­be­ein­hei­ten gerechnet.

Anlie­ger-Manage­ment und Webcam-Aufnahmen
Mit Blick auf eine trans­pa­rente und kon­struk­tive Kom­mu­ni­ka­tion hat die Stadt für die Anlie­ger einen per­sön­li­chen Ansprech­part­ner benannt. Für alle Fra­gen, die mit den Bau­ar­bei­ten der neuen Stadt­bahn-Linie 81, 1. Bau­ab­schnitt, zu tun haben, steht der Anlie­ger­be­treuer Heinz Schulze unter Tele­fon 0211–8993859 oder per E‑Mail an u81.anlieger@duesseldorf.de zur Verfügung.

Mit Hilfe von Web­cam-Auf­nah­men kann sich die Öffent­lich­keit über den Bau infor­mie­ren. Der Zugang zu den Bil­dern der Web­cams befin­det sich auf der fol­gen­den städ­ti­schen Inter­net­seite https://www.duesseldorf.de/verkehrsmanagement/mit-bus-und-bahn/stadtbahnstrecke-u81/1‑ba-flughafen-terminal.html

Daten, Zah­len, Fak­ten 1.BA
Länge des 1. Bau­ab­schnitts: 1,9 Kilometer
Länge Tun­nel inkl. U‑Bahnhof: 400 Meter
Länge Brü­cke über Nord­stern (zwi­schen den Ram­pen): 438 Meter
Pro­jekt­start: Sep­tem­ber 2011
Bedarfs­be­schluss: Novem­ber 2013
Vari­an­ten­be­schluss: Okto­ber 2014
Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren: ab Sep­tem­ber 2015 bis Juni 2019
Aus­füh­rungs- und Finan­zie­rungs­be­schluss: Januar 2019
Zuwen­dungs­ver­fah­ren: ab April 2019
Bau­be­ginn: Okto­ber 2019
geplante Inbe­trieb­nahme: Mitte 2025
Gesamt­kos­ten gemäß Beschluss: rund 256 Mil­lio­nen Euro

Wei­tere geplante Bau­ab­schnitte U81
Für die Umset­zung der neuen Stadt­bahn­stre­cke U81 sind fol­gende Bau­ab­schnitte vorgesehen:
1. Bau­ab­schnitt (im Bau): Frei­li­grath­platz – Flughafen-Terminal
2. Bau­ab­schnitt (Rhein­que­rung): Mer­kur-Spiel Arena/Messe Nord – Handweiser/Lörick – (Anschlüsse: Neuss Hbf/-Kre­feld, Rheinstraße)
3. Bau­ab­schnitt: Flug­ha­fen-Ter­mi­nal – Flughafen-Bahnhof
4. Bau­ab­schnitt: Flug­ha­fen-Bahn­hof – Ratin­gen West

U81/2. Bau­ab­schnitt, Rheinquerung
Der zweite Bau­ab­schnitt der U81, die soge­nannte Rhein­que­rung, ver­län­gert die Stadt­bahn­trasse in den links­rhei­ni­schen Raum und soll zukünf­tig die Messe ab der Sta­tion Arena/Messe Nord über eine Rhein­que­rung mit Anschlüs­sen bis nach Düs­sel­dorf-Lörick, Neuss, Meer­busch und Kre­feld ver­bin­den. Zur Tras­sen­fin­dung fand 2020/2021 ein umfang­rei­cher Bür­ger­dia­log und Betei­li­gungs­pro­zess statt. Anschlie­ßend hat der Rat der Stadt Düs­sel­dorf die Fort­füh­rung der Pla­nun­gen beschlos­sen. Dies gilt für beide mög­li­chen Vari­an­ten: die Rhein­que­rung als Brü­cke oder als Tunnel.