Altweiber 2023 Foto: LOKALBÜRO

Alt­wei­ber 2023 Foto: LOKALBÜRO

Ord­nungs­amt und Feu­er­wehr zie­hen ins­ge­samt posi­tive Bilanz des Altweiberdonnerstags/OSD kon­trol­lierte konsequent/Feuerwehr ver­zeich­net deut­lich weni­ger Rettungseinsätze

Beim ers­ten Stra­ßen­kar­ne­val seit Aus­bruch der Corona-Pan­de­mie fei­er­ten viele Tau­sende Möh­nen und Jecken Alt­wei­ber in der Lan­des­haupt­stadt. Obwohl in der Alt­stadt mehr Fei­ernde als in den Vor­jah­ren ver­zeich­net wur­den, war die Stim­mung über­wie­gend fried­lich und aus­ge­las­sen. Das Glas­ver­bot wurde auch im 13. Jahr erneut sehr gut ange­nom­men. Feu­er­wehr und Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen hat­ten im Laufe des Tages deut­lich weni­ger medi­zi­ni­sche Hil­fe­leis­tun­gen zu ver­zeich­nen als noch 2020. Getrübt wurde die ins­ge­samt posi­tive Bilanz jedoch durch einige Wider­stands­hand­lun­gen, bei denen auch Ein­satz­kräfte ver­letzt wurden.

“Unser Motto ‘Wir fei­ern das Leben’ passte per­fekt zu die­sem Alt­wei­ber­don­ners­tag. Es war mir eine große Freude, den gan­zen Tag über in so viele strah­lende Gesich­ter zu schauen. Ich danke allen Ein­satz­kräf­ten, dass sie dafür gesorgt haben, dass die­ser erste rich­tige Kar­ne­vals­tag nach lan­ger Zwangs­pause zu einem fried­li­chen, aus­ge­las­se­nen Fest wurde”, sagt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler. “Um so bedau­er­li­cher und unnö­ti­ger ist es ange­sichts des so posi­tiv ver­lau­fe­nen Tages, dass Ein­satz­kräfte ver­letzt wur­den. Wir wer­den diese Über­griffe mit aller Härte straf­recht­lich ver­fol­gen. Ich wün­sche den ver­letz­ten Kol­le­gen eine bal­dige Genesung.”

Ord­nungs­amt schiebt Dienst bis in die Nacht
Das Ord­nungs­amt war mit 276 (2020: 240) Kräf­ten im Ein­satz. Dar­un­ter waren neben Ein­satz­kräf­ten des OSD und der Ver­kehrs­über­wa­chung Mit­ar­bei­ter eines Secu­rity-Unter­neh­mens. Wie bereits im Vor­feld ange­kün­digt, zeig­ten die Ein­satz­kräfte deut­li­che Prä­senz und führ­ten viele Kon­trol­len durch.

Bis Dienst­schluss um 1.30 Uhr am Frei­tag­mor­gen wur­den vom OSD 147 (2020: 74) Mal posi­tive Jugend­schutz­kon­trol­len (Alkohol/Rauchen) durch­ge­führt. Ins­ge­samt wur­den 87 Mal (2020: 57) Alko­hol und 53 Mal (2020: 6) Ziga­ret­ten frei­wil­lig vernichtet.

Die Kon­trol­len gegen Wild­pin­k­ler wur­den in die­sem Jahr inten­si­viert: Ins­ge­samt 108 (2020: 38) so genannte Wild­pin­k­ler wur­den erwischt und wer­den in Kürze Post vom Ord­nungs­amt bekom­men, ver­bun­den mit der Auf­for­de­rung, das für diese Ord­nungs­wid­rig­keit fäl­lige Buß­geld in Höhe von 150 Euro plus zusätz­li­cher Gebühr von 28,50 Euro zu ent­rich­ten. Bemer­kens­wert und unver­ständ­lich dabei ist, dass viele der Wild­pin­k­ler in der Nähe von öffent­li­chen Toi­let­ten ange­trof­fen wur­den. Ins­ge­samt wurde jedoch — ange­sichts der hohen Zahl an Fei­ern­den — das Toi­let­ten­kon­zept gut angenommen.

Sie­ben Gas­tro­no­men hat­ten trotz Ver­bots ihre Ter­ras­sen auf­ge­baut und muss­ten ihr Mobi­liar wie­der ein­räu­men. Ins­ge­samt muss­ten 20 hilf­lose Per­so­nen ver­sorgt wer­den, dar­un­ter fünf min­der­jäh­rige Per­so­nen. Elf Mal muss­ten Schlä­ge­reien geschlich­tet und die Poli­zei ange­for­dert werden.

Aller­dings gab es ins­ge­samt zehn Wider­stands­hand­lun­gen / Belei­di­gun­gen gegen Ein­satz­kräfte von Ord­nungs­amt und Feu­er­wehr. Drei Ein­satz­kräfte des Ord­nungs­am­tes wur­den dabei ver­letzt, eine Dienst­kraft fällt auf­grund meh­re­rer Bruch­ver­let­zun­gen an der Hand einige Wochen aus. Die Täter wur­den in Poli­zei­ge­wahr­sam übergeben.

“Unser Ret­tungs- und Sicher­heits­kon­zept ist an Alt­wei­ber voll auf­ge­gan­gen. Es wurde von allen Betei­lig­ten her­vor­ra­gend zusam­men­ge­ar­bei­tet. Wir haben, wie ange­kün­digt, eine deut­li­che Prä­senz gezeigt und Fehl­ver­hal­ten ein­zel­ner kon­se­quent ver­folgt und sank­tio­niert”, sagt Ord­nungs- und Feu­er­wehr­de­zer­nent Chris­tian Zaum. “Durch das neue Kon­zept der mobi­len Ret­tungs­wa­chen und Erst­ver­sor­gungs­trupps haben Feu­er­wehr und Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen eine pro­fes­sio­nelle medi­zi­ni­sche Not­fall­ver­sor­gung gewährleistet.”

Feu­er­wehr ver­zeich­net weni­ger Ein­sätze als in den Vorjahren
Zu den regu­lär 201 Ein­satz­kräf­ten auf den Feuer- und Ret­tungs­wa­chen im gesam­ten Stadt­ge­biet hatte die Feu­er­wehr eine umfang­rei­che Ein­satz­pla­nung für den Tag kon­zi­piert. Um den Ret­tungs­dienst zu ent­las­ten, wur­den in der Alt­stadt mobile Ret­tungs­wa­chen ein­ge­rich­tet. Auch waren mobile Erst­ver­sor­gungs­trupps unter­wegs. Dabei zeigte sich erneut die gute Zusam­men­ar­beit zwi­schen allen betei­lig­ten Part­nern, sodass über den gesam­ten Zeit­raum schnelle Hilfe für alle Feie­ren­den gewähr­leis­tet wer­den konnte. Mit über 200 zusätz­li­chen Hel­fern von Arbei­ter-Sama­ri­ter-Bund, Deut­schem Roten Kreuz, Johan­ni­ter-Unfall-Hilfe und Mal­te­ser Hilfs­dienst sowie Ein­satz­kräf­ten des Tech­nik- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­zu­ges der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr und erfah­re­nen Füh­rungs­kräf­ten der Berufs­feu­er­wehr konnte so schnelle medi­zi­ni­sche Hilfe gewähr­leis­tet werden.

Um die ein­ge­hen­den Not­rufe und das erhöhte Ein­satz­auf­kom­men in der Leit­stelle der Feu­er­wehr zu bewäl­ti­gen, waren 3 zusätz­li­che Leit­stel­len­mit­ar­bei­ter im Dienst. Von Don­ners­tag­mor­gen, 16. Februar, 7 Uhr, bis zum frü­hen Frei­tag­mor­gen, 17. Februar, 7 Uhr, dis­po­nier­ten diese ins­ge­samt 803 (2020: 1.113) Ein­sätze im gesam­ten Stadt­ge­biet. Zu 639 (2020: 795) Not­fall­ein­sät­zen und Kran­ken­trans­por­ten rück­ten die Not­ärzte und Ret­tungs­dienst­mit­ar­bei­ter der Feu­er­wehr sowie der vier Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen aus.

In den Unfall­hil­fe­stel­len in der Alt­stadt muss­ten bis 24 Uhr 104 (2020: 318) Kar­ne­va­lis­ten medi­zi­nisch ver­sorgt wer­den. Die häu­figs­ten Ursa­chen waren Kreis­lauf­pro­bleme und über­mä­ßi­ger Alko­hol­kon­sum. Ins­ge­samt 22 (2020: 50) unter 18-Jäh­rige behan­del­ten die meist ehren­amt­li­chen Hel­fer auf­grund von zu viel Alko­hol­ge­nuss. 86 (2020: 179) Jecken und Möh­nen wur­den zur wei­te­ren Behand­lung in ein Kran­ken­haus trans­por­tiert. Im glei­chen Zeit­raum rück­ten die Ein­satz­kräfte der Feu­er­wa­chen zu 12 (2020: 10) Brand­ein­sät­zen und 15 (2020: 10) tech­ni­schen Hil­fe­leis­tun­gen aus.

Bereits zum 13. Mal galt für Teile der Düs­sel­dor­fer Alt­stadt an Alt­wei­ber­fast­nacht ein Glas­ver­bot. Sechs Fei­ernde erlit­ten Schnitt­ver­let­zun­gen, die auf Glas­bruch zurück­zu­füh­ren waren und muss­ten medi­zi­nisch behan­delt wer­den. In 2020 gab es drei Schnitt­ver­let­zun­gen an Alt­wei­ber durch Glas.