Warnanlagen,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Feuerwehr

 

In der ste­ti­gen Wei­ter­ent­wick­lung der Infor­ma­tion und War­nung der Bevöl­ke­rung und aus den Erfah­run­gen der Über­schwem­mungs­ka­ta­stro­phe im Som­mer 2021 hat sich Deutsch­land dazu ent­schie­den, die bestehen­den Mög­lich­kei­ten, Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen zu errei­chen, wei­ter aus­zu­bauen. Durch den ent­wi­ckel­ten und auf­ge­bau­ten Warn­ka­nal Cell Broad­cast kön­nen die Behör­den Warn­mel­dun­gen an alle in einem bestimm­ten Abschnitt des Mobil­funk­net­zes befind­li­chen Mobil­funk­ge­räte ver­sen­den. Zum bun­des­wei­ten Warn­tag im Dezem­ber 2022 hat das BBK den neuen Warn­ka­nal erfolg­reich getes­tet. Nach einer zwei­ein­halb mona­ti­gen Test­phase star­tet der Regel­be­trieb am 23. Februar 2023.

Mit der Über­füh­rung in den Regel­be­trieb steht der Feu­er­wehr Düs­sel­dorf der neue Warn­ka­nal für die Infor­ma­tion und War­nung der Bevöl­ke­rung zur Ver­fü­gung. Cell Broad­cast wird ein zusätz­li­cher Warn­ka­nal, der den bestehen­den Warn­mit­tel­mix ergänzt. “Die Infor­ma­tion und War­nung der Bevöl­ke­rung ist kas­ka­den­för­mig auf­ge­baut. So haben wir die Mög­lich­keit, die Bevöl­ke­rung über einen ers­ten ‘Weck­ruf’ bis hin zu detail­lier­ten Infor­ma­tio­nen mit ein­deu­ti­gen Hand­lungs­emp­feh­lun­gen zu errei­chen”, sagt Feu­er­wehr­de­zer­nent Chris­tian Zaum.

Cell Broad­cast ist tech­nisch als ein wei­te­rer, über das modu­lare Warn­sys­tem (MoWaS) ansteu­er­ba­rer Warn­ka­nal ein­ge­rich­tet. Es wird somit die bereits ange­schlos­se­nen Warn­ka­näle und ‑mit­tel ergän­zen und so für eine noch brei­tere Streu­ung von Warn­mel­dun­gen im Gefah­ren­fall sor­gen. Kon­zep­tio­niert ist Cell Broad­cast als ‘Weck­ruf’ über das Mobil­funk­ge­rät, bei dem keine spe­zi­elle Warn-App benö­tigt wird. Das Mobil­funk­ge­rät muss ledig­lich ein­ge­schal­tet und mit dem Mobil­funk­netz ver­bun­den sein. Es darf sich nicht im Flug­mo­dus befin­den. Eine detail­lierte Infor­ma­tion mit aus­führ­li­chen Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für die Bevöl­ke­rung ist auf­grund der Zei­chen­be­schrän­kung über Cell Broad­cast nicht mög­lich. “Die Infor­ma­tion der Men­schen über Cell Broad­cast wer­den wir immer dann ergän­zend nut­zen, wenn eine unmit­tel­bare Lebens­ge­fahr für viele Men­schen besteht”, sagt Feu­er­wehr­chef David von der Lieth. “Mit Cell Broad­cast haben wir ein zusätz­li­ches Sys­tem, um viele Men­schen gleich­zei­tig zu errei­chen und so schnell über eine Gefahr zu informieren.”

Unter der Warn­stufe 1 wer­den bei­spiels­weise Ereig­nisse wie Che­mie­un­fälle mit Frei­set­zung toxi­scher Stoffe, Flutwellen/Überschwemmungen oder Nukle­ar­un­fälle zusam­men­ge­fasst. Neben der direk­ten Gefahr für Leib und Leben der Bevöl­ke­rung kom­men auch Ereig­nisse hinzu, die dazu füh­ren, dass es zu Beschä­di­gun­gen der Infra­struk­tur und von Sach­wer­ten kommt, die dann zu solch einer Gefahr füh­ren kön­nen. Eben­falls ist bei einer War­nung der Warn­stufe 1 davon aus­zu­ge­hen, dass ein nor­ma­ler Lebens­ab­lauf (ver­mut­lich) auf­grund der Situa­tion unmög­lich ist. Zur­zeit kön­nen bereits etwa die Hälfte aller Mobil­funk­ge­räte in Deutsch­land eine War­nung über Cell Broad­cast emp­fan­gen. Das BBK infor­miert auf sei­ner Inter­net­seite über die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen für den Emp­fang von Cell Broad­cast: https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warnung-in-Deutschland/So-werden-Sie-gewarnt/Cell-Broadcast/cell-broadcast_node.html.

Am 9. März 2023 fin­det der nächste lan­des­weite Warn­tag statt. Bei die­ser Gele­gen­heit wird auch das Cell Broad­cast wei­ter optimiert.