Das Film­mu­seum Düs­sel­dorf, Schul­straße 4, nimmt 100 Jahre Dr. Mabuse zum Anlass, um die Filme “Dr. Mabuse, der Spie­ler 1” und “Dr. Mabuse, der Spie­ler 2” in der Black Box zu zeigen,©Filmmuseum Düsseldorf

 

Das Film­mu­seum Düs­sel­dorf, Schul­straße 4, nimmt 100 Jahre Dr. Mabuse zum Anlass, um die Filme “Dr. Mabuse, der Spie­ler 1” und “Dr. Mabuse, der Spie­ler 2” in der Black Box zu zei­gen. Der erste Teil wird am Sams­tag, 4. März, um 20 Uhr und der zweite Teil am Sonn­tag, 5. März, um 15 Uhr als Wochen­end-Dop­pel­pro­gramm gezeigt. Der Stumm­film-Zwei­tei­ler wird an der his­to­ri­schen Welte-Kino­or­gel live begleitet.

Im Jahr 1922 erschuf der welt­be­kannte Regis­seur Fritz Lang die bei­den Stumm­filme und eröff­nete damit das Kino­zeit­al­ter des Thril­lers und Gangs­ter­films. Beide Teile ergän­zen sich zu einem Gesamtwerk.

Wil­fried Kaets und Nor­bert Krä­mer beglei­ten dabei die alten Bil­der an der Kino­or­gel und am Schlag­werk mit bewusst neuen Tönen. Sie bewe­gen sich trotz­dem nah an der dra­ma­ti­schen Vor­lage und arbei­ten auch mit expe­ri­men­tel­len Klang­far­ben sowie Rhyth­men und Melo­dien, die die ver­stö­rende Atmo­sphäre des Stumm­film­klas­si­kers auf­grei­fen und emotionalisieren.

Dr. Mabuse ist Wahn­sin­ni­ger und Super­ver­bre­cher zugleich. Seine Wand­lungs­fä­hig­keit macht ihn zum unfass­ba­ren “Mann mit den 1.000 Gesich­tern”, seine hyp­no­ti­schen Fähig­kei­ten machen seine Gegen­über gefü­gig. Er strebt die Welt­herr­schaft an. Mit die­ser Adap­tion eines Fort­set­zungs­ro­mans mar­kierte Lang den Über­gang vom deut­schen Expres­sio­nis­mus zur Neuen Sachlichkeit.

In bei­den Tei­len ver­dich­tet Fritz Lang den Stoff des Kol­por­ta­ge­ro­mans zu einem “Bild sei­ner Zeit”. Er defi­niert die deut­sche Gesell­schaft als ver­gnü­gungs- und sen­sa­ti­ons­lüs­tern, über­sät­tigt und über­reizt, die zu einem gefü­gi­gen Opfer von Dr. Mabuse wird. Par­al­lel bedient sich Lang spür­bar genüss­lich auch all jener Sen­sa­tio­nen, die ihm das Medium Film für die for­male Umset­zung eines sol­chen Unter­hal­tungs­ro­mans bereit­stellte: lange Ein­stel­lun­gen wer­den durch Dra­ma­tik erzeu­gende Kreis­blen­den auf­ge­lo­ckert; Dop­pel- und Mehr­fach­be­lich­tun­gen, ein­mon­tierte Schrif­ten und Signale, Zeit­raf­fer-Mani­pu­la­tio­nen unter­strei­chen die wahn­sin­ni­gen Taten Mabu­ses, ebenso wie die beein­dru­cken­den Kos­tüme, mit denen er sich unkennt­lich macht.

Der Ein­tritt für Stumm­filme beträgt neun Euro, ermä­ßigt sie­ben Euro und mit Black-Box-Pass sechs Euro. Kar­ten kön­nen tele­fo­nisch unter 0211–8992232 reser­viert werden.

Ter­mine:
Sams­tag 4. März um 20 Uhr: Dr. Mabuse, Der Spie­ler 1
Sonn­tag 5. März um 15 Uhr: Dr. Mabuse, Der Spie­ler 2