“#Sto­len­Me­mory”: Mahn- und Gedenk­stätte zeigt Wan­der­aus­stel­lung auf dem Ree­ser Platz Foto: LOKALBÜRO

 

Aus­stel­lung steht bis zum 22. August 2023 auf dem Ree­ser Platz/Ausstellungscontainer rei­sen durch Deutsch­land, Polen und Belgien

Die Mahn- und Gedenk­stätte zeigt gemein­sam mit den Arol­sen Archi­ves die Open-Air-Wan­der­aus­stel­lung “#Sto­len­Me­mory”. Miriam Koch, Bei­geord­nete für Kul­tur und Inte­gra­tion, eröff­nete die mobile Aus­stel­lung zusam­men mit Bert Röm­gens, Ver­wal­tungs­di­rek­tor der Jüdi­schen Gemeinde Düs­sel­dorf, und Bas­tian Fleer­mann, Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte, am Don­ners­tag, 3. August, um 11 Uhr auf dem Ree­ser Platz. Zu sehen ist die Aus­stel­lung bis zum 22. August 2023 (täg­lich von 11 bis 17 Uhr) in einem auf­klapp­ba­ren Übersee-Container.

Im Mit­tel­punkt der Aus­stel­lung ste­hen der letzte Besitz von KZ-Inhaf­tier­ten und die Frage, wie es heute noch gelingt, diese soge­nann­ten “Effek­ten” an Fami­lien der Opfer zurück­zu­ge­ben. “Effek­ten” sind per­sön­li­che Gegen­stände, die Häft­lin­gen bei ihrer Ankunft in den Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern von den Natio­nal­so­zia­lis­ten abge­nom­men wur­den. Oft waren es Ehe­ringe, Uhren, Fül­ler oder Brief­ta­schen mit Fotos.

“#Sto­len­Me­mory” ist eine Kam­pa­gne der Arol­sen Archi­ves zur Rück­gabe die­ser per­sön­li­chen Gegen­stände an die Ange­hö­ri­gen. Über 680 Fami­lien konn­ten seit dem Start der Kam­pa­gne 2016 bereits gefun­den wer­den. Die Aus­stel­lung zeigt Bil­der sol­cher “Effek­ten” und erzählt vom Schick­sal von zehn NS-Verfolgten.

Unter der Über­schrift “Gefun­den” lenkt die Aus­stel­lung den Blick auf per­sön­li­che Gegen­stände, die bereits zurück­ge­ge­ben wer­den konn­ten. Sie berich­tet vom Ver­fol­gungs­weg der eins­ti­gen Besit­zer und den Rück­ga­ben an ihre Fami­lien heute. Mit dem Smart­phone kön­nen die Besu­che­rin­nen und Besu­cher über QR-Codes Video­por­traits auf­ru­fen, in denen die Ange­hö­ri­gen selbst zu Wort kommen.

Der emo­tio­nale Wert der “Effek­ten”
Unter der Über­schrift “Gesucht” wer­den “Effek­ten” gezeigt, die noch auf ihre Rück­gabe war­ten. Eine wich­tige Bot­schaft ist des­halb auch: Jeder kann die Arol­sen Archi­ves bei der Rück­gabe der “Effek­ten” unter­stüt­zen und sich selbst auf Spu­ren­su­che nach den Ver­folg­ten und deren Fami­lien bege­ben. Bis heute bewahrt das Archiv gestoh­lene Erin­ne­rungs­stü­cke von knapp 2.500 Men­schen aus ganz Europa auf.

“Viele Opfer der Natio­nal­so­zia­lis­ten hin­ter­lie­ßen keine mate­ri­el­len Spu­ren für ihre Fami­lien, weil die Natio­nal­so­zia­lis­ten ihnen alles nah­men”, so Flo­riane Azou­lay, Direk­to­rin der Arol­sen Archi­ves. “Die Rück­gabe der ‘Effek­ten’ ist für die Ange­hö­ri­gen des­halb oft sehr uner­war­tet. Einige von ihnen wis­sen nichts oder nur wenig über die­sen Teil der Lebens­ge­schichte ihrer Groß­el­tern, Eltern, Onkel und Tan­ten. Umso wich­ti­ger ist es, dass die Gegen­stände in die Fami­lien zurückkehren.”

Aus­stel­lung
Seit August 2020 reist die #Sto­len­Me­mory-Aus­stel­lung mit mitt­ler­weile vier Con­tai­nern durch Deutsch­land und seit Mai 2022 auch durch Polen und Bel­gien. Unter­stützt und geför­dert wer­den die Arol­sen Archi­ves bei den Wan­der­aus­stel­lun­gen durch die Beauf­tragte der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Medien, das Aus­wär­tige Amt sowie das bel­gi­sche Außenministerium.

Wei­tere Infor­ma­tio­nen zur Aus­stel­lung kön­nen bei der Mahn- und Gedenk­stätte Düs­sel­dorf per E‑Mail an gedenkstaette@duesseldorf.de ange­for­dert oder auf der Inter­net­seite der Arol­sen Archi­ves unter www.stolenmemory.org abge­ru­fen werden.

“#Sto­len­Me­mory”: Mahn- und Gedenk­stätte zeigt Wan­der­aus­stel­lung auf dem Ree­ser Platz Foto: LOKALBÜRO