Foto: Jus­tin Alex­an­der Derondeau

 

Auch in der Glut­hitze von 34 Grad im Sport­park Unter­ha­ching ist Rhein Fire nicht zu stop­pen. Mit dem 60:23 (7:10, 19:6, 28:7, 6:0) bei den Munich Ravens baute das rhei­ni­sche Team in der Euro­pean League of Foot­ball (ELF) seine Sie­ges­se­rie auf zehn klare Erfolge in zehn Spie­len aus und zer­störte die letzte Play-off-Hoff­nun­gen der ‘Raben’. Ein­mal mehr benö­tig­ten die Schütz­linge von Chef­trai­ner Jim Tom­sula aller­dings ein Spiel­vier­tel Anlauf­zeit, in der die Münch­ner mit 3:0 und 10:7 wie schon im Hin­spiel zwei­mal in Füh­rung gin­gen, ehe sie ihre Aus­nah­me­stel­lung in der ELF 2023 ein­drucks­voll untermauerten.

Die Gast­ge­ber zeig­ten von Beginn an, warum sie das beste der neuen Teams in der Liga sind. Die erste Angriffs­se­rie der Ravens wurde erst an der 17-Yard-Linie der Gäste gestoppt – von Fla­mur Simon, der sich nach fünf­wö­chi­ger Ver­let­zungs­pause mit einer Klasse-Leis­tung zurück­mel­dete. Über­haupt bewies die Abwehr der Gäste ihre beson­dere Qua­li­tät (kein Team in der ELF hat weni­ger Punkte zuge­las­sen), auch wenn die Schütz­linge von Defense Coor­di­na­tor Richard Kent den offen­siv­star­ken Münch­ner 23 Zäh­ler gestat­te­ten. „Das war ein biss­chen ärger­lich“, sagte Head­coach Tom­sula, „wir hat­ten noch mehr­fach die Gele­gen­heit Ball­ver­luste zu erzwin­gen und Pässe abzu­fan­gen, hat­ten dabei aber ein biss­chen Pech.“

Die Ravens-Abwehr filetiert
So führ­ten die Baju­wa­ren nach dem ers­ten Vier­tel mit 10:7, ehe Fire ein wah­res Angriffs-Feu­er­werk abbrannte, Ein­mal mehr über­ra­gend agierte Jadrian Clark, der die Abwehr der Ravens gera­dezu genüß­lich mit sei­nen Päs­sen file­tierte.. Der Fire Spiel­ma­cher bediente fünf ver­schie­dene Wide Recei­ver mit sie­ben Touch­down-Päs­sen – nur Clark selbst hatte beim 58:28 gegen die Paris Mus­ke­teers schon ein­mal einen Sechs-Punkte-Wurf mehr erzielt. „Meine Rekorde inter­es­sie­ren nicht, der Erfolg der Mann­schaft zählt. Des­halb wer­den wir alle hart wei­ter arbei­ten und jeden Geg­ner ernst neh­men“, strahlte Clark nach sei­ner Ehrung als ‘Man of the Match’.

Wil­lie Pat­ter­son, Anthony Mahoungou (je zwei), Jus­tin Schle­sin­ger, Har­lan Kwo­fie und Tim Sau­er­land waren Clarks Anspiel­sta­tio­nen zu den Sai­son-Touch­downs Num­mer 39 bis 45. Das High­light für die zahl­rei­chen nach Mün­chen gereis­ten Fire-Fans boten Tight End Sau­er­land und Wil­lie Pat­ter­son: Nach Sau­er­lands Catch&Run zum zwi­schen­zeit­li­chen 47:23 fei­er­ten die bei­den mit (jeweils) zwei par­al­lell ‘vor­ge­turn­ten’ Rückwärts-Salti.

Auch Lauf­spiel über­zeugt und scort
Die bären­starke Offen­seline gab nicht nur ihren Spiel­ma­chern (im Schluss­vier­tel führte Rohat Dagde­len die Offense sou­ve­rän zum letz­ten Score übers Feld) genü­gend Zeit, son­dern schob auch immer wie­der Lücken für die Run­ning­backs frei. So stan­den am Ende satte 240 erlau­fene Yards für Glenn Toonga (165), Ser­gej Ken­dus  (41, jeweils ein Touch­down) und T.J. Alex­an­der zu Buche. Auf­at­men nach Spie­lende: Die Ver­let­zung von Wide Recei­ver Mahoungu, der Mitte des drit­ten Quar­ters vom Feld hum­pelte, ist wohl nicht so schwer­wie­gend wie ursprüng­lich befürchtet.

So geht’s weiter 
Auch nächs­ten Sonn­tag geht die Aus­wärts­tour von Rhein Fire wei­ter, erneut im Alpen­land. Bereits um 13 Uhr am Sonn­tag (27. August 2023) war­ten die Hel­ve­tic Guards, die diese Woche spiel­frei waren, im schwei­ze­ri­schen Wil auf die Rhein­län­der. Im Hin­spiel in der Duis­bur­ger Schau­ins­land-Rei­sen-Arena gin­gen die Eid­ge­nos­sen mit 0:51 unter, nach der Rück­kehr ihres Spiel­ma­chers fei­er­ten die Guards wenigs­tens drei Siege gegen die Milano Sea­men, Stutt­gart Surge und Bar­ce­lona Dragons.