Foto: Gabriele Schreckenberg

 

Kai­sers­werth hat Charme. Der his­to­ri­sche Orts­kern ist vol­ler Geschichte, die Plätze sind pit­to­resk, ver­wun­schen, hübsch. Manch einem erscheint Kai­sers­werth wie ein Museum, mit sei­nen Fas­sa­den, die von Epo­chen zeu­gen, die wie dem Jugend­stil, dem Barock, der Roman­tik, die alle schöne Spu­ren hin­ter­las­sen haben.

Und nicht zuletzt die his­to­ri­schen Gas­la­ter­nen tun ein Übri­ges, den Charme zu erhal­ten. Sie ste­hen am Kai­sers­wert­her Markt, am Stift­s­platz, an ande­ren Plätzen.

Doch schon lange dis­ku­tiert die Stadt­spitze und Ver­wal­tung dar­über, die Gas­la­ter­nen abzu­stel­len. Nun hat der Stadt­rat mehr­heit­lich und mit der Stimme von Ober­bür­ger­meis­ter Ste­fan Kel­ler beschlos­sen, Gas­la­ter­nen auf LED-Leuch­ten umzu­stel­len. Die Rede ist von mehr als 13.000 Gas­la­ter­nen stadt­weit. Die Kai­sers­wert­her sind dem Ver­neh­men nach auch davon betrof­fen. Dabei schien das Pro­ce­dere schon vor zwei Jah­ren bei­gelegt zu sein. Doch eine Mini-Par­tei namens „Kli­ma­liste“ hat einen Antrag gestellt, nach­dem die Licht­quel­len für 0,25 Pro­zent des städ­ti­schen CO2-Aus­sto­ßes ver­ant­wort­lich seien. Der Hin­ter­grund ist nicht ratio­nal, son­dern es geht um Macht­spiele im Rathaus.

Hef­ti­ger Wider­stand for­miert sich

Es gibt eine Initia­tive „Düs­sel­dor­fer Gas­licht“, die ver­sucht hat, mit 5.000 Unter­schrif­ten Poli­tik und Ver­wal­tung von dem Ent­schluss abzu­brin­gen – ohne Erfolg. Und auch die Düs­sel­dor­fer Jon­ges — mit 3.500 Mit­glie­dern eine starke Stimme in der Stadt – haben ange­kün­digt, wei­ter­hin um die Gas­la­ter­nen zu kämp­fen. Denn auch sie kön­nen nicht nach­voll­zie­hen, wie die­ses ein­ma­lige Tech­nik­denk­mal, das bei­nahe schon zum Welt­kul­tur­erbe zählt, ein­fach abge­schafft wer­den soll.

So hat die Initia­tive „Düs­sel­dor­fer Gas­licht“  neben den Jon­ges auch die Junge Union (JU) Düs­sel­dorf auf ihrer Seite. „Das Thema ist für viele Düsseldorfer*innen ein sehr emo­tio­na­les. Viele von uns sind mit dem ver­trau­ten Bild auf­ge­wach­sen,“ betont die JU. So for­dern sie die Stadt auf, die Umrüs­tun­gen auf LED nach und nach und sen­si­bel vor­zu­neh­men. Ein bestehen­des Sys­tem ein­fach zu erset­zen, sei Ver­schwen­dung von Geld und Ressourcen.

„Gerade in Zei­ten ange­spann­ter Haus­halts­lage sollte das Geld sinn­vol­ler inves­tiert wer­den“, so der Spre­cher der JU.

Bern­hard von Kries, Arbeits­ge­mein­schaft der Düs­sel­dor­fer Hei­mat- und Bür­ger­ver­eine: „Wir reden von einem Schatz. Einem Allein­stel­lungs­merk­mal die­ser Stadt“. Jon­ges-Baas Wolf­gang Rol­s­ho­ven: „Diese Gas­la­ter­nen gehö­ren zur DNA unse­rer Stadt. Wenn der Rats­be­schluss kommt, wird Geschichte ausgelöscht“.

Text & Foto: Gabriele Schreckenberg

 

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