ber­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und die Lei­tende Regie­rungs­di­rek­to­rin Silke Wehm­hör­ner leg­ten am Mahn­mal an der Anton-Betz-Straße Kränze nieder,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie Zanin

 

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und die Lei­tende Regie­rungs­di­rek­to­rin Silke Wehm­hör­ner in Ver­tre­tung der Poli­zei­prä­si­den­tin Brauns leg­ten am Diens­tag, 16. April, Kränze am Mahn­mal an der Anton-Betz-Straße nie­der. Anlass war der 79. Jah­res­tag des Kriegs­en­des und die Befrei­ung Düs­sel­dorfs. Im Rah­men der Kranz­nie­der­le­gung wur­den auch die Betei­lig­ten der “Aktion Rhein­land” gewürdigt.

Das Mahn­mal an der Anton-Betz-Straße liegt an der Erschie­ßungs­stelle der Hin­ge­rich­te­ten der Wider­stands­gruppe aus Düs­sel­dor­fer Bür­gern um Dr. August Wie­den­ho­fen und Aloys Oden­thal. Ihnen gelang es, die Stadt Düs­sel­dorf kampf­los an die ame­ri­ka­ni­schen Trup­pen zu über­ge­ben und so vor wei­te­rer Zer­stö­rung zu bewah­ren. Sie wur­den jedoch ver­ra­ten und am 16. April hingerichtet.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler: “Die Betei­lig­ten der Aktion Rhein­land haben Mut bewie­sen und Ver­ant­wor­tung gezeigt. Sie ver­band das gemein­same Ziel, den sinn­lo­sen Krieg zu been­den. Wir geden­ken ihnen heute gemein­sam mit gro­ßer Dankbarkeit.”

Im Hin­blick auf neue For­schungs­er­geb­nisse im Zusam­men­hang mit dem dama­li­gen Oberst­leut­nant der Schutz­po­li­zei Frank Jür­gens zeigte sich des­sen Rolle im Natio­nal­so­zia­lis­mus in neuem Licht. Er war nicht Mit­glied der “Aktion Rhein­land”, wurde aber zum spon­ta­nen Hel­fer der Wider­stands­gruppe, indem er den Poli­zei­prä­si­den­ten ent­mach­ten und fest­neh­men ließ. Den Akteu­ren stellte er einen Pas­sier­schein aus, damit sie zu den US-Sol­da­ten durch­sto­ßen konn­ten. Zwölf Jahre jedoch war er ein regime­treuer Beam­ter, war Kom­man­deur der Schutz­po­li­zei, seit 1933 Par­tei­mit­glied und wirkte an Depor­ta­tio­nen mit.

Seine immer deut­li­cher wer­dende “signi­fi­kante Nähe zum NS-Regime” sind Anlass für meh­rere geplante Maß­nah­men zum Umgang mit der his­to­ri­schen Per­son Franz Jür­gens, unter ande­rem die Umbe­nen­nung des Jür­gens-Plat­zes. Eine wei­tere Maß­nahme ist die bereits erfolgte Umge­stal­tung des alten Gedenk­steins an der Richt­stätte. Der Name wurde durch einen Steg aus Milch­glas über­blen­det, der eine Durch­strei­chung andeu­tet, aber les­bar bleibt.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler: “Wir til­gen die Per­son Franz Jür­gens nicht aus der Geschichte unse­rer Stadt. Wir wol­len kein Schwarz oder Weiß, son­dern Grau­schat­tie­run­gen. Der Name wird nun einem Licht­spiel unter­wor­fen sein. Er wird im Schat­ten lie­gen. Das steht sym­bo­lisch für eine Per­son im Zwie­licht. Sicher sorgt das für Auf­merk­sam­keit. Und das will diese Inter­ven­tion. Denn wäh­rend die­ser Name im Halb­dun­kel liegt, sehen wir Heu­ti­gen immer klarer.”

An der Kranz­nie­der­le­gung nahm auch die Toch­ter von Aloys Oden­thal, Chris­tel Duda, teil. Oden­thals Enke­lin Clau­dia Sieb­ner hielt im Rah­men der Ver­an­stal­tung eben­falls eine Ansprache.