Der River Whale Foto: RhineCleanUp

Jedes Jahr gelan­gen mehr als 8 Mil­li­ar­den kg Müll über die Flüsse in unsere Meere und Ozeane. Laut der neus­ten Stu­die der UN Orga­ni­sa­tion UNCTAD (Welt­han­dels- und Ent­wick­lungs­kon­fe­renz) hat die Coro­na­krise das Auf­kom­men des Plas­tik­mülls auf ein bei­spiel­lo­ses Level gestei­gert. Dies vor allem durch Mas­ken, Ein­mal­hand­schuhe, Plas­tik­fla­schen sowie Lebens­mit­tel­ver­pa­ckun­gen, die in unser Öko­sys­tem gelan­gen. Der Guar­dian berich­tete kürz­lich, dass Wis­sen­schaft­ler nun auch Mikro- und Nano­plas­tik in mensch­li­chen Orga­nen nach­ge­wie­sen haben. Die Orga­ni­sa­tion River Cle­a­nup hat es sich gemein­sam mit ihrem Part­ner Rhi­ne­Cle­a­nup zur Auf­gabe gemacht, mehr Acht­sam­keit für die Ver­schmut­zung unse­rer Flüsse zu schaf­fen. Es ist uns seit 2018 gelun­gen, über 60.000 frei­wil­lige Hel­fer ent­lang des Rheins und an über 100 Flüs­sen welt­weit zu akti­vie­ren. Nun brin­gen die bei­den gemein­nüt­zi­gen Orga­ni­sa­tio­nen den ers­ten River Whale in Düs­sel­dorf an den Start, ein inno­va­ti­ves Sys­tem, wel­ches ent­wi­ckelt wurde, um vor­bei­flie­ßen­den Müll einzusammeln.

River Whale – 500 kg Müll
Der River Whale ist 24 Stun­den an 7 Tagen der Woche aktiv damit beschäf­tigt, Müll zu sam­meln. Inspi­riert wurde das Sys­tem von dem natür­li­chen Fil­ter­sys­tem eines Wals (Bar­ten­wal). Anstelle von Plank­ton kann der River Whale bis zu 500 kg Plas­tik­müll aus dem Was­ser filtern.

Tech­no­lo­gie
Der Ein­satz effi­zi­en­ter Tech­no­lo­gie ist – zusätz­lich zu der Auf­gabe frei­wil­lige Hel­fer zu gewin­nen – ein wich­ti­ger Schritt auf dem lan­gen Weg, die Ton­nen an Plas­tik­müll zu ent­fer­nen, die jähr­lich in unsere Meere und Ozeane gelan­gen. Die manu­elle Ent­fer­nung des Mülls soll in ers­ter Linie das Bewusst­sein für die Umwelt erhö­hen und einen Ein­fluss auf das Kauf­ver­hal­ten in Bezug auf Ver­pa­ckun­gen neh­men. Dage­gen hat der Ein­satz inno­va­ti­ver Tech­no­lo­gie das Ziel, den Müll so effi­zi­ent wie nur mög­lich kon­ti­nu­ier­lich zu sam­meln und die Gewäs­ser davon zu befreien.

Tho­mas de Groote, Grün­der des River Cle­a­nup: „Die Kom­bi­na­tion aus mensch­li­chen Aktio­nen und dem Ein­satz von Tech­nik ist ein effek­ti­ver Weg, die­ses Pro­blem anzugehen.“

Ent­wi­ckelt und pro­du­ziert in Frankreich
Der River Whale wurde in Frank­reich ent­wi­ckelt und in der Ill in Straß­burg getes­tet. Bis 2021 wird er schritt­weise an 50 wei­te­ren Orten posi­tio­niert und zum Ein­satz kom­men. Das Sys­tem wird von H2OPE her­ge­stellt, einem fran­zö­si­schen Start-Up, mit der Ambi­tion, Fluss- und Oze­an­ver­mül­lung zu bekämp­fen. Sie bie­ten den Städ­ten an, das Sys­tem zu instal­lie­ren und es regel­mä­ßig zu lee­ren. (mehr Infor­ma­tio­nen unter www.h2ope.fr).

In Düs­sel­dorf wird das Sys­tem für 3 bis 6 Monate im Medi­en­ha­fen getestet.

Das Sys­tem wird regel­mä­ßig von River Cle­a­nup, Triv­ago und der Boot­fahr­schule Ocean 0211 geleert. Der Müll wird anschlie­ßend durch die AWISTA getrennt und fach­ge­recht entsorgt.

Unter­stütz wird das Pro­jekt von der Deut­sche Post­code Lot­te­rie, Uni­per, Triv­ago, Rhein­cargo und der drit­ten Klasse der Inter­na­tio­nal School of Düs­sel­dorf (diese orga­ni­sierte im letz­ten Jahr einen müll­freien Weih­nachts­markt und spen­de­ten alle Ein­nah­men für die Finan­zie­rung des River Whale Systems).