Hof­gärt­ner­hau­ses im Hof­gar­ten Foto: LOKALBÜRO

 

 

Thea­ter­mu­seum soll im Gebäude am Hof­gar­ten verbleiben/Eine ent­spre­chende Beschluss­vor­lage geht nun in die Gremien

Abwei­chend von der bis­he­ri­gen Beschluss­lage im Kon­text mit der Anmie­tung KAP 1 emp­fiehlt die Ver­wal­tung den Ver­bleib des Thea­ter­mu­se­ums im Hof­gärt­ner­haus. Der neue Lei­ter des Thea­ter­mu­se­ums, Sascha Förs­ter, der seit Juni 2021 im Amt ist, hat zudem ein Kon­zept für die Zukunft des Thea­ter­mu­se­ums im Hof­gärt­ner­haus erar­bei­tet, wel­ches der Poli­tik im Kul­tur­aus­schuss am 2. Sep­tem­ber vor­ge­stellt wird.

Das Thea­ter­mu­seum ist seit 1988 im denk­mal­ge­schütz­ten Hof­gärt­ner­haus an der Jäger­hof­straße unter­ge­bracht und nutzt es seit­her für seine Aus­stel­lun­gen, Ver­an­stal­tun­gen der kul­tu­rel­len Bil­dung und Thea­ter­auf­füh­run­gen. Zudem beher­bergt das Gebäude die Biblio­thek, die Büros des Thea­ter­mu­se­ums und ein klei­nes Café. Das Thea­ter­mu­seum sollte neben der Zen­tral­bi­blio­thek und dem Forum Freies Thea­ter (FFT) neue Flä­chen im der­zeit ent­ste­hen­den KAP1 erhal­ten. Mit dem Rats­be­schuss zur Anmie­tung der Flä­chen im Gebäude Kon­rad-Ade­nauer-Platz 1 wurde 2017 beschlos­sen, dass das Thea­ter­mu­seum ver­la­gert wird. Nach der Beschluss­lage soll das Hof­gärt­ner­haus in Erb­pacht ver­ge­ben und vor­ran­gig für gas­tro­no­mi­sche Zwe­cke genutzt wer­den. Es zeigte sich jedoch, dass die Unter­brin­gung des Thea­ter­mu­se­ums im KAP1 dem Insti­tut nicht gerecht wird. Das Museum wäre so an sei­nem neuen Stand­ort über drei Eta­gen ver­teilt unter­ge­bracht und wäre nach Außen kaum noch als eine Ein­heit bzw. ein Insti­tut zu erken­nen. Auch das Kura­to­rium des Dumont-Lin­de­mann-Archivs/­Thea­ter­mu­se­ums der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf hat sich immer wie­der für den Ver­bleib im Hof­gärt­ner­haus ausgesprochen.

In der neuen Beschluss­vor­lage der Ver­wal­tung wer­den drei Vari­an­ten zur wei­te­ren Nut­zung des Hof­gärt­ner­hau­ses dar­ge­stellt: 1. Über­gabe des Horf­gärt­ner­hau­ses im Rah­men eines Erb­pacht­ver­tra­ges an einen Inves­tor, 2. Ver­mie­tung des Gebäu­des an eine Stif­tung des Lan­des NRW oder 3. den Ver­bleib des Thea­ter­mu­se­ums im Hof­gärt­ner­haus. Die Ver­wal­tung emp­fiehlt die dritte Vari­ante. Eine Ent­schei­dung hier­für würde gleich­zei­tig den ent­spre­chen­den Beschluss­teil aus dem Rats­be­schluss zur Anmie­tung des Kon­rad-Ade­nauer-Platz und Ver­la­ge­rung des Thea­ter­mu­se­ums auf­he­ben. Die Vor­lage geht am heu­ti­gen Diens­tag, 24. August, in den Aus­schuss für Wirt­schafts­för­de­rung, inter­na­tio­nale und regio­nale Zusam­men­ar­beit, bevor er anschlie­ßend dem Kul­tur­aus­schuss (2. Sep­tem­ber), Haupt- und Finanz­aus­schuss (6. Sep­tem­ber) und dem Rat (16. Sep­tem­ber) vor­ge­legt wird.

För­der­mit­tel des Lan­des NRW
Dar­über hin­aus hat die Stadt­ver­wal­tung Gesprä­che mit dem Land NRW über mög­li­che För­der­mit­tel bei Ver­bleib des Thea­ter­mu­se­ums im Hof­gärt­ner­haus geführt. Danach hat das Land NRW sich bereit erklärt, ins­be­son­dere für die über die Stadt Düs­sel­dorf hin­aus­ge­hende, wich­tige archi­va­ri­sche Arbeit des Thea­ter­mu­se­ums einen jähr­li­chen Betriebs­kos­ten­zu­schuss von 80.000 Euro bei Nut­zung des Hof­gärt­ner­hau­ses durch das Thea­ter­mu­seum zu gewähren.

Flä­chen im KAP1
Im KAP1 wäre das Thea­ter­mu­seum auf drei unter­schied­li­chen Ebe­nen unter­ge­bracht: im 3. OG das Schau­de­pot, im Zwi­schen­ge­schoss die Büro­flä­chen und im 1. OG das Archiv. Ver­an­stal­tungs­flä­che und päd­ago­gi­scher Arbeits­raum hätte mit der Stadt­bü­che­rei geteilt wer­den müssen.

Statt­des­sen wird nun vor­ge­schla­gen, dass die für das Thea­ter­mu­seum im KAP 1 vor­ge­se­he­nen Depot­flä­chen zukünf­tig durch das Goe­the-Museum für die Archi­vie­rung der Kip­pen­berg Samm­lung ver­wen­det wer­den. Diese sind der­zeit extern in Con­tai­nern gela­gert. Die Aus­la­ge­rung war not­wen­dig gewor­den, da der Kel­ler im Schloss Jäger­hof feucht ist und nicht den kli­ma­ti­schen Bedin­gun­gen genügt. Durch die Unter­brin­gung im KAP1 wür­den jähr­lich anfal­lende externe Lager­kos­ten von 97.300 Euro ein­ge­spart werden.

Die im Zwi­schen­ge­schoss für das Thea­ter­mu­seum vor­ge­se­he­nen Büro­flä­chen könn­ten durch das Lite­ra­tur­büro genutzt wer­den. Hier­durch könnte der städ­ti­sche Zuschuss für die der­zei­ti­gen jähr­li­chen exter­nen Miet­kos­ten für Büro­flä­chen des Lite­ra­tur­bü­ros von rund 7.200 Euro ein­ge­spart wer­den. Der von Stadt­bü­che­reien und Thea­ter­mu­seum zur gemein­sa­men Nut­zung vor­ge­se­hen Ver­an­stal­tungs­saal im 2. OG könnte in Zukunft gemein­sam von den Stadt­bü­che­reien und dem Lite­ra­tur­büro genutzt wer­den. Auch Thea­ter­auf­füh­run­gen wären in Abspra­che mit den Stadt­bü­che­reien wei­ter­hin möglich.

Die für das soge­nannte Schau­de­pot vor­ge­se­hene Flä­che von circa 260 Qua­drat­me­tern würde von der Zen­tral­bi­blio­thek genutzt. Die Flä­che würde einen idea­len Ort für ein “Real­la­bor Kul­tu­relle Bil­dung” bie­ten. Das Kon­zept der Stadt­bü­che­rei unter dem Titel “Ide­a­box – Open Inno­va­tion Place” sieht einen Raum vor, in dem zukunfts­ori­en­tierte The­men und Tech­no­lo­gien, haupt­säch­lich im Bereich der Digi­ta­li­sie­rung, in einer ech­ten Test­um­ge­bung vor­ge­stellt und von den Nut­zen­den aus­pro­biert wer­den können.

Im Gesamt­kon­text bedeu­tet dies, dass bei einem wei­te­ren Betrieb des Thea­ter­mu­se­ums im Hof­gärt­ner­haus Ein­nah­men in Höhe von 80.000 Euro pro Jahr gene­riert und Auf­wen­dun­gen in einer Grö­ßen­ord­nung von wei­te­ren ca. 104.500 Euro pro Jahr ein­ge­spart wer­den kön­nen. Dar­über hin­aus kann auf die Bereit­stel­lung von wei­te­ren rund 550.000 Euro für den Aus­bau der Flä­chen für das Schau­de­pot ver­zich­tet werden.