Minis­ter Reul bei der Vor­stel­lung Foto: LOKALBÜRO

 

Die rund 2.600 Beam­tin­nen und Beam­ten der nord­rhein-west­fä­li­schen Bereit­schafts­po­li­zei bekom­men eine neue Kör­per­schutz­aus­stat­tung (KSA). Am Par­la­ments­ufer in Düs­sel­dorf stellte Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul heute, 7. Sep­tem­ber 2021, das neue Modell vor.

Die neue Kör­per­schutz­aus­stat­tung besteht aus einer Weste sowie Arm- und Bein­pro­tek­to­ren. Die Basis­weste wiegt 6,5 Kilo­gramm und ist damit 2,2 Kilo­gramm leich­ter als die bis­he­rige Wes­ten­kom­bi­na­tion. Innen­mi­nis­ter Reul: „2,2 Kilo hören sich viel­leicht nicht viel an, aber ste­hen Sie mal zehn, zwölf Stun­den in der Sonne und sind dann kör­per­lich noch rich­tig gefor­dert. Jedes Gramm weni­ger ist dann Gold wert, und die neue Weste ist wirk­lich eine Wahnsinns-Erleichterung.“

Die neue Weste schützt vor Sti­chen, Schlä­gen, bei Bewurf mit Gegen­stän­den und hat einen inte­grier­ten bal­lis­ti­schen Schutz. Das 1998 ent­wi­ckelte Vor­gän­ger­mo­dell bot ledig­lich einen Schlag- und Stich­schutz. Um zusätz­lich vor Schüs­sen geschützt zu sein, muss­ten die Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten eine bal­lis­ti­sche Schutz­weste unter der Schlag-/Stich­schutz­weste tra­gen — diese Kom­bi­na­tion aus zwei Wes­ten war schwer, zu warm und bot wenig Bewegungsfreiheit.

„Weni­ger schützt mehr“, brachte es Innen­mi­nis­ter Reul am Don­ners­tag auf den Punkt. „Die neue Aus­stat­tung ist eine deut­lich leich­tere 2‑in-1-Weste, die bes­ser schützt als das Vor­gän­ger­mo­dell — eine Weste, die alles kann und alles abkann.“ An der neuen Weste kön­nen die Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten zusätz­lich Helm, Funk­ge­rät, tak­ti­sche Zei­chen und die Body­cam befes­ti­gen. Zudem ist die neue KSA leicht zu rei­ni­gen, schwer ent­flamm­bar und was­ser­ab­wei­send. Über Schnell­ver­schlüsse kann die KSA abge­legt wer­den. An hei­ßen Tagen kann man so in ruhi­gen Ein­satz­la­gen die KSA lüf­ten, um den Kör­per zu kühlen. 

Die neue Kör­per­schutz­aus­stat­tung wurde von einer Lan­des­ar­beits­gruppe unter der Lei­tung der drit­ten Bereit­schafts­po­li­zei­ab­tei­lung und in Koope­ra­tion mit der Sport­hoch­schule Köln ent­wi­ckelt. Die breit ange­legte Stu­die der Hoch­schule traf wis­sen­schaft­lich fun­dierte Aus­sa­gen zur Gewichts­be­las­tung und Tem­pe­ra­tur­ent­wick­lung bei typi­schen Ein­sät­zen. Vier Wochen lang prüf­ten die Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten in einem Ein­satz-Par­cours ver­schie­dene Modelle auf Herz und Nie­ren. Das Votum der Bereit­schafts­po­li­zei führte dann letzt­end­lich zur Beschaf­fung der neuen KSA.

Ins­ge­samt beschafft die Poli­zei 3.725 neue Modelle. In die­sem Jahr wer­den zunächst Teile der Bereit­schafts­po­li­zei, 2022 dann neben der Bereit­schafts­po­li­zei auch die Alarm­züge und die Dienst­hund­füh­rer aus­ge­stat­tet. Dafür wer­den ins­ge­samt 7,2 Mil­lio­nen Euro inves­tiert. Innen­mi­nis­ter Reul: „Ich freue mich, dass wir alle Kräfte der Bereit­schafts­po­li­zei künf­tig siche­rer und ein biss­chen erleich­ter­ter in den Ein­satz schi­cken können.“

Die Bereit­schafts­po­li­zei besteht vor­nehm­lich aus 15 Bereit­schafts­po­li­zei­hun­dert­schaf­ten sowie drei Beweis­si­che­rungs- und Fest­nah­me­hun­dert­schaf­ten und ist auf 14 Poli­zei­prä­si­dien ver­teilt. Kräfte der Bereit­schafts­po­li­zei wer­den unter ande­rem ange­for­dert bei Groß­de­mons­tra­tio­nen, poli­ti­schen Gip­fel­tref­fen, Staats­be­su­chen und Fußballspielen

Grün alt - Blau neu Foto: LOKALBÜRO
Minister Reul test die Westen Foto: LOKALBÜRO