Das Museum prä­sen­tiert die Schau vom 15. März bis 31. Juli
Werke Nuhrs inspi­riert von Kera­mik­schät­zen des Hetjens

Das Het­jens – Deut­sches Kera­mik­mu­seum, Schul­straße 4, prä­sen­tiert vom 15. März bis 31. Juli seine neue Son­der­aus­stel­lung “Die­ter Nuhr: Rei­se­zeit – Zeit­rei­sen”. Abseits der Fern­seh­ka­me­ras ist Die­ter Nuhr Kos­mo­po­lit und bil­den­der Künst­ler. Bei­des gilt ihm seit Jahr­zehn­ten als eine wich­tige Ver­knüp­fung. Seine Begeis­te­rung für die Ent­de­ckung von Orten, ihrer Archi­tek­tur und Kul­tur, weiß Die­ter Nuhr in male­risch anmu­ten­den Moti­ven mit der Foto­ka­mera zunächst zu doku­men­tie­ren und nach­träg­lich — ähn­lich einer Col­lage — zu vari­ie­ren. In der 8.000 Jahre Kera­mik­ge­schichte umfas­sen­den Samm­lung des Het­jens hat er Werke ent­deckt, die mit sei­nen Impres­sio­nen aus Süd­ost­asien, Spa­nien, Iran oder Mexiko kor­re­spon­die­ren. Die Schau zeigt die neuen Arbei­ten Die­ter Nuhrs mit künst­le­risch ver­ar­bei­te­ten Foto­gra­fien aus­ge­wähl­ter Kera­mi­ken gemein­sam mit Bild­wel­ten ihrer Herkunftsorte.

Die prä­zi­sen Beob­ach­tun­gen, die Nuhr auf den Rei­sen wahr­nimmt und foto­gra­fisch fest­hält, die­nen ihm als Roh­stoffe für seine Arbei­ten, indem sie sich im künst­le­ri­schen Vor­gang durch Über­la­ge­rung und Redu­zie­rung auf das Wesent­li­che ver­dich­ten. Mit­tels einer digi­ta­len male­ri­schen Ver­ar­bei­tung tre­ten die Motive in einen neuen irrea­len Kon­text. “Mir gefällt es, wenn meine Kunst die Nie­de­run­gen des For­mu­lier­ba­ren ver­lässt und das Auge auf das Rät­sel­hafte lenkt, das Über­zeit­li­che, das Erstaun­li­che oder viel­leicht sogar das Schöne, was heute gemein­hin als unan­stän­dig gilt”, berich­tet Künst­ler Die­ter Nuhr über sei­nen Werkprozess.

Nuhr-Werke mit Expo­na­ten aus dem Het­jens
Im Het­jens — Deut­sches Kera­mik­mu­seum ent­deckte der Künst­ler dann jüngst fra­gile his­to­ri­sche Kunst­werke, die sei­nen bevor­zug­ten Rei­se­zie­len ent­stam­men. Über seine Auf­ent­halte im Het­jens sagt Nuhr: “Es ist vie­len Men­schen nicht bekannt, wel­che Schätze die­ses Haus beher­bergt. Hier fin­det man viel­fäl­tigste Gestal­tungs­ideen, wahn­wit­zi­gen Erfin­dungs­reich­tum und tech­ni­sche Genie­strei­che. Geschichte wird leben­dig und Fremd­heit erfahrbar“.

Vor die­sem Hin­ter­grund hat der Künst­ler aus der Düs­sel­dor­fer Kera­mik­samm­lung mit nahezu 10.000 Jah­ren Mensch­heits­ge­schichte Expo­nate aus­ge­wählt, die hin­sicht­lich ihres unge­wöhn­li­chen Aus­drucks oder ihrer ver­gleichs­weise unauf­fäl­li­gen For­men­spra­che bei Exper­ten und Samm­lern wenig Beach­tung fin­den. Die per­sön­li­che Selek­tion Nuhrs anhand von Form und Gla­sur folgte dabei ein­drück­li­chen Impres­sio­nen und Erin­ne­run­gen sei­ner Reiseaufenthalte.

Ver­bun­den mit der Fas­zi­na­tion nach der Ferne und dem Fremd­ar­ti­gen boten die Aus­stel­lungs­stü­cke dem Künst­ler Anlass zum bewuss­ten Wahr­neh­men und Asso­zi­ie­ren. Dadurch hat sich bei Nuhr ein künst­le­ri­scher Pro­zess in Gang gesetzt, der die Kera­mik­werke bild­lich mit den Orten ihrer Ent­ste­hung ver­eint. Auf diese Weise führt der Künst­ler die Besu­che­rin­nen und Besu­cher wie ein erfah­re­ner Rei­se­lei­ter rund um den Glo­bus durch Zeit und Raum, durch eine eigene Realität.

Viel­sei­ti­ges Rah­men­pro­gramm
Zur Aus­stel­lung wird ein viel­sei­ti­ges Rah­men­pro­gramm ange­bo­ten. Neben regel­mä­ßig statt­fin­den­den Füh­run­gen kön­nen Kin­der und Erwach­sene unter dem Motto “Ein­mal um die ganze Welt” an meh­re­ren Wochen­en­den an krea­ti­ven Fami­li­en­work­shops teil­neh­men. Mit­hilfe von ein­fa­chen gestal­te­ri­schen Druck- und Zei­chen­tech­ni­ken wer­den dabei eigene künst­le­ri­sche Bild­col­la­gen gestal­tet. Künst­ler Die­ter Nuhr wird zudem am 6. Juli um 19 Uhr zu einem Gespräch mit Muse­ums­di­rek­to­rin und Kura­to­rin Dr. Daniela Anto­nin im Deut­schen Kera­mik­mu­seum zu Gast sein. Geplant ist dar­über­hin­aus eine Publi­ka­tion zur Aus­stel­lung, die die Prä­sen­ta­tion der ins­ge­samt 30 neuen Arbei­ten Die­ter Nuhrs gemein­sam mit den Kera­mi­ken des Het­jens illustriert.

Rah­men­pro­gramm im Über­blick:
Füh­rung und Film­vor­füh­rung: Making Of – Doku­men­ta­tion zur Aus­stel­lung “Die­ter Nuhr: Rei­se­zeit — Zeit­rei­sen” Son­der­ver­an­stal­tung zur düs­sel­dorf photo+ (13.–15. Mai 2022) Frei­tag, 13. Mai, 18 Uhr.

Künst­ler­ge­spräch: Die­ter Nuhr im Gespräch mit Dr. Daniela Anto­nin Mitt­woch, 6. Juli, 19 Uhr (kann mit einer Füh­rung kom­bi­niert werden).

Füh­run­gen: Mittwoch,16. März, 20. April, 18. Mai, 22. Juni, 27. Juli, jeweils um 18 Uhr sowie am 6. Juli um 17.30 Uhr (kann mit dem Künst­ler­ge­spräch kom­bi­niert werden).

Fami­li­en­work­shop: “Ein­mal um die ganze Welt” Ita­lien, Viet­nam und Mexiko – mit der Kera­mik rei­sen die Teil­neh­men­den in ferne Län­der. Kin­der und Erwach­sene ver­frem­den mit ein­fa­chen gestal­te­ri­schen Tech­ni­ken Bil­der der Het­jens-Kera­mi­ken oder eigene, mit­ge­brachte Urlaubs­fo­tos zu künst­le­ri­sche Bild­col­la­gen. Der Fan­ta­sie an Moti­ven und For­men sind keine Gren­zen gesetzt. Sonn­tag, 17. April, 15. Mai, 19. Juni, 17. Juli.

Eine Anmel­dung ist für das Rah­men­pro­gramm vorab tele­fo­nisch unter 0211–8994210 erfor­der­lich. Es fal­len keine zusätz­li­chen Teil­nah­me­ge­büh­ren an.

Es sind die aktu­ell nach der Coro­naschutz­ver­ord­nung des Lan­des gel­ten­den Maß­nah­men zu beachten.

Der Ein­tritt ins Het­jens beträgt fünf Euro, ermä­ßigt 2,50 Euro. Kin­der und Jugend­li­che bis 18 Jahre haben freien Ein­tritt. Sonn­tags ist der Ein­tritt für alle frei. Die Öff­nungs­zei­ten lau­ten: diens­tags bis sonn­tags 11 bis17 Uhr, mitt­wochs bis 21 Uhr, mon­tags geschlossen.