FSF ©Erik Weiss

 

Vor vier Jah­ren erschien das letzte Album von Feine Sahne Fisch­fi­let. Mit dem „Sturm & Dreck“ beti­tel­ten Long­player schaffte es die Gruppe aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern mit dem Sprung auf Platz 3 erst­mals weit nach vorne in den Charts und im Anschluss das, was man land­läu­fig den „gro­ßen Durch­bruch“ nennt. Das war unge­wöhn­lich für eine Band, die 2004 von ein paar Schul­ka­me­ra­den in der vor­pom­mer­schen Pro­vinz gegrün­det wurde, um in ers­ter Linie in ihrem direk­ten Umfeld was los­zu­ma­chen, nicht zu lamen­tie­ren und zu war­ten, dass andere etwas für einen tun, son­dern sich sel­ber in jeder Hin­sicht gerade zu machen, pri­vat, poli­tisch und auch sonst.

Alle paar Jahre gibt es die­ses Phä­no­men einer Band, auf die sich alle eini­gen kön­nen: Deren Fans sowieso, aber auch Kri­ti­ker, Medien und Musik­lieb­ha­ber quer durch alle Gen­res. Feine Sahne Fisch­fi­let waren 2018 genau diese Band,  Musik für hier und jetzt, frisch, modern, mitreißend.

Und dann ging es nur noch rich­tig ab: „2018 sind Feine Sahne Fischfi­let die erfolg­reichste junge Rock­band im Lande“, erkannte die „Die Zeit“, Spie­gel Online freute sich über „Ein Mani­fest des Wider­stands“, wäh­rend der Rol­ling Stone kon­sta­tierte „Man glaubt der Band jedes Wort des Wider­stands“ und das Szene-Organ „Ox-Fan­zine“ die Gruppe tref­fend mit „Große Fresse und was dahin­ter“ beschrieb.

Die dar­auf­fol­gen­den Jahre waren sie kon­stant auf Tour, spiel­ten auf den größ­ten Fes­ti­vals und auch bei ihren eige­nen Kon­zer­ten wur­den die Hal­len und Open Airs immer grö­ßer. Fast 200.000 Men­schen hat­ten zusam­men mit der Band bis Ende 2019 auf einer ihrer Tour­neen gemein­sam gefei­ert, getanzt, gelacht, geweint. Feine Sahne Fisch­fi­let nah­men ihre Hörer in den Arm, wenn es brenz­lig wurde. Und es brannte eigent­lich immer. Alles war dabei: Ernüch­te­rung, Suff, Spaß, Agi­ta­tion, Ver­nunft, Ran­dale und Exzess. Und weil sich die Band auch immer wie­der poli­tisch ein­mischte und aneckte, ist Ärger bis heute vor­pro­gram­miert und viel­fach Dau­er­zu­stand. Nazis, AfD und auch lokale und über­re­gio­nale Rechts­aus­le­ger jeg­li­cher Coleur leg­ten der Band immer wie­der Steine in den Weg. „Alles auf Rausch“ hieß eine der Kon­zert­rei­sen in die­ser Phase und genauso waren Feine Sahne Fisch­fi­let unter­wegs, bis sie sich Ende 2019 in eine län­gere Pause verabschiedeten.

End­lich mal Luft­ho­len, zur Ruhe kom­men und ver­ar­bei­ten, was gesche­hen war. Nur um dann im Laufe der kom­men­den Zeit fest­zu­stel­len, dass man sich im Getöse der letz­ten Jahre zum Teil ver­lo­ren hatte. Eine Neu­ori­en­tie­rung musste her und war unaus­weich­lich. Den Jungs, die die Band 2004 gegrün­det hat­ten, wurde schnell klar: Auf­ge­ben gilt nicht, Wider­stände und Schwie­rig­kei­ten gehör­ten von Anfang an dazu und sich mit die­sen aus­ein­an­der­zu­set­zen, auch mit den eige­nen Unzu­läng­lich­kei­ten und Wider­sprü­chen, das gehört zur Band-DNA und moti­vierte zum Wei­ter­ma­chen. Ein glück­li­cher Zufall spülte ein neues Band­mit­glied an Bord. Die erste Bewäh­rungs­probe folgte gleich im Som­mer 2022: Auf Ein­la­dung der Toten Hosen waren Feine Sahne Fisch­fi­let bei zehn Kon­zer­ten der gro­ßen „Alles aus Liebe – 40 Jahre Die Toten Hosen” ‑Tour­nee als Sup­port dabei und begeis­ter­ten Abend für Abend Zehntausende.

Viel ist pas­siert, das beschrie­ben wer­den und raus will: Zur Zeit ist die Band im Stu­dio und arbei­tet an neuer Musik. 2023 geht es dann auch end­lich live wie­der los: „Komm mit aufs Boot“ lau­tet das Motto der Open Air-Tour, zu der Feine Sahne Fisch­fi­let mit vie­len neuen Lie­dern und wei­te­ren musi­ka­li­schen Gäs­ten im nächs­ten Som­mer auf­bre­chen wird.

Der Vor­ver­kauf star­tet am 10.11.22 um 11 Uhr exklu­siv auf www.tixforgigs.com.