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„Abso­lut ent­täu­schend!“ So lau­tet das Fazit der ers­ten Ver­hand­lungs­runde für den öffent­li­chen Dienst von Ste­pha­nie Pei­fer, Geschäfts­füh­re­rin des ver.di-Bezirks Düs­sel-Rhein-Wup­per. „Die Beschäf­tig­ten sind stink­sauer“, berich­tet sie. Denn in der ers­ten Ver­hand­lungs­runde haben die Arbeit­ge­ber keine Bereit­schaft zu ernst­haf­ten Ver­hand­lun­gen erken­nen las­sen. Im Gegen­teil, sie betrei­ben Rea­li­täts­ver­wei­ge­rung und las­sen ihre Beschäf­tig­ten im Regen ste­hen, kri­ti­siert die Gewerkschafterin.

Des­halb ruft ver.di am Don­ners­tag in Düs­sel­dorf die Arbeitnehmer*innen der Stadt­ver­wal­tung, LVR-Kli­ni­kum, Agen­tur für Arbeit und Job­Cen­ter sowie der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung Rhein­land zum Warn­streik auf. Die Rhein­bahn wird Don­ners­tag und Frei­tag bestreikt. Das wird zu erheb­li­chen Ein­schrän­kun­gen im öffent­li­chen Nah­ver­kehr füh­ren, aber auch städ­ti­sche Kitas wer­den am Don­ners­tag geschlos­sen blei­ben, Bür­ger­bü­ros, KFZ-Zulas­sungs­stelle und andere städ­ti­sche Dienst­leis­tun­gen nur ein­ge­schränkt zur Ver­fü­gung ste­hen. Auch die Bäder wer­den am Don­ners­tag bestreikt.

Die hohe Infla­tion hin­ter­lässt auch in den Portemon­naies vie­ler öffent­lich Beschäf­tigter tiefe Spu­ren, beson­ders bei jenen mit nied­ri­gen bis mitt­le­ren Gehäl­tern. Des­halb for­dert ver.di für die Beschäf­tig­ten eine Lohn­er­hö­hung von 10,5%, min­des­tens aber 500,- €. „Von den hohen Preis­stei­ge­run­gen bei Ener­gie und Lebens­mit­teln sind die Beschäf­tig­ten der unte­ren und mitt­le­ren Ent­gelt­grup­pen über­pro­por­tio­nal betrof­fen. Des­halb ist uns diese soziale Kom­po­nente extrem wich­tig“, betont Ste­pha­nie Peifer.

Aber genau das haben die Arbeit­ge­ber in der ers­ten Ver­hand­lungs­runde kate­go­risch aus­ge­schlos­sen.  Sie bestrei­ten auch einen Fach­kräf­te­man­gel, allen­falls bei her­aus­ge­ho­be­nen Fach- und Füh­rungs­kräf­ten hät­ten sie Pro­bleme, Per­so­nal zu gewin­nen, berich­tet Ste­pha­nie Pei­fer. „Das ist pure Rea­li­täts­ver­wei­ge­rung! Bun­des­weit sind rund 300.000 Stel­len im öffent­li­chen Dienst nicht besetzt. Das betrifft alle Berufs­grup­pen: Busfahrer*innen, Erzieher*innen, Facharbeiter*innen, Sozialarbeiter*innen, Kran­ken­pflege und viele andere Berei­che. Dabei brau­chen wir einen star­ken und leis­tungs­fä­hi­gen öffent­li­chen Dienst. Und dafür braucht es vor allem eins: wett­be­werbs­fä­hige Ein­kommen und keine Reallohn­verluste.“ Des­halb ruft ver.di die Beschäf­tig­ten zum Streik auf. „Vor der zwei­ten Ver­hand­lungs­runde am 22./23. Februar wer­den wir den Druck auf die Arbeit­ge­ber erhö­hen müs­sen, damit sie ein ver­hand­lungs­fä­hi­ges Ange­bot auf den Tisch legen“, unter­streicht Pei­fer und kün­digt wei­tere Streik­maß­nah­men in den nächs­ten Wochen an.

Die Rhein­bahn teilt dazu mit:

Rhein­bahn wird bestreikt – begrenz­tes Ange­bot auf eini­gen Buslinien

Die Gewerk­schaf­ten haben für Don­ners­tag, 9. Februar, und Frei­tag, 10. Februar, jeweils einen ganz­tä­gi­gen Warn­streik ange­kün­digt, der alle U‑Bahn‑, Stra­ßen­bahn- und die meis­ten Bus­li­nien der Rhein­bahn betrifft. Der Streik beginnt um 3 Uhr und soll 48 Stun­den dau­ern. Betrof­fen ist das gesamte Netz der Rhein­bahn, also die Stadt Düs­sel­dorf, der Kreis Mett­mann, die Stadt Meer­busch und die Ver­bin­dun­gen nach Duis­burg, Kre­feld, Neuss und Ratingen.

Trotz Streik ver­sucht die Rhein­bahn, auf eini­gen Bus­li­nien Fahr­ten mög­lich zu machen. Fremd- und Toch­ter­un­ter­neh­men, die auch sonst im Auf­trag der Rhein­bahn im Ein­satz sind, könn­ten diese

Leis­tun­gen über­neh­men. Die Rhein­bahn weist aber dar­auf hin, dass es dafür keine Gewähr gibt. Fol­gende Linien fah­ren (wahr­schein­lich) im gewohn­ten Takt, aber nicht nach Fahrplan:

Linie O5

Erkrath S — Erkrath-Hoch­dahl S — Trills — Hoch­dah­ler Markt — Sand­heide — Will­beck — Erkrath-Mill­rath S

  • Linie O6
  • Erkrath, Haus Brück — Erkrath S — Unter­feld­haus — Kem­pen — Hoch­dah­ler Markt — Erkrath-Mill­rath S
  • Linie O14 (Taxi­Bus mit Anmeldung) 
  • Ratin­gen-Breit­scheid, Am Kes­sel — Min­tar­der Weg — An der Pönt — Krum­men­weg — Ratin­gen-Hösel S
  • Linie O19 (Taxi­Bus mit Anmeldung) 
  • Ratin­gen, Flied­ner Kran­ken­haus — Lin­torf, Rat­haus — Ratin­gen ‑Lin­torf, Mörikestraße
  • Linie SB51
  • D‑Flughafen Bf — D‑Nordfriedhof — Meer­busch-Büde­rich, Lands­knecht U — Kaars­ter Bf
  • Linie 730
  • Frei­li­grath­platz U — Unter­rath — Ger­res­heim — Eller — Reis­holz — Ben­rath — Urden­bach, Südallee
  • Linie 746
  • Vel­bert ZOB — Wül­frath — Mett­mann, Jubi­lä­ums­platz — Mett­mann-Stadt­wald S
  • Linie 751
  • Ratin­gen-Hösel S — Ratin­gen-Lin­torf — D‑Angermund S — D‑Kaiserswerth, Klemensplatz
  • Linie 770
  • Vel­bert ZOB — Hei­li­gen­haus — Ratin­gen-Hösel S
  • Linie 771
  • Vel­bert ZOB — Hei­li­gen­haus — Ratin­gen Ost S — Ratin­gen Mitte
  • Linie 782
  • D‑Hein­rich-Heine-Allee — Uni-Kli­ni­ken —  Hil­den, Gabe­lung — Hil­den, Süd S — Solin­gen Hbf.
  • Linie 785
  • D‑Hein­rich-Heine-Allee U — D‑Reisholz S — Hil­den Mitte — Hil­den Süd S — Lan­gen­feld-Rich­rath — Lan­gen­feld S
  • Linie 831
  • Kre­feld, HPZ Uer­din­gen — Kre­feld, Uer­din­gen Bf — Meer­busch, Lank-Latum — Meer­busch, Haus Meer U
  • Linie 834
  • Ober­kas­sel, Bel­sen­platz U — Nord­fried­hof — Mör­sen­broich — Düs­sel­dorf Hbf.

Infor­ma­tion

Aktu­elle Infor­ma­tio­nen gibt es unter www.rheinbahn.de/streik, facebook.com/rheinbahn und twitter.com/DieRheinbahn. Infor­ma­tio­nen bekom­men die Kun­den außer­dem rund um die Uhr unter der „Schlauen Num­mer“ 0800.6504030 (gebüh­ren­frei aus allen deut­schen Netzen).

Die Rhein­bahn emp­fiehlt, sich früh­zei­tig über Alter­na­ti­ven zu Stra­ßen­bah­nen, U‑Bahnen und Bus­sen zu infor­mie­ren und – soweit mög­lich – auf die S‑Bahnen und Regio­nal­züge der Eisen­bahn­un­ter­neh­men umzu­stei­gen. Die Rhein­bahn bit­tet die Fahr­gäste um Verständnis.