Schüt­zen­fest in Bilk © Bil­ker Schützen

 

Am 11. Juni ist es wie­der so weit: Tra­di­tio­nell beginnt auch der Sankt Sebas­tia­nus Schüt­zen­ver­ein, Düs­sel­dorf Bilk e.V. sein Schüt­zen­fest mit dem Mösche­sonn­tag – der Ankün­di­gung des Schüt­zen­fes­tes. Seit Jah­ren wird die­ser Tag im Rah­men eines Bür­ger­ta­ges auf dem Schüt­zen­platz began­gen.  2023 soll die­ser Tag mit dem Kin­der Schüt­zen­fest auch die Wei­chen in Rich­tung Zukunft stellen.

„Wir brau­chen kei­nen Neu­an­fang, schließ­lich besteht unsere Gemein­schaft seit 578 Jah­ren, aber wir müs­sen uns teil­weise neu sam­meln und ori­en­tie­ren, nach Corona ist fast alles anders!“ sagt der erste Chef Ulrich Mül­ler. Oberst Michael Kohn, ver­ant­wort­lich für den Fest­zug und das Gesche­hen zum Schüt­zen­fest, ergänzt: „Corona ist zwar vor­bei, doch auch wir lei­den, wie andere Brauch­tums­ver­eine auch, immens unter den Fol­gen der Pandemie!“

Abge­se­hen von Geset­zen und Vor­schrif­ten, die immer kom­pli­zier­ter und schwe­rer erfüll­bar sind, und den Ver­ant­wort­li­chen das Leben schwer machen, ist wäh­rend der Pan­de­mie auch man­ches zum Opfer gefal­len. Zelt­wirte haben ihre Exis­tenz ver­lo­ren, Ver­eins­lo­kale gibt es kaum noch. Das Thema Pferde spielt am Rande auch noch mit und letzt­lich haben sich auch viele Musik­ka­pel­len wäh­rend der Pan­de­mie aufgelöst.

„Auf alte Ver­bin­dun­gen, Musik­züge die frü­her jedes Jahr bei uns spiel­ten, kön­nen wir nicht mehr zurück­grei­fen, weil es diese zum Teil ein­fach nicht mehr gibt!“ ergänzt Michael Kohn und berich­tet, dass er rund 170 Musik­ka­pel­len in ganz NRW ver­geb­lich kon­tak­tiert habe. „Musik­mä­ßig wer­den wir also im Fest­zug nicht mehr in der gewohn­ten Stärke auf­tre­ten kön­nen….“ bedau­ert er.

Das Brauch­tums­ver­an­stal­tun­gen immer schwie­ri­ger durch­führ­bar sind, bestä­tigt auch Ulrich Mül­ler, der sich in der Ver­gan­gen­heit schon mehr­mals öffent­lich an die Poli­tik gewandt hat.

Ulrich Mül­ler beschrei­tet mit sei­nem Vize Ralf Gen­d­rung und den Bil­ker Schüt­zen einen ganz eige­nen Weg. Der Zusam­men­halt ist den Bil­kern wich­tig. So wurde bereits im Jahr 2017 das Mar­ke­ting­kon­zept „ZOSAMME“ ins Leben geru­fen. Unter die­sem Slo­gan ver­ei­nen sich nicht nur Schüt­zen, Spon­so­ren und andere Brauch­tums­freunde. Die Bil­ker Schüt­zen möch­ten für den gan­zen Stadt­teil und des­sen Bür­ger Ansprech­part­ner sein.

„Der Zusam­men­halt in der Gesell­schaft ist gerade in der heu­ti­gen Zeit, wo mas­sive Spal­tun­gen dro­hen, immens wich­tig“ betont Mül­ler und bemerkt: „unsere Frauen sind ja jetzt auch gleich­be­rech­tigt dabei“ Es war ein zeit­ge­mä­ßer Schritt, den Frauen eine Mit­glied­schaft zu ermög­li­chen und schon Einige sind mit Freude dabei.

Bilk ist auf dem Weg zum Groß­stadt­ver­ein, der sich bei den Anfor­de­run­gen von länd­li­chen Ver­ei­nen deut­lich unter­schei­det, aber es ist auch ein Weg, die­ses Brauch­tum in die Moderne zu über­füh­ren und zeit­ge­mäß zu gestalten.

BILKER KIRMES
Seit dem Mit­tel­al­ter wer­den Schüt­zen­feste gefei­ert und seit je her gehörte das Volks­fest (Kir­mes) dazu. In unse­rer Zeit wo das immer schnel­ler, immer höher, immer bes­ser, als ein­zig erstre­bens­werte Maxime gilt, haben nur die größ­ten Volks­feste und Frei­zeit­parks ein rela­tiv aus­kömm­li­ches Dasein.
Vor zwei Jahr­zehn­ten war die Bil­ker Kir­mes noch ange­sagt. Der Hei­mats­abend oder der baye­ri­sche Abend im Fest­zelt gal­ten noch Publi­kums­ma­gne­ten. Sogar einen kos­ten­lo­sen Bus-Trans­fer von der Bil­ker Kir­che zum Schüt­zen­platz gab es.

Kras­ser Gegen­satz im ver­gan­ge­nen Jahr. Große Lücken und leer­ste­hende Flä­chen wirk­ten unat­trak­tiv und führ­ten zu Dis­kus­sio­nen. Das ist auch ärger­lich für den Schüt­zen­ver­ein selbst. Die Miet­ein­nah­men sind im Etat ein­ge­plant und der Platz war eigent­lich ausgebucht.

Schau­stel­ler, die in Bilk zuge­sagt hat­ten, blie­ben ein­fach weg, weil sie auf ande­ren (grö­ße­ren) Volks­fes­ten noch Platz fan­den. Das schien loh­nen­der. Andere Schau­stel­ler bau­ten bereits am Mon­tag­vor­mit­tag ihre Fahr­ge­schäfte ab und mach­ten sich auf die Heim­reise, obwohl die Ver­träge eine Anwe­sen­heit bis Diens­tag­abend vorsahen.

Hier hat der Bil­ker Vor­stand reagiert und die ver­trag­li­chen Optio­nen modifiziert.

2023 steht wie­der unter einem guten Stern. Platz­wart Michael Webers mel­det aus­ge­bucht, wobei sich das Ange­bot haupt­säch­lich an den Bedürf­nis­sen der Kin­der ori­en­tiert. Die ste­hen die­ses Jahr im Vordergrund.

Öff­nungs­zei­ten der Kirmes:
Frei­tag 16.Juni 2023 ab 17:30 Uhr
Sams­tag, 17. Juni 2023 bis Diens­tag, 20. Juni 2023 ab 15.00 Uhr