2_Untertasse, Sammlung Middelschulte

Unter­tel­ler mit Berg­leu­ten vor einer Kaue, Por­zel­lan, Meis­sen, um 1750, Foto: Deut­sches Berg­bau-Museum, Bochum

Die Samm­lung Middelschulte
Das Ruhr­ge­biet mit sei­ner gro­ßen Berg­bau-Tra­di­tion und der ver­ar­bei­ten­den Indus­trie war eine Puls­ader der deut­schen Wirt­schaft im 20. Jahr­hun­dert. Düsseldorf wurde als Schreib­tisch der gro­ßen Ener­gie-Unter­neh­men und des ver­ar­bei­ten­den Gewer­bes wahr­ge­nom­men. Diese Zeit hat Dr.-Ing. e. h. Achim Mid­del­schulte geprägt, der von der Pieke auf beruf­lich dem Berg­bau ver­bun­den war. Das beson­dere Inter­esse des Berg­as­ses­sors in der drit­ten Fami­li­en­ge­ne­ra­tion weckte das erste europäische Por­zel­lan aus Meißen.

Denn es waren die Kennt­nisse aus dem sächsischen Berg- und Hüttenwesen, die den weit über 900jährigen Vor­sprung Chi­nas bei der Por­zel­lan­her­stel­lung end­lich stopp­ten: August der Starke, König von Polen und Kurfürst von Sach­sen, hatte dem talen­tier­ten Alche­mis­ten und Apo­the­ker- lehr­ling Johann Fried­rich Böttger den Natur­for­scher von Tschirn­haus, den Ober­berg-Haupt­mann von Schönberg sowie den sächsischen Berg­rat Gott­fried Pabst von Ohain bei der For­schung mit Kao­li­nerde zur Seite gestellt. Die Nacher­fin­dung des Por­zel­lans gelang den Exper­ten 1708, so dass August der Starke, der sich selbst einst eine „mala­die de por­ce­laine“ (Por­zel­lan­sucht) attes­tierte, zwei Jahre später die erste und heute noch berühmteste europäische Por­zel­lan­ma­nu­fak­tur in Mei­ßen gründete.

Das Het­jens-Museum – Deut­sches Kera­mik­mu­seum zeigt mit der Samm­lung Mid­del­schulte die welt­weit bedeu­tendste Samm­lung an Berg­manns-Por­zel­lan aus dem 18. Jahr­hun­dert. Diese befin­det sich zum Teil in einer Stif­tung und soll Ende des Jahr­zehnts kom­plett im Deut­schen Berg­bau- Museum in Bochum gezeigt werden.

Zu sehen ist die Sammlung:

19. April bis 7. August 2016 HETJENS – Deut­sches Kera­mik­mu­seum Düsseldorf