Jetzt ist es so weit: Befreit von den letz­ten Absper­run­gen strahlt der Cor­ne­li­us­platz in neuem Glanz. Die Platz­flä­che ist inzwi­schen kom­plett für die Öffent­lich­keit frei­ge­ge­ben, der Brun­nen spru­delt und Bänke laden zum Ver­wei­len ein. Neu gesetzte Beton­bänke, zukünf­tig mit Holz­auf­lage, an der Nord- und Süd­seite des Plat­zes sind nachts beleuch­tet. Auch die Bepflan­zung der Wech­sel­beete kann sich sehen las­sen: 320 Inka­li­lien, 320 Dah­lien, 1.600 Süß­kar­tof­feln, 1.600 Bunt­nesseln, 1.000 Pracht­ker­zen, 160 Zier­kohl, 1.200 Stu­den­ten­blu­men, 1.600 Husa­ren­köpfe und 650 Son­nen­hüte leuch­ten in bun­ten Far­ben um die Wette.

Ein wich­ti­ges Gestal­tungs­ele­ment und ein Cha­rak­te­ris­ti­kum des Plat­zes sind die Magno­lien, die in Drei­er­grup­pen ein­ge­fasst von Eiben an den Ecken des Plat­zes ste­hen. In der jeweils zum Brun­nen zuge­wand­ten Seite sind je zwei weiß­blü­hende “Magno­lia x loeb­neri ‘Mer­rill’ ” gepflanzt, die mit­tels Steck­lings­ver­meh­rung aus den Alt­bäu­men, die frü­her den Cor­ne­li­us­platz schmück­ten, in der städ­ti­schen Baum­schule gezo­gen wur­den. Damit leben die für die U‑Bahn-Bau­ar­bei­ten ent­fern­ten Magno­lien gewis­ser­ma­ßen als “Kin­der” fort. Die Drei­er­grup­pen wer­den kom­plet­tiert durch je eine bereits etwas grö­ßere rosab­lü­hende “Magno­lia sou­lan­ge­ana”. Diese Mischung ver­schie­de­ner Blüh­far­ben ent­spricht der his­to­ri­schen Situation.

Im Zusam­men­hang mit der Auf­stel­lung des Scha­len­brun­nens von Leo Müsch im Jahr 1882 wurde nach Plä­nen des Stadt­gärt­ners Fried­rich Hil­le­brecht etwa zeit­gleich ein Schmuck­platz ange­legt. Die von Hil­le­brecht ent­wor­fene Platz­ge­stal­tung wurde um 1912 durch Gar­ten­di­rek­tor Wal­ter von Engel­hardt in der Bepflan­zung ver­ein­facht. Nach Zer­stö­run­gen im 2. Welt­krieg wurde der Platz mit ver­ein­fach­ter Beet­ge­stal­tung wie­der­her­ge­stellt. Eine letzte gestal­te­ri­sche Über­ar­bei­tung erfolgte 1987.

Seit 1994 sind neben vie­len Ein­zel­ge­bäu­den auch der Stadt­gra­ben der Königs­al­lee mit den flan­kie­ren­den Pro­me­na­den, der Cor­ne­li­us­platz (Platz am Scha­len­brun­nen) sowie das Kö-Gärt­chen mit Graf-Adolf-Platz als Bau­denk­mal in die Denk­mal­liste der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf eingetragen.

Für das Pro­jekt “Wehr­hahn-Linie” und der damit ver­bun­de­nen Erwei­te­rung des U‑Bahnhofs “Hein­rich-Heine-Allee” wurde der Platz voll­stän­dig bean­sprucht. Dazu wur­den im Jahr 2007 sämt­li­che vege­ta­ti­ven Ele­mente abge­räumt und der Scha­len­brun­nen abge­baut. Mit Fer­tig­stel­lung der inner­städ­ti­schen U‑Bahnlinie zwi­schen den Hal­te­stel­len Bilk und Wehr­hahn im Jahr 2016 wurde nun der Schmuck­platz um den Scha­len­brun­nen in sei­ner vor­ma­li­gen Form und Aus­ge­stal­tung wiederhergestellt.
Die Flä­che bil­det ein lang­ge­streck­tes Recht­eck. Zwei seit­li­che Zugangs­wege füh­ren zum zen­tral gele­ge­nen Brun­nen und tei­len die Platz­an­lage in zwei gleich große Hälf­ten. Diese sind als Rasen­flä­chen mit Wech­sel­flor­bee­ten par­al­lel zu den Außen­kan­ten ange­legt. Die zen­trale Flä­che um den Brun­nen wird eben­falls von Wech­sel­flor­bee­ten umge­ben, die in ein Rasen­ron­dell ein­ge­bet­tet sind. An den bei­den Zugangs­we­gen ste­hen zu bei­den Sei­ten Magno­li­en­grup­pen, die die Brun­nen­an­lage räum­lich fas­sen. Die Magno­lien befin­den sich in einer Pflanz­flä­che mit block­ar­tig geschnit­te­nen Eiben. Dem Brun­nen zuge­wandt ste­hen Sitz­bänke, die von Besu­chern zur Erho­lung und zur Beob­ach­tung des Was­ser­spiels genutzt werden.

Im Zen­trum des Rasen­ron­dells steht über einem klee­blatt­för­mi­gen Becken ein kräf­tig pro­fi­lier­ter Sockel, in den sich nep­tu­ni­sche Wesen, Del­phine und Was­ser­göt­ter befin­den, wel­che die untere Schale tra­gen. Sie wird mit Was­ser gefüllt, das aus Löwen­mäu­lern spru­delt. Eine zweite klei­nere Schale schließt den Brun­nen nach oben ab.

Text: Pau­lat, Vol­ker Stadt Düsseldorf