Ver­brau­cher­zen­trale in der Krise zuver­läs­sig an der Seite der Ver­brau­che­rin­nen und Verbraucher
Ver­brau­cher­zen­trale NRW star­tet Corona-Hot­line für Ver­brau­cher­fra­gen – Zeit für soli­da­ri­sche Lösun­gen – War­nung vor Betrü­gern und Geschäftemachern

Das Minis­te­rium für Umwelt, Land­wirt­schaft, Natur- und Ver­brau­cher­schutz teilt mit:
Arbeit, Frei­zeit, Fami­lie, Finan­zen sowie Betreu­ung von Kin­dern und Senio­rin­nen und Senio­ren– es gibt kei­nen Bereich des Lebens, der nicht durch die Maß­nah­men gegen die Corona-Pan­de­mie auf den Kopf gestellt wird. Das Virus bringt das öffent­li­che und soziale Leben zum Still­stand. Die mas­si­ven Ver­än­de­run­gen des All­tags füh­ren bei vie­len Men­schen zu Ver­un­si­che­rung und viel­fäl­ti­gen Fragen.

Die Ver­brau­cher­zen­trale NRW bie­tet des­halb eine Corona-Hot­line für Ver­brau­cher­fra­gen an. Unter der Num­mer 0211–3399 58 45 erhal­ten Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher in Nord­rhein-West­fa­len ab sofort werk­tags von 9.00 bis 15.00 Uhr Ant­wor­ten und Ori­en­tie­rung für ihren All­tag. Auf der Home­page bie­tet die Ver­brau­cher­zen­trale außer­dem stän­dig aktua­li­sierte Infor­ma­tio­nen zu inzwi­schen über 60 Fra­ge­stel­lun­gen rund um Corona. „Wir ste­hen in die­sen unru­hi­gen Zei­ten fest an der Seite der Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher und sind für deren Anlie­gen per Tele­fon und online erreich­bar”, betont Wolf­gang Schuld­zinski, Vor­stand der Ver­brau­cher­zen­trale NRW. Video-Chat-Bera­tun­gen ste­hen bei­spiels­weise bei Fra­gen zur Ener­gie­be­ra­tung (Hei­zungs­aus­tausch etc.) zur Ver­fü­gung, die für Rat­su­chende eben­falls aktu­ell aus­ge­baut werden.

Ver­brau­cher­schutz­mi­nis­te­rin Ursula Hei­nen-Esser dankte der Ver­brau­cher­zen­trale, auch in die­sen Kri­sen­zei­ten ver­läss­li­cher und unab­hän­gi­ger Anwalt und Ansprech­part­ner der Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher zu sein: „Zudem ist die Ver­brau­cher­zen­trale ein wich­ti­ger Seis­mo­graph für poli­ti­schen Hand­lungs­be­darf, sofern Miss­stände gehäuft auf­tre­ten. Hier ste­hen wir in einem regel­mä­ßi­gen Austausch.“

War­nung vor Betrugs­ma­schen und Geschäftemachern
Ein aktu­el­les Pro­blem sind unse­riöse Geschäf­te­ma­cher. „Es ist per­fide, dass einige Men­schen aus der Krise Pro­fit schla­gen wol­len. Ob Phis­hing oder Betrugs­ver­su­che an der Haus­tür älte­rer Men­schen: Mel­den Sie jeden kri­mi­nel­len Ver­such der Poli­zei! Es lohnt außer­dem immer ein Besuch der Ver­brau­cher­zen­tra­len-Web­site. Dort wer­den Sie über Betrugs­ma­schen infor­miert“, sagt Heinen-Esser.

Ein Bei­spiel sind gefälschte E‑Mails, die angeb­lich von der Spar­kasse ver­schickt wur­den und vom Phis­hing-Radar der Ver­brau­cher­zen­trale NRW ent­deckt wur­den. In der Nach­richt behaup­ten Kri­mi­nelle, dass die Spar­kasse Filia­len zum Schutz ihrer Mit­ar­bei­ter vor dem COVID-19-Erre­ger schließe. Die Kun­den soll­ten, um wei­ter­hin online Zugriff auf das Konto behal­ten zu kön­nen, über einen Link in der Mail ihre Nut­zer­da­ten bestätigen.

Die Poli­zei warnt zudem vor Betrü­gern am Tele­fon oder an der Haus­tür, die unter dem Vor­wand von Corona-Vor­sichts­maß­nah­men ihre Hilfe anbö­ten oder sich als Ver­wandte ausgäben.

Zeit für soli­da­ri­sche Lösungen
Minis­te­rin Hei­nen-Esser appel­liert an die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher, in die­sen Zei­ten auch soli­da­ri­sche Lösun­gen anzu­stre­ben: „Ver­brau­cher­rechte müs­sen gewahrt wer­den. Aber in Kri­sen­zei­ten müs­sen wir zusam­men­ste­hen – das gilt nicht nur für die Rei­se­stor­nie­rung oder die Ticket­rück­gabe bei aus­ge­fal­le­nen Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen, son­dern ins­be­son­dere beim Besuch im Super­markt. Hams­tern ist unso­li­da­risch. Kau­fen Sie nur das, was Sie aktu­ell benö­ti­gen. Und den­ken Sie an Ihre Mit­men­schen und schen­ken Sie den Kas­sie­re­rin­nen und Kas­sie­rern ein Lächeln. Wenn wir uns alle bedacht und ver­nünf­tig ver­hal­ten, bewäl­ti­gen wir gemein­sam diese Krise.“

Die Minis­te­rin machte zudem auf­merk­sam auf krea­tive Lösungs­an­sätze der loka­len Wirt­schaft: „Es gibt zuneh­mend Ein­zel­händ­le­rin­nen und Ein­zel­händ­ler vor Ort, die pfif­fige Ideen in der Corona-Krise für sich und ihre Kund­schaft ent­de­cken wie etwa Restau­rants, die spon­tan einen Bring­dienst orga­ni­sie­ren. Buch­lä­den oder Par­fü­me­rien bie­ten ihre Waren online an oder neh­men tele­fo­nisch Bestel­lun­gen ent­ge­gen und orga­ni­sie­ren dann Abhol­mög­lich­kei­ten. Prü­fen Sie für sich, ob Sie jetzt große Ver­sand­häu­ser oder lokale Ange­bote unter­stüt­zen wollen.“

Schuld­zinski ergänzt: „Soli­da­ri­tät ist unver­zicht­bar für die Kri­sen­be­wäl­ti­gung. Das sollte jedoch keine Ein­bahn­straße sein. Denn abge­se­hen von den Gas­tro­no­men, Selbst­stän­di­gen und Künst­lern, die jetzt um ihre Exis­tenz ban­gen, gibt es auch viele Ver­brau­cher, denen das Was­ser bis zum Hals steht und denen drin­gend gehol­fen wer­den muss.“ Aller­dings zeige der Bera­tungs­all­tag, dass viele Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher, soweit sie es sich finan­zi­ell erlau­ben kön­nen, bereits nach krea­ti­ven und soli­da­ri­schen Lösun­gen suchen und bei­spiels­weise frei­wil­lig auf Rück­zah­lun­gen ver­zich­ten, Gut­scheine akzep­tie­ren oder Ver­an­stal­tungs­ti­ckets nicht zurückgeben.

Unter den Top 3 der Ver­brau­cher­fra­gen ste­hen aktu­ell das Rei­se­recht, Fra­gen zur Absage von Ver­an­stal­tun­gen oder Leis­tungs­ein­schrän­kun­gen bei Abon­ne­ments sowie Fra­gen zu Aus­wir­kun­gen der Corona-Krise auf Finanz­an­la­gen. Viele Ver­brau­cher haben Sor­gen um die pri­vate Ren­ten­ver­si­che­rung oder zum Bei­spiel zeit­nah anste­hende Aus­zah­lun­gen von Fonds­ge­bun­de­nen Lebens­ver­si­che­run­gen. Hierzu und zu wei­te­ren The­men und Fra­gen gibt die Ver­brau­cher­zen­trale viele prak­ti­sche Hin­weise und Tipps für den Verbraucheralltag.

Hin­ter­grund­info Urlaubsreisen
Pau­schal­ur­lau­ber kön­nen jetzt ihre in Kürze bevor­ste­hen­den Rei­sen zum Bei­spiel für die Oster­fe­rien kos­ten­los stor­nie­ren –, falls der Anbie­ter das nicht von sich aus tut. Denn das Aus­wär­tige Amt hat am 17.3.2020 eine welt­weite Rei­se­war­nung vor­erst bis Ende April 2020 aus­ge­spro­chen. „Wir raten aber Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern dazu ihre Rei­sen erst zu stor­nie­ren, wenn die Reise kurz­fris­tig bevor­steht. Denn ein Anspruch auf kos­ten­lose Stor­nie­rung besteht nur, wenn unver­meid­bare außer­ge­wöhn­li­che Umstände zum Rei­se­zeit­punkt vor­lie­gen. Rei­se­war­nun­gen des Aus­wär­ti­gen Amtes wur­den von Gerich­ten als ein sol­cher außer­ge­wöhn­li­cher Umstand akzep­tiert“, so Minis­te­rin Heinen-Esser.

Rei­sende, die mit Ver­weis auf das Corona-Virus schon jetzt spä­ter statt­fin­dende Urlaube stor­niert haben, soll­ten aber einen Anspruch auf Rück­zah­lung der Stor­nie­rungs­kos­ten haben, wenn zum Zeit­punkt der Reise noch eine Rei­se­war­nung des Aus­wär­ti­gen Amtes vorliegt.

Wer seine Reise indi­vi­du­ell zusam­men­ge­stellt hat, pro­fi­tiert von der Rei­se­war­nung nur indi­rekt. Nach deut­schem Recht müs­sen Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher nicht für eine Unter­kunft bezah­len, die sie nicht errei­chen kön­nen. Im Aus­land gilt aller­dings das dor­tige Recht – auch wenn über ein deut­sches Por­tal gebucht wurde. „Ich emp­fehle Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern bei indi­vi­du­ell gebuch­ten Rei­sen, sich früh­zei­tig an ihren Rei­se­an­bie­ter zu wen­den und sich mit die­sem zu eini­gen. Sollte der Ver­such schei­tern, kön­nen Betrof­fene bei geplan­ten Rei­sen inner­halb Euro­pas bei der Ver­brau­cher­zen­trale um Hilfe bit­ten“, so Minis­te­rin Heinen-Esser.