Eine ful­mi­nante Kar­ne­vals­sit­zung been­dete die drei­jäh­rige Zwangspause

„Wir fei­ern das Leben“ – kein Motto hätte tref­fen­der sein kön­nen: Mit einer ful­mi­nan­ten Sit­zung ist den Jon­ges nach drei­jäh­ri­ger Corona-Zwangs­pause ein über­aus gelun­ge­ner Neu­start in das Brauch­tum der Fünf­ten Jah­res­zeit gelungen.

Die Vor­freude war erkenn­bar groß bei den durch­gän­gig fan­ta­sie­voll kos­tü­mier­ten Hei­mat­freun­den (und ‑freun­din­nen) im präch­tig geschmück­ten Rhein­gold­saal des Hil­ton-Hotels. Und sie sollte nicht ent­täuscht wer­den. Mit Esprit mode­riert von Sit­zungs­prä­si­dent und Ex-Prinz Simon Lin­de­cke, ent­wi­ckelte sich ein über­schäu­men­der kar­ne­va­lis­ti­scher Abend, der Gäs­ten im Saal und Akteu­ren auf der Bühne noch lange in Erin­ne­rung blei­ben dürfte.

Der Auf­tritt des Prin­zen­paa­res und der Prin­zen­garde Blau-Weiss setzte gleich zum Start ein Aus­ru­fe­zei­chen. Gab es doch nicht nur musi­ka­lisch und tän­ze­risch reich­lich zum Stau­nen und Beklat­schen. Vene­tia Uasa sorgte für Lacher, als sie Baas Wolf­gang Rol­s­ho­ven vor dem amü­sier­ten Publi­kum einen Auf­nah­me­an­trag für die Jon­ges über­reichte. „Ich habe Geduld“, betonte die Prin­zes­sin. „Wenn es irgend­wann ein­mal mög­lich sein sollte, wäre ich gerne dabei.“ Dar­über ent­scheide die Mit­glie­der­ver­samm­lung, ent­geg­nete der Baas eilig.

„Frau Kühne“ mit skur­ri­len Sze­nen aus dem Fami­li­en­le­ben und dem Kampf gegen die eige­nen Pfunde, „Feu­er­wehr­mann Kresse“ mit Wit­zen über Ehe­frauen, Schwie­ger­müt­ter und Wehr­ka­me­ra­den sowie „Lie­se­lotte Lot­ter­lap­pen“ mit einem Witz-Feu­er­werk unter Ein­be­zie­hung von Gäs­ten und Bedie­nungs­per­so­nal brach­ten mäch­tig Stim­mung in den Laden. Dass sich man­cher Gag im Bereich der Gür­tel­li­nie bewegte und nicht alles Dar­ge­brachte tau­frisch war, über­sah der Saal großzügig.

Zu den abso­lu­ten kar­ne­va­lis­ti­schen High­lights zähl­ten die „Palm Beach Girls“, eine weib­li­che Show­tanz­gruppe aus dem Groß­raum Köln, mit ihrem tempo- und akro­ba­tik­ge­la­de­nen Pro­gramm „Fre­che Frücht­chen“. In der­sel­ben Liga spiel­ten auch dies­mal wie­der die Düs­sel­dor­fer Legen­den „De Fet­zer“ und die „Swin­ging Fun­fa­res“. Nie­mand blieb mehr auf sei­nem Platz sitzen.

Das musi­ka­li­sche Aus­ru­fe­zei­chen (und den Schluss­punkt) setz­ten aller­dings die Düs­sel­dor­fer New­co­mer „Rhyth­mus­sport­gruppe“. Mit rocki­gen, fun­ki­gen, latino-gewürz­ten Songs und einem bril­lan­ten Sän­ger und Front­man brach­ten die quir­li­gen Jungs den Saal final zum Kochen. Und bewie­sen, dass geer­de­tes, moder­nes Brauch­tum keine Domäne der Stadt mit der gro­ßen Bahn­hofs­ka­pelle süd­lich von Düs­sel­dorf sein muss.