“Pfanne” Wolf­gang Harste

Sehr geehrte Kun­den, liebe Düsseldorfer, hallo Freunde,

gestat­ten Sie einem alten Pfannenhändler ein paar Worte in eige­ner Sache: Ich habe mich ent­schlos­sen, mei­nen Stand zum 28. Februar 2016 zu räumen.

Scha­dens­er­satz in unbe­kann­ter Höhe
Die Stadt hat sich nicht gerührt — geschweige denn gehol­fen. Und erwartungsgemäß haben die Markt-Chefs auch nicht ein­ge­lenkt. Im Gegen­teil. Um mich endgültig zu ver­trei­ben, hätten sie auch nicht davor zurückgeschreckt, mich zu ruinieren.
Eine Räumungsklage hätte ich noch durch­ge­zo­gen. Doch der Markt hat eine Scha­den­er­satz-Klage ange­droht, falls ich mei­nen Hänger nicht zum 01. März räume. Die Toi­let­ten im Kel­ler sol­len umge­baut wer­den, an mei­nem Stand­platz soll der Toi­let­ten­wa­gen stehen.

Ich werde das Risiko nicht ein­ge­hen und es auf eine Klage ankom­men las­sen. Man weiss nie, wie so etwas aus­geht. Außer­dem möchte ich nicht die nächsten Jahre in Gerichtssälen verbringen.

Neben­kos­ten richtig?
Dass ich noch die Neben­kos­ten-Abrech­nun­gen der Jahre 2013, 2014 und 2015 kon­trol­lie­ren wollte, hat dem Markt offen­bar gar nicht geschmeckt. Spon­tan erklärten sich die Ver­ant­wort­li­chen bereit, mir eine Abstands­summe zu zah­len, wenn ich dar­auf ver­zichte. Mit die­ser Summe seien dann alle gegen­sei­ti­gen Ansprüche erledigt.

Zu die­sen Bedin­gun­gen werde ich mein Pfannengeschäft schwe­ren Her­zens aufgeben.

Was mache ich mit mei­ner vie­len Freizeit?
Da ich den gan­zen Tag noch nicht auf dem Sofa ver­brin­gen möchte, suche ich für zwei Tage in der Woche eine Beschäftigung.

Einen wei­te­ren Tag will ich sozial arbei­ten. Ich werde mich einem Roll­stuhl­fah­rer als Frei­zeit­part­ner zur Verfügung stellen.

Der Rest — na da schauen wir mal. Ich werde mit offe­nen Augen durch die Alt­stadt lau­fen. Mein Ein­zugs­ge­biet erwei­tern, viele Nach­rich­ten und Geschich­ten sam­meln, um das Lokalbüro damit zu füttern. Sicher­lich werde ich auch an alle meine Freunde von der Presse den­ken und sie mit Nach­rich­ten und Bil­dern ver­sor­gen. Wenn sie mögen.

Also ich hoffe mal, ich werde nicht vor Lan­ge­weile umkom­men. Ab sofort beginne ich mit dem Räumungsverkauf.

Ich bedanke mich bei Euch allen, für das stets offene Ohr, das nette Mit­ein­an­der und die meist freund­li­che Bericht­erstat­tung über mich.

Ent­täu­schend: OB Tho­mas Geisel
Bit­ter enttäuscht bin ich nur von unse­rem OB, den ich sei­ner­zeit gewählt habe. Er hat es bis heute noch immer nicht für nötig gehal­ten, auf mei­nen Brief von Novem­ber zu reagie­ren. Schade.

Noch zur Info:
Die Aktion „ Wir wol­len, dass der Pan­nen­mann bleibt“ hat mich schwer beein­druckt. Weit über 400 Unter­schrif­ten, ohne Wer­bung, ein­fach so. Überwältigend, ein Kloß-im-Hals-Gefühl…

Mit freund­li­chen Grüßen Euer
Wolf­gang „Pfanne“ Harste